Baden-Württemberg: Die Abwärtsfahrt der Wirtschaft

Oktober 2025 – Die Wirtschaft in Baden-Württemberg steckt weiterhin in einer konjunkturellen Schwächephase. Während sich im Frühsommer noch leichte Erholungstendenzen abzeichneten, folgt nun ein deutlicher Rückschlag.
Seit 2022 zeigt sich trotz zwischenzeitlicher Schwankungen ein klarer Negativtrend. Die Energiekrise und die damit verbundene Inflation haben die Kaufkraft vieler Haushalte erheblich geschmälert. Da die Reallöhne nur langsam steigen, bleibt der private Konsum weiterhin verhalten. Auch die Exportwirtschaft, traditionell ein Wachstumsmotor für Baden-Württemberg, leidet unter der restriktiven Handelspolitik der US-Regierung. Im Frühsommer drohten Zölle von bis zu 20 Prozent auf EU-Importe, teilweise sogar höhere. Nach intensiven Verhandlungen einigten sich die USA und die EU zwar auf ein Handelsabkommen, doch kritische Stimmen bemängeln die Ungleichheit: Für US-Importe in die EU fallen keine Zölle an, während EU-Exporte in die USA mit 15 Prozent belastet werden. Trotz dieser Unsicherheiten bieten die neuen Vereinbarungen zumindest eine gewisse Planungssicherheit für exportorientierte Unternehmen. Dennoch dämpft die erratische Handelspolitik die globale Konjunktur. Die Exportwirtschaft, die in den 2010er Jahren noch für Aufschwung sorgte, kann heute ohne offene Märkte kaum Wachstum generieren. Weshalb die baden-württembergische Wirtschaft sich neue Absatzmärkte erschließen und ihre Geschäftsmodelle anpassen muss.
Die vollständigen Ergebnisse inklusive Grafiken der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage für Baden-Württemberg stehen im Konjunkturportal der Industrie- und Handelskammern des Landes zur Verfügung.

Quelle: BWIHK