11 Tipps für Sie

Fachkräfte sind knapp in der Region Bodensee-Oberschwaben, und das wird so bleiben. Weil seit 1970 die Geburtenrate bei uns nur noch 1,5 Kinder pro Frau beträgt, ist jede Generation fast ein Drittel kleiner als ihre Vorgängerin. Damit wird auch das Fachkräftepotenzial kleiner.
Es gibt aber betriebliche Strategien, die Ihnen helfen, auch zukünftig qualifizierte Beschäftigte zu finden und zu halten, mit denen Sie im Wettbewerb bestehen können. Die IHK unterstützt Sie dabei.
Zusätzlich bietet die IHK eine kostenfreie Seminarreihe rund um das Thema Fachkräftesicherung für Ihr Unternehmen an, um sich zukunftsfest in der Zeit in und nach Corona aufzustellen.

Aus- und Weiterbildung

Wer regelmäßig ausbildet, ist schon im Vorteil. Wer darauf achtet, die eigenen Beschäftigten fortlaufend zu qualifizieren, ebenfalls. Die IHK Bodensee-Oberschwaben bietet gut 160 Ausbildungsberufe und 20 Weiterbildungsabschlüsse an. Unsere Ausbildungsberater/innen beraten dazu umfassend vor Ort in den Betrieben.

Familienbewusste Personalpolitik

Unternehmen, die ihre Personalpolitik familienfreundlicher gestalten, erhöhen ihre Attraktivität als Arbeitgeber. Zu den Interessierten gehören nicht nur Frauen, sondern immer häufiger auch Männer. Das Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie” beim DIHK bündelt Informationen und Erfahrungsberichte rund um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Arbeitgeberservice der Arbeitsagenturen nutzen

Deutschlandweit gibt es nur noch eine Rufnummer für alle Arbeitgeberanfragen. Über diese Nummer (01801 / 66 44 66 - 3,9 ct/min aus dem Festnetz der Deutschen Telekom) werden die Unternehmen zu ihrer festen Ansprechperson in den zwei Arbeitsagenturen Balingen oder Ravensburg geführt. Sie können dann alle Fragen zur Vermittlung von Arbeitskräften und Auszubildenden aus einer Hand klären.

Altersstrukturkonzept

Jedes Unternehmen sollte die Altersstruktur seiner Beschäftigten kennen. Ist sie ausgewogen und gibt es konkrete Pläne, wie das Know-How ausscheidender Älterer ersetzt werden kann, dann lassen sich solche Informationen zum Beispiel auch positiv bei Kreditwürdigkeitsprüfungen einsetzen. Wer die Pläne älterer Leistungsträger für ihren Ruhestand kennt, kann mit ihnen gemeinsam Konzepte für den Übergang erarbeiten. Bei der finanziellen Gestaltung unterstützt die Deutsche Rentenversicherung (DRV) die Unternehmen.

Ausländische Arbeitskräfte beschäftigen

Rechtliche Hürden behindern die Gewinnung ausländischer Fachkräfte. Was geht und wie es geht, darüber informiert die IHK. Auch das baden-württembergische Wirtschaftsministerium hält Informationen bereit. Die zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Arbeitsagenturen (ZAV) in Bonn hilft Unternehmen, Arbeitskräfte aus dem Ausland zu rekrutieren. Zusätzliche Informationen werden auch auf dem Portal der Bundesregierung für Fachkräfte aus dem Ausland bereit gestellt.

Zusammenarbeit mit Hochschulen

Die Hochschulen in der Region  bereiten ihre Absolventen und Absolventinnen auf konkrete Aufgaben in der Wirtschaft vor. Viele Professoren sind sehr an Kontakten zu Unternehmen interessiert. Unternehmen stellen Dozenten, bieten Praktikumsplätze, Stipendien oder Themen für Master- und Doktorarbeiten an. Informationen über die Hochschulen in der Region bekommen Sie bei Jürgen Schatz, IHK-Weiterbildung, unter schatz@weingarten.ihk.de

Atmendes Unternehmen

Die Belegschaften der Unternehmen werden durchschnittlich immer älter, weiblicher und internationaler. Ihre Anforderungen an Arbeitszeit-Systeme werden differenzierter, gleichzeitig wachsen auch die Kundenwünsche nach der Verfügbarkeit ihrer Ansprechpersonen. Gute Arbeitszeitsysteme bringen beides in Einklang und unterstützen einen sparsamen, ergebnisorientierten Umgang mit der kostbaren Ressource Arbeitszeit. Deswegen sollten die Unternehmen ihr Arbeitszeitsystem auf Optimierungsmöglichkeiten hin prüfen prüfen.

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Wenn mit betrieblicher Gesundheitsförderung ein niedriger Krankenstand erreicht werden kann, rechnet sich das für das Unternehmen. Informationen über best-practice-Modelle und bewährte Verfahren bieten das Deutsche Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung und viele Krankenversicherungen. Weitere Informationen finden Sie auch auf der Webseite “Gesundheitsbewusster Betrieb” des Baden-Würrtembergischen Industrie- und Handelskammertags.

Betriebliches Eingliederungsmanagement

In Deutschland scheiden jedes Jahr mehrere hunderttausend Beschäftigte aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend oder dauerhaft aus dem Erwerbsleben aus. Damit gehen den Unternehmen wertvolle Fachkompetenzen und die Erfahrungen ihrer oft langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren. Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) hilft, die Beschäftigungsfähigkeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trotz längerer oder wiederholter Krankheitszeiten dauerhalft zu sichern.

Sich als Arbeitgeber gut vermarkten

Wenn Fachkräfte knapp sind, leiden besonders diejenigen Unternehmen darunter, die nicht mit einem bekannten Namen für sich werben können. Dabei haben viele mittelständische Unternehmen Vorzüge, die sie für ihre Zielgruppen sehr attraktiv machen – sie werben aber nicht damit für sich. Es lohnt sich, das Personalmarketing zu überarbeiten.

Best Practice

Besuchen Sie IHK-Veranstaltungen rund um das Thema Fachkräfte und sammeln Sie Beispiele von anderen Unternehmen oder Tipps von Experten. Eine Übersicht über unsere Veranstaltungen finden Sie auf unserer Startseite unter Service-Veranstaltungen.
Diese Strategien gegen den Fachkräftemangel können dazu beitragen, dass beide gewinnen: Die Unternehmen gute Fachkräfte und die Fachkräfte gute Arbeitgeber. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.