Neue Webanwendung zur Auswahl nachhaltigerer Chemikalien

Mit der Webanwendung ChemSelect werden Unternehmen und Anwender bei der Auswahl nachhaltigerer Chemikalien für Prozesse und Produkte unterstützt. Das kostenfreie Online-Tool wurde im Auftrag des Umweltbundesamtes von Ökopol und dem Öko-Institut entwickelt.
Nutzer erhalten auf Grundlage von neun Kriterien einen Überblick über die Schädlichkeit der von ihnen eingesetzten Chemikalien. Fällt diese Bewertung schlecht bzw. nicht nachhaltig aus, kann anhand des Zusatzkriteriums “Potenzial zur Substitution” abgeschätzt werden, ob es Alternativen zum ausgewählten Stoff oder Gemisch gibt.
Diese neun Kriterien des Nachhaltigkeitsprofils sind:
  1. Wird eine Substanz auf einer (Stoff-) Liste erwähnt (z.B. Liste der POPs), die Stoffe mit besonders problematischen Eigenschaften listet?
  2. Hat ein Stoff / ein Gemisch einen H-Satz, der auf das Vorhandensein physikalisch-chemischer Gefahren schließen lässt?
  3. Wirkt ein Stoff / ein Gemisch toxisch auf die menschliche Gesundheit?
  4. Wirkt ein Stoff / ein Gemisch schädlich auf die Umwelt?
  5. Entstehen im Lebenszyklus des Stoffes besonders hohe Expositionen von Menschen oder der Umwelt?
  6. Wirkt ein Stoff schädlich auf das Klima und/oder die Ozonschicht?
  7. Welche Beeinträchtigungen hinsichtlich Ressourcenschonung entstehen ggf. bei der Herstellung von Stoffen?
  8. Kann ein Stoff in der betrachteten Verwendung im Kreislauf geführt werden – und ggf. mit welchen Qualitätsverlusten?
  9. Welchen Grad an Verantwortung verpflichten sich die Lieferanten bzgl. ihrer Mitarbeitenden, den Verbrauchern und der Umwelt?
Für die Bewertung werden folgende Informationen benötigt:
  • Name und CAS-Nummer von Stoffen (in Gemischen)
  • Einstufung von Stoffen und Gemischen
  • Physikalisch-chemische Eigenschaften von Stoffen (Wasserlöslichkeit, Dampfdruck, Abbaubarkeit, Aggregatzustand etc.)
  • Ggf. ergänzende Informationen zu (Umwelt-)Toxizität aus der Literatur
  • Anwendungsbereich von Stoffen und Gemischen und zentrale Bedingungen während der Anwendung entlang des Lebenszykluses
Weitere Informationen können der Pressemeldung des Öko-Instituts entnommen werden.

Quelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU)