Wirtschaft im Fichtelgebirge zuversichtlich
Konjunkturbefragung im IHK-Gremium Marktredwitz-Selb
Die wirtschaftliche Lage im Fichtelgebirge ist zwar angespannt, doch zeigen sich die Unternehmen zuversichtlich: Laut Konjunkturbefragung der IHK für Oberfranken Bayreuth wird die aktuelle Geschäftslage leicht negativ eingeschätzt, die Erwartungen für die folgenden zwölf Monate hellen sich jedoch auf. Der Konjunkturklimaindex steigt um zehn Punkte und liegt bei einem Wert von 104.
Die aktuelle Geschäftslage im Landkreis Wunsiedel gibt laut Konjunkturbefragung etwas nach. 28 Prozent der befragten Unternehmen bewerten ihre Lage als gut, 30 Prozent als schlecht. Zwar überwiegen die Unternehmen, die in den vergangenen sechs Monaten ein gesunkenes Auftragsvolumen verzeichneten, doch fällt die Bewertung mit einem Saldo von -8 im oberfränkischen Vergleich milde aus. Die Bewertung der Kapazitätsauslastung zeigt kein erfreuliches Bild: So schätzen 38 Prozent ihre Kapazitäten als nicht ausreichend ausgelastet ein.
„Die Unternehmen müssen aktuell diverse Herausforderungen meistern. Dazu gehören die geringe Nachfrage, die hohen Arbeitskosten und der Fachkräftemangel. Zusätzlich sehen sie sich im Frühjahr mit erheblichen Unsicherheiten konfrontiert, zu denen die US-amerikanische Zollpolitik zählt“, erläutert der IHK-Vizepräsident und Vorsitzende des IHK-Gremiums Marktredwitz-Selb, Dr. Roman Pausch.
Erwartungen zeigen Zuversicht
Die Geschäftserwartungen für die folgenden zwölf Monate hellen sich im Fichtelgebirge deutlich auf. Während 29 Prozent von einer Verbesserung ihrer Lage ausgehen, rechnen 19 Prozent mit einer Verschlechterung. Mit im Saldo deutlich positiven Geschäftserwartungen (+10) hebt sich die Wirtschaftsregion Marktredwitz-Selb in Oberfranken hervor. Ebenso überwiegen bei dem erwarteten Auftragsgeschehen im Inland und bei der erwarteten Auslastung die optimistischen Stimmen. Auch bei den geplanten Investitionen im Inland ist ein Aufwind zu spüren. So rechnen 27 Prozent der Unternehmen damit, dass ihre Investitionen im Inland steigen werden, während 20 Prozent abnehmende Investitionen prognostizieren. Deutlich kritischer ist jedoch die Beschäftigtensituation. 37 Prozent der Befragten rechnen mit einer kleiner werdenden Belegschaft am Standort. Nur sieben Prozent gehen von einem Anstieg aus.
„Die Ergebnisse der Konjunkturbefragung zeigen, dass die Unternehmen das sprichwörtliche Licht am Ende des Tunnels sehen können. Die positiven Prognosen zu Aufträgen, Auslastung und Investitionen lassen vermuten, dass es sich in der Region nicht um reinen Zweckoptimismus handelt. Nachdem jetzt eine neue Bundesregierung im Amt ist, muss dringend im Sinne der Wirtschaft gehandelt werden, damit auf die Zuversicht auch ein tatsächlicher Aufschwung folgt“, appelliert der Gremiumsvorsitzende.