21.11.2024 - Wachsende und lebendige Stadt

Zukunft von Berliner Zentren– Friedrichstraße und City-West im Fokus

In unserer vergangenen Ausschusssitzung standen die Zukunft und Entwicklungsperspektiven zweier zentraler Handelsstandorte Berlins im Mittelpunkt: die Friedrichstraße und die City-West.

Friedrichstraße: Leerstand, Zentral- und Landesbibliothek, Herausforderungen für den Einzelhandel

Im ersten Teil der Sitzung befassten wir uns mit der aktuellen Situation der Friedrichstraße, die durch hohen Leerstand und strukturelle Herausforderungen geprägt ist. Besonders diskutiert wurde die Debatte um einen möglichen Umzug der Zentral- und Landesbibliothek in das ehemalige Kaufhaus Galeries Lafayette und die Auswirkungen auf den Standort.
Mit Anja Schröder, Inhaberin von Planet Wein und Mitinitiatorin der Initiative Rettet die Friedrichstraße!, sowie Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, hatten wir zwei ausgewiesene Kenner der Berliner Handelslandschaft zu Gast. Sie gaben wertvolle Einblicke in die aktuellen Herausforderungen des Einzelhandels in der Friedrichstraße, darunter:
  • Rechtliche Rahmenbedingungen für verkaufsoffene Sonntage
  • Langfristige Folgen der Corona-Pandemie für den stationären Handel
  • Wettbewerbsdruck durch den Onlinehandel und die veränderten Konsumgewohnheiten

City-West: Standortaufwertung, Weihnachtsbeleuchtung, neue Perspektiven durch das BIG-Gesetz

Im zweiten Teil der Sitzung richteten wir den Blick auf die City-West. Gemeinsam mit Uwe Timm, Vorstand der AG City, und Torben Rutz, Geschäftsführer des Business Improvement Districts (BID) Ku’damm/Tauentzien, diskutierten wir aktuelle und zukünftige Maßnahmen zur Standortaufwertung.
Ein zentrales Thema war die Schwierigkeit der Finanzierung der Weihnachtsbeleuchtung in der City-West. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel ist die Beleuchtung auf Spenden privater Unternehmen angewiesen – eine Herausforderung, die jedes Jahr aufs Neue gelöst werden muss.
Ein weiterer Schwerpunkt war die Novellierung des Berliner Gesetzes zur Einführung von Immobilien- und Standortgemeinschaften (BIG). Die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen eröffnen neue Entwicklungsperspektiven für Berliner Geschäftsstraßen und ermöglichen eine stärkere Mitgestaltung durch lokale Akteure. Die IHK Berlin wird künftig eine zentrale Rolle in der Begleitung und Vermittlung neuer BID-Projekte übernehmen.

Fazit: Notwendigkeit gezielter Maßnahmen & Zusammenarbeit aller Akteure

Die Diskussionen machten deutlich, dass für eine nachhaltige Stärkung der Berliner Handelsstandorte gezielte Maßnahmen, Investitionen und eine enge Zusammenarbeit aller Akteure erforderlich sind. Sowohl die Friedrichstraße als auch die City-West stehen vor großen Herausforderungen, bieten aber auch erhebliche Entwicklungspotenziale. Ein strategischer Austausch zwischen Politik, Wirtschaft und Immobilienakteuren wird dabei entscheidend sein, um langfristige Lösungen zu erarbeiten.