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Spiegelbild der Stadtgeschichte

Seit Ende November 2008 liegt eine von Geschichtsinteressierten schon lange vermisste Chronik der inzwischen über 100-jährigen Geschichte der IHK Berlin vor: Der ehemalige IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Hertz erzählt die Historie der IHK und stellt sie in ihren jeweiligen politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Kontext. Dem Autor ist durch Befragung vieler Zeitzeugen damit mehr als eine bloße Datensammlung gelungen. Erschienen ist das fast 500 Seiten starke Buch "Die Industrie- und Handelskammer zu Berlin - Ein Beitrag zum Spiegelbild der Stadtgeschichte" beim Verlag Walter de Gruyter (ISBN 978-3-11-020669-2).
Die offizielle Buchvorstellung vor rund 80 geladenen Gästen aus Wirtschaft und Politik, darunter viele der ehemaligen Weggefährten von Hertz, fand am 24. November 2008 bei der IHK Berlin im Ludwig Erhard Haus statt. In diesem Haus, das inzwischen selbst schon zu einem Symbol der neueren Berliner Wirtschaftsgeschichte geworden ist, wirkte Hertz 1990 – 2002 als Hauptgeschäftsführer. Er war außerdem Mitglied in zahlreichen anderen Gremien und Kreisen, die sich der Förderung der Berliner Wirtschaft und Mitgestaltung der politischen Rahmenbedingungen in der Stadt und der Region verschrieben hatten.
Aus dieser vielseitig vernetzten und kenntnisreichen Warte heraus gelingt Hertz der Überblick vom Kaiserreich über die Weimarer Republik, die Jahre des Nationalsozialismus und der Kriegszeiten, von der Teilung Deutschlands bis zur Wiedervereinigung.
Ausführlich beleuchtet Hertz auch die Ereignisse nach 1933. Damals beugte sich die IHK Berlin schnell und willig den Anordnungen der Nationalsozialisten.
IHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer betonte anlässlich der Buchvorstellung, dass ein Blick in die Vergangenheit auch für die IHK selbst wichtig sei. Seit ihrer Wiedergründung 1950 sei die IHK stets politisch geprägt gewesen, habe sich aber niemals parteipolitischen Interessen gebeugt. Schweitzer: „Die Geschichte beweist, dass dies richtig ist, denn politische Unabhängigkeit macht unsere Stärke aus. In früheren Jahrzehnten und heute. Und dabei soll es bleiben.“