Maßnahmen zur Energieeinsparung

Die steigenden Preise für Energie sorgen für eine hohe Belastung der Berliner Wirtschaft. Doch wie lässt sich kurzfristig der Energiebedarf senken? Auf dieser Seite stellen wir verschiedene Maßnahmen und Tipps zum Energiesparen in Unternehmen vor.

Maßnahmen zur Energieeffizienz

Maßnahme
Kategorie
Umsetzungsdauer
Umsetzungskosten
1) Energiesparen durch Verhaltensänderungen
Am (Büro-)Arbeitsplatz Energiesparen
Büroausstattung
kurzfristig
niedrig
(Büro-)Arbeitsplatz energieeffizient lüften
Lüftung
kurzfristig
niedrig
Bedarfsgerecht heizen und Raumtemperatur regulieren
Wärmeversorgung
kurzfristig
niedrig
Sensibilisieren und einbinden
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
kurz- bis mittelfristig
mittel
Anreize zum Energiesparen bieten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
mittelfristig
mittel
Alternative Mobilitätsangebote anbieten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
mittelfristig
mittel
2) Einfach umsetzbare Maßnahmen
Kostenlose Online Tools für Effizienz-Checks der eigenen Anlagen nutzen
Services
kurzfristig
niedrig
Beleuchtung steuern
Beleuchtung
kurz- bis mittelfristig
niedrig bis mittel
Fenster und Türen abdichten
Lüftung
mittelfristig
niedrig bis mittel
Rohre und Bauteile nachisolieren
Gebäude
kurzfristig
niedrig bis mittel
Hydraulischen Abgleich des Heizsystems vornehmen
Wärmeversorgung
kurzfristig
niedrig
Heizungspumpe prüfen und ggf. austauschen
Wärmeversorgung
mittelfristig
niedrig
Temperaturen in Serverräumen anpassen
Kälte und Kühlung
kurzfristig
niedrig
3) Organisatorische Maßnahmen
Energieberatung einholen 
Netzwerk & externe Dienstleister
mittelfristig   
mittel, aber förderbar
Energie-Scout ausbilden
Netzwerk & externe Dienstleister
mittelfristig   
niedrig
Energie-Contractoren einbinden
Netzwerk & externe Dienstleister
langfristig
mittel
Energienetzwerk beitreten
Netzwerk & externe Dienstleister
mittelfristig   
niedrig
Energie- oder Umweltmanagementsystem einführen
Netzwerk & externe Dienstleister
langfristig
hoch

Maßnahmenbeschreibung

1) Energiesparen durch Verhaltensänderungen

Am (Büro-)Arbeitsplatz Energie sparen

Bereits kleine Verhaltensänderungen können einen großen Nutzen haben und die Energiekosten deutlich senken. Folgende Handlungsmöglichkeiten helfen am (Büro-)Arbeitsplatz Energie zu sparen:
  • Computer und andere Geräte erst bei Gebrauch einschalten, zum Feierabend und bei Pausen, Meetings etc. ausschalten und das Netzteil entfernen. Hier eignen sich Steckdosenleisten mit Netzschalter oder Zeitschaltuhren.
  • Energiesparfunktionen (Energiesparmodus, Ruhezustand) von Computern und anderen Geräten nutzen.
  • Computer bei Vollladung vom Netz nehmen.
  • Bürogeräte zentralisieren: So lässt sich beispielsweise statt mehrerer Einzelarbeitsplatzgeräte ein Drucker als zentrales Abteilungsgerät nutzen.
  • Veraltete, wenig genutzte Geräte stilllegen und beim Kauf neuer Geräte auf energiesparende Modelle achten. Diese lassen sich an den Energieeffizienzklassen A bis A+++ erkennen.
  • Nur das drucken, was wirklich notwendig ist. Auf Recyclingpapier mit dem Blauen Engel umsteigen, für dessen Herstellung weniger Energie, Wasser und frisches Holz benötigt wird.

(Büro-)Arbeitsplatz energieeffizient lüften

Auch beim Lüften am (Büro-)Arbeitsplatz lässt sich mit Hilfe einiger simpler Tipps Energie sparen:
  • Das durchgängige Lüften über gekippte Fenster ist ineffizient, da es wenig Luftaustausch bringt. Regelmäßiges Stoßlüften ist effizienter.
  • Währenddessen sollte die Heizung abgestellt werden.
  • Im Winter fünf bis zehn Minuten lüften. Im Sommer darf es länger sein.
  • Mehrmals tägliches Lüften vermeidet zudem Schimmelbildung und sorgt für ein gesundes Raumklima.

Bedarfsgerecht heizen und Raumtemperatur regulieren

Eine häufige Ursache für einen zu hohen Energieverbrauch ist ein ineffizientes Heizverhalten. Durch bedarfsgerechtes Heizen lassen sich Kosten senken. Einfache Maßnahmen sind:
  • In Arbeitsräumen sollte die Raumtemperatur bei nicht mehr als 20 Grad liegen. In Fluren oder anderen wenig frequentierten Räumen empfiehlt sich eine Temperatur von 18 Grad. Unter 17 Grad sollten die Raumtemperaturen allerdings nicht fallen, denn dann steigt das Schimmelrisiko. Auch lohnt es sich individuelle Arbeitsabläufe bei der Heizstrategie zu berücksichtigen, z.B. wenn bestimmte Teilbereiche der Produktion unterschiedlich aktiv sind. Generell gilt: Jedes Grad weniger spart ca. sechs Prozent an Heizkosten. Der Austausch von herkömmlichen Heizungsthermostaten gegen zeitlich programmiere Thermostate ist zu empfehlen.
  • Für eine effiziente Wärmenutzung ist es außerdem wichtig, dass Wärme aus den Heizkörpern frei in den Raum abstrahlen kann. Möbel, Gardinen oder Verkleidungen, die zu nah am Heizkörper platziert sind, verhindern, dass die warme Luft ungehindert in den Raum dringen kann. So wird zwar viel Wärme produziert, jedoch wenig davon genutzt.
  • Wird die Heizung nicht richtig warm oder gibt laute Gluckergeräusche von sich, deutet das darauf hin, dass sich Luftbläschen im Heizkörper gebildet haben könnten. Dadurch wird eine effiziente Wärmeproduktion verhindert und unnötige Energie aufgewendet. Ein Entlüften der Heizung schafft Abhilfe und sollte auch vorsorglich regelmäßig gemacht werden.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sensibilisieren und einbinden

Das Bewusstsein und Verständnis für die Themen Energiesparen und Klimaschutz sind die Grundvoraussetzung, damit sich ein umweltbewusstes und energieeffizientes Verhalten am Arbeitsplatz langfristig etablieren kann. Potenziale lassen sich am besten ausschöpfen, wenn alle Beteiligten frühzeitig aufgeklärt werden und wissen, welche Vorteile Anpassungen mit sich bringen. Führungskräfte haben eine Vorbildfunktion im Sensibilisierungsprozess. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, die Belegschaft in die Planung miteinzubeziehen und sie nach eigenen Ideen und Anregungen für Energieeinsparmaßnahmen zu fragen. Denn niemand kennt die Arbeitsabläufe und -prozesse im Unternehmen so gut wie sie. Auch die Bitte, darum Schäden oder Fehlfunktionen an Geräten mitzuteilen, stärkt das Bewusstsein fürs Energiesparen.
Weitere Möglichkeiten der Sensibilisierung und -aktivierung sind:
  • Ideenwettbewerbe
  • Informationsmaterialien (z.B. Flyer oder Poster)
  • Schulungen
  • Interne Mailingaktionen oder Newsletter
  • Hinweisschilder und Erinnerungen an beispielsweise Geräten oder Lichtschaltern

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Anreize zum Energiesparen bieten

Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu beitragen, Energie zu sparen und die Betriebskosten zu senken, empfiehlt es sich diese Bemühungen zu wertschätzen und zu honorieren. Das kann beispielsweise in Form eines Betriebsevents, eines Teamtages oder einer gemeinsamen Weiterbildungsmöglichkeit geschehen. So wird neben dem Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch der Zusammenhalt im Team gestärkt. Eine weitere Möglichkeit ist die Auszahlung einer an Zielvereinbarungen genknüpften Prämie. Auch durch eine anerkennende Berichterstattung in internen Medien oder dem Intranet können erfolgreich umgesetzte Ideen Gehör und Wertschätzung finden. Darüber hinaus kann das Veranstalten eines Ideen- oder Energiesparwettbewerbs zur Beteiligung anregen und das Gemeinschaftsgefühl stärken.

Alternative Mobilitätsangebote für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anbieten

Um die Energiekosten und CO₂-Emissionen im Unternehmen zu senken, bietet sich eine bewusste Umgestaltung der Unternehmensmobilität an. Es gibt es eine Vielzahl alternativer Mobilitätsangebote, die der Belegschaft geboten werden können:
  • Anreize für die Fahrradnutzung schaffen, wie z.B. die Bereitstellung von (Elektro-)Dienstfahrrädern, von sicheren Stellplatzanlagen sowie Umkleide- und Duschmöglichkeiten.
  • Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge einrichten.
  • ÖPNV-Jobticket oder Zuschüsse zu Monatstickets zur Verfügung stellen.
  • Fahrgemeinschaften fördern.
  • Spritspartrainings anbieten.

2) Einfach umsetzbare Maßnahmen

Kostenlose Online Tools für Effizienz-Checks der eigenen Anlagen nutzen

Verschiedene Anbieter, wie z.B. das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) oder die Innung Sanität Heizung Klima (SHK), bieten kostenlose Online Tools zum Check der Heizungs-, Luftraum- oder Kältetechnik an. So lässt sich ermitteln, wie viel Energie die eigene Anlage verbraucht und welche Kosten damit schätzungsweise verbunden sind. Zusätzlich erfährt man, ob Handlungsbedarf besteht und bekommt passende Tipps fürs Sparen.
Hier geht es zum QuickCheck vom BMWK für Lüftungsanlagen.
Hier geht es zum QuickCheck vom BMWK für Kälteanlagen.

Beleuchtung steuern

Häufig fehlt es in Unternehmen an effizienten und automatisierten Lichtkonzepten, mit denen sich viel Energie sparen lässt. Folgende Maßnahmen bieten große Einsparpotenziale im Bereich der Beleuchtung:
  • Bewegungsmelder in wenig frequentierten Bereichen (wie z.B. Flur oder WC) anbringen.
  • Zeitschaltuhren, Dämmerungsschalter oder tageslichtgesteuerte Lampen installieren.
  • Beleuchtung von Glühlampen auf LED-Lampen umstellen.
  • Decken und Wände möglichst hell streichen.
  • In hohen Räumen die Lampenhöhe reduzieren.
  • Leuchten regelmäßig reinigen, um den Bedarf an zusätzlichen Lichtquellen zu reduzieren.

Fenster und Türen abdichten

Für eine effiziente Wärmenutzung sollten alle Fenster und Türen einer eingehenden Prüfung unterzogen werden. Sind Türen und Fenster undicht, können Wärmeverluste entstehen. Um dem entgegenzuwirken können z.B. elastische Dichtungsbänder, bewegliche Dichtprofile und Bürstendichtungen für Türunterkanten oder Zugluftstopper zum Abdichten der Fenster und Türen verwendet werden. Diese sind besonders bei Türen zu unbeheizten Räumen oder Geschossen effektiv.

Rohre und Bauteile nachisolieren

Eine einfache und kostengünstige Methode mit großer Wirkung liegt in der Nachisolierung von Rohren und Bauteilen, wie z.B. Armaturen, Ventilen und Flanschen. Sind diese nicht bereits isoliert, kommt es hier zu großen Wärmeverlusten.
Tipp: Mit etwas handwerklichem Geschick lassen sich Heizungsrohre selbst nachisolieren. Dafür misst man den Durchmesser der Rohre aus und ummantelt sie mit im Baumarkt oder in Online-Shops erhältlichen Rohrschalen. Die Schalen sind häufig schon eingeschnitten und sind mit einem Klebestreifen zum unkomplizierten Verschließen der Schalen ausgestattet. Ist dies nicht der Fall, können sie selbst zugeschnitten und mit einem hitzebeständigen Klebeband an den Heizungsrohren befestigt werden. Wichtig zu beachten ist, dass die Dämmung eng anliegt und keine Hohlräume aufweist, über die Wärme verloren gehen könnte.

Energieverluste im Druckluftsystem vermeiden

Die Energiekosten machen etwa drei Viertel der Lebenszykluskosten einer Druckluftanlage aus und sind für einen wesentlichen Anteil der laufenden Kosten verantwortlich. Besonders teuer wird es, wenn die Anlage mit voller Kapazität in Betrieb ist, obwohl diese gar nicht benötigt wird oder wenn die Druckluft für eigentlich nicht vorgesehene Aufgaben, wie z.B. das Reinigen von Arbeitsflächen, verwendet wird. Auch bleiben häufig hohe Energieverluste unbemerkt, die aus Leckagen resultieren. Folgende Maßnahmen können dabei helfen Energieverluste im Druckluftsystem zu vermeiden:
  • Druckluftanlagen außerhalb der Betriebszeiten abschalten.
  • Regelmäßige Begehungen der Druckluftanlagen mit einem Ultraschall Lecksuchgerät durchführen, um Leckagen zu verhindern.
  • Schulungen des Personals zum Umgang von Druckluft im Betriebsablauf durchführen.
  • Stromzähler an jedem Kompressor installieren, um den Verbrauch mit dem benötigten Bedarf an den Produktionsanlagen abzugleichen. Häufig werden Druckluftnetze mit zu viel Druck verwendet, was einen unnötig hohen Stromverbrauch mit sich bringt.
  • Einen Druckluftspeicher anschaffen, um ein häufiges Ein- und Ausschalten der Kompressoren zu verhindern.

Hydraulischen Abgleich des Heizsystems vornehmen

Um die Effizienz der Heizung zu verbessern und für eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu sorgen kann ein hydraulischer Abgleich sinnvoll sein. Dabei handelt es sich um die Abstimmung und Einstellung aller Teile des Heizungssystems aufeinander. In einem schlecht eingestellten Heizsystem erhalten manche Heizkörper sehr viel warmes Wasser, während Räume, die vom Heizkessel weiter entfernt sind, zu wenig Heizwasser abbekommen. Der hydraulische Abgleich durch einen Fachbetrieb bewirkt, dass durch alle Heizkörper die richtige Wassermenge fließen kann.
Ein hydraulischer Abgleich kann mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) finanziell mit bis zu 15 Prozent unterstützt werden. Dabei gilt es zu beachten, dass die Registrierung für den Förderantrag vor dem Vertragsschluss zur Durchführung der Maßnahmen erfolgen muss. Alle Infos rund um die BEG EM gibt es hier.

Heizungspumpe prüfen und ggf. austauschen

Auf alle Fälle lohnt es sich einen Blick auf die Heizungspumpe zu werfen, denn mehr als 80 Prozent der Heizungspumpen in Deutschland sind veraltet. Das bedeutet, dass sie unreguliert laufen und häufig überdimensioniert sind. So werden sie schnell zu immensen Stromfressern. Ist dies der Fall, lohnt sich die Investition in den Austausch der Pumpe, denn moderne Heizungspumpen sparen gegenüber älteren Modellen bis zu 80 Prozent Strom ein.
Ein Austausch der Heizungspumpe kann mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) finanziell mit bis zu 15 Prozent unterstützt werden. Dabei gilt es zu beachten, dass die Registrierung für den Förderantrag vor dem Vertragsschluss zur Durchführung der Maßnahmen erfolgen muss. Alle Infos rund um die BEG EM gibt es hier.

Kühlmöbel effizient einsetzen

Insbesondere im Lebensmitteleinzelhandel sowie in der Gastronomie und Hotellerie stellt die Lagerung von Lebensmitteln besondere Anforderungen an die Energieversorgung. Im Hinblick auf die Kältetechnik bieten sich zahlreiche Möglichkeiten den Energiebedarf deutlich zu reduzieren. Die Klimaschutzoffensive des Handels hat eine Maßnahmenliste veröffentlicht, in der auch der effiziente Einsatz von Kühlmöbeln umfassend behandelt wird.

Temperaturen in Serverräumen anpassen

Eine Anpassung der Temperatur in Serveräumen kann den Stromverbrauch im Unternehmen reduzieren. Häufig wird hier unterhalb der 20 Grad gekühlt, um die Server vor Überhitzung zu schützen. Die Temperatur kann jedoch ohne Gefahr auf 21 bis 24 Grad erhöht werden. Bei Unsicherheiten empfiehlt es sich vorher mit der hausinternen IT-Rücksprache zu halten.

3) Organisatorische Maßnahmen

Energieberatung einholen

Energieberaterinnen und Energieberater analysieren und identifizieren mit Unternehmen mögliche Einsparpotenziale, schlagen Optimierungen vor und verfügen über Kontakte für die Umsetzung von verschiedensten Maßnahmen. So lassen sich Geld und Energie sparen und CO₂-Emissionen vermeiden.
Die Koordinierungsstelle Energieeffizienz und Klimaschutz im Betrieb (KEK) der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe unterstützt und berät Berliner Unternehmen kostenlos zu den Themen Energieeffizienz und Klimaschutz. Zu den Leistungen gehören:
  • Basisberatung über Angebote im Bereich Energieeffizienz- und Klimaschutz und zur Identifizierung passender Unterstützungs- und Förderangebote
  • Detailberatung für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) zur Identifizierung individueller Energieeffizienz- und Klimaschutzpotenziale und zur Abschätzung der Machbarkeit konkreter Maßnahmen
  • Austausch und Vernetzung im Rahmen von Runden Tischen und Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerken
Einen Überblick über die Leistungen der Koordinierungsstelle Energieeffizienz und Klimaschutz im Betrieb (KEK) findet sich hier.

Energie-Scout ausbilden

Die Energiewende bedeutet für die Wirtschaft, dass die Ausgaben für Energie kontinuierlich steigen werden. Daher liegt das Augenmerk vieler Unternehmen auf den Themen Energieeffizienz und Einsparpotenzialen.
In diesem Jahr konnte das Energie-Scout Programm mit der IHK Berlin im Rahmen des Projekts „Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz“ für Auszubildende wieder angeboten werden, damit diese in ihren Betrieben dazu beitragen können, Energieeinsparpotenziale zu erkennen und erfolgreich zu nutzen. Mit dem Energie-Scout Programm können Auszubildende bei dem Identifizieren zur Einsparung von Energie und Ressourcen im eigenen Unternehmen und bei der Umsetzung eines eigenen Praxisprojektes ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit erfahren und betriebsübergreifend Netzwerke zu anderen Unternehmen knüpfen.
 
Das Programm der Energie-Scouts 2022 in Berlin läuft aktuell. Die Termine für das Jahr 2023 werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Energie-Contractoren einbinden

Beim Energie-Contracting übernimmt ein externes Energiedienstleistungsunternehmen die Ermittlung von Energieeinsparmaßnahmen und die Umsetzung dieser. Der sogenannte Contractor ist während der vereinbarten Vertragslaufzeit zuständig für die Planung, die Finanzierung, den Umbau, den Betrieb sowie die Wartung und Instandhaltung der Energieerzeugungsanlagen. Auch das Energiemanagement ist häufig Teil der Aufgaben des Energiedienstleisters. Im Speziellen wird zwischen zwei Contracting-Formen unterschieden.
Energieliefer-Contracting zeichnet sich dadurch aus, dass der Dienstleister die Energieversorgung übernimmt und für die Dauer des Vertrags die Verantwortung für die Anlagen inklusive Wartung und Instandsetzung trägt. Die Einsparmaßnahmen konzentrieren sich auf die Energieerzeugung.
Beim Energiespar-Contracting hat der Contractor das Ziel die gesamten Energiekosten eines Gebäudes dauerhaft zu senken. Er entwickelt ein Energieeinsparkonzept und betreut die Energieverteilungsanlagen und die energetische Gebäudesanierung. Der Contractor muss innerhalb der Vertragslaufzeit die vereinbarten Energieeinsparziele erreichen. Gelingt dies nicht, trägt er das finanzielle Risiko.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) fördert eine Contracting-Orientierungsberatung im Rahmen der Bundesförderung für Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme. Dabei analysiert eine Energieberaterin bzw. ein Energieberater, ob sich Energiespar-Contracting für das Unternehmen lohnt. Ausführliche Informationen zur Förderung gibt es hier.

Energienetzwerk beitreten

Energienetzwerke bieten die Möglichkeit sich mit anderen Unternehmen und Expertinnen und Experten regelmäßig zur Steigerung der Energieeffizienz und Einsparung von Treibhausgasemissionen auszutauschen. Seit 2010 organisieren sich Unternehmen unter Schirmherrschaft der IHK Berlin in Netzwerken, um ihre Energieverbräuche und Treibhausgasemissionen zu senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Sie waren dabei nicht nur überaus erfolgreich, sondern auch Vorbild für die Initiative der Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke von Bundesregierung und deutscher Wirtschaft.
Die Initiative der Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke stellt einen wichtigen Akteur bei der Netzwerkgründung und -vermittlung und unterstützt Unternehmen aller Branchen und Größen erfolgreich dabei, branchenübergreifend oder branchenintern in Netzwerken auszutauschen und Maßnahmen zur Optimierung der Energieeffizienz umzusetzen. Die Netzwerke sind ein systematischer, zielgerichteter und unbürokratischer Erfahrungs- und Ideenaustausch von in der Regel 8 bis 15, mindestens jedoch fünf, Unternehmen oder Unternehmensstandorten über in der Regel zwei bis drei Jahre zur gemeinsamen Steigerung der Energieeffizienz und Umsetzung von Klimaschutz-, Ressourceneffizienz- oder Nachhaltigkeitsmaßnahmen.
Einen Praxisleitaden mit ausführlichen Informationen zu Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerken findet sich hier.
Zudem bietet die Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke eine interaktive Netzwerkkarte, die einen Überblick über alle bestehenden Netzwerke in Deutschland gibt.
Für weitere Informationen der IHK Berlin zum Thema Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke geht es hier entlang.

Energie- oder Umweltmanagementsystem einführen

Mit der Implementierung eines Energie- und Umweltmanagementsystem können Unternehmen ihre Energieeffizienz und Umweltleistung kontinuierlich verbessern. Die Einführung eines Energiemanagementsystems hilft dabei betriebsinterne Systeme und Prozesse aufzubauen, die zur Erfassung und Verbesserung der energiebezogenen Leistung, sowohl im Hinblick auf die Energieeffizienz, den Energieeinsatz als auch den Energieverbrauch – erforderlich sind. So können nachhaltig Energie- und Materialverbräuche reduziert, schädliche Emissionen vermieden und Kosten gesenkt werden.
Die bekanntesten Umweltmanagementsysteme sind die Europäische Umweltmanagement-Verordnung EMAS und die ISO 14001. Die IHK Berlin gehört zu den nationalen Registrierungsstellen für Organisationen, die das europäische Umweltmanagementsystem EMAS führen.
Ausführliche Informationen der IHK Berlin zu Energie- und Umweltmanagementsystemen finden sich hier.

Checkliste zur Energieeinsparung in Unternehmen

Die Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerke hat eine Liste für Kurzfristmaßnahmen zur Energieeinsparung in Unternehmen erstellt. Ziel: Unternehmen jeglicher Art sollen ihren Energieverbrauch senken, um damit Kostensteigerungen abzumildern. Die Maßnahmen der Checkliste sind praxisnah, gering-investiv und übersichtlich nach Kategorien und Umsetzungsdauer gegliedert.

Energiespartipps des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz

Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat Fakten und zahlreiche Tipps zusammengetragen, damit sich Unternehmen robust und zukunftssicher aufstellen können.