IHK Berlin

Statement zum Lieferkettengesetz

“Die IHK Berlin begrüßt den Appell aus der Konferenz der Justizministerinnen und Justizminister beim EU-Lieferkettengesetz den Mittelstand stärker zu berücksichtigen. Die Achtung der Menschenrechte und der Schutz der Umwelt sind für die Berliner Wirtschaft ein wichtiges Anliegen. Dem EU-Richtlinienvorschlag fehlt es allerdings an Praxistauglichkeit und Verhältnismäßigkeit, wenn von Unternehmen verlangt wird ihre gesamte Wertschöpfungskette  einschließlich der Entsorgung des Produkts auf Risiken zu untersuchen und dabei direkte und indirekte Geschäftspartner in den Blick zu nehmen. Lieferketten sind komplex und bestehen oft aus mehreren Hundert, zum Teil mehreren Tausend Unternehmen. In der Regel ist dem einzelnen Betrieb nur der direkte Zulieferer bekannt. Damit wird von den Unternehmen eine Form der Kontrolle erwartet, die außerhalb ihrer eigenen Einflussmöglichkeiten liegt. Besonders KMU würde das Gesetz in seiner jetzigen Form, in einer wirtschaftlich angespannten Lage, einen unkalkulierbaren Mehraufwand bescheren.”