HWK Berlin und IHK Berlin

Gemeinsames Statement zum geplanten Umbau B96/Hallesches Ufer

Der vom Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg geplante Umbau der B96 / Hallesches Ufer hätte massive Auswirkungen für den Wirtschaftsverkehr gehabt. Die Berliner Wirtschaft begrüßt daher die aktuelle Entscheidung des Senats.
Jan Eder, Hauptgeschäftsführer IHK Berlin:
„So erstrebenswert der Umbau des Straßenraums auch ist, die Planungen dafür sollten sich an der Realität einer Millionenmetropole orientieren. Ohne die B96 müssten täglich mehr als 4.000 LKW in die Kieze ausweichen, um Ver- und Entsorgung für die Stadt zu gewährleisten. Das ist weder im Sinne der Verkehrssicherheit noch des Lärmschutzes und würde deshalb wohl kaum Planungsrecht erhalten. Der aktuelle Fall zeigt jedoch vor allem eins: Solange die Bezirke nicht abgestimmt mit dem Berliner Senat agieren, kann die Mobilitätswende in Berlin nicht gelingen. Schon den Projektantrag hatte der Bezirk eingereicht, ohne sich mit dem damaligen rot-grün-roten Senat abzustimmen. Dass der Bezirk trotzdem bereits viel Kapazität in die Vorbereitung gesteckt hat, zeigt einmal mehr, wie wichtig eine Verwaltungsreform für die Zukunftsfähigkeit Berlins ist.“ 

Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Berlin:
„Viele Handwerkerinnen und Handwerker haben kaum eine Wahl beim Verkehrsmittel und können nur mit wenigen Ausnahmen auf den ÖPNV oder das Lastenfahrrad ausweichen. Somit würde eine Uferpromenade am Halleschen Ufer den Anforderungen des Wirtschaftsverkehrs diametral entgegenlaufen. Auch ist diese überbezirkliche Hauptverkehrsader schon heute so stark belastet, dass ein „Infarkt“ droht, wenn die Verkehrsströme auf noch weniger Fahrspuren verengt werden. Der Verkehr würde – einem Bypass gleich – in die nahegelegenen Wohngebiete gepresst. Die Zielsetzung einer lebenswerten Stadt mit einem effizienten Wirtschaftsverkehr wird an diesem Exempel gleich doppelt ausgehöhlt.“