IHK Berlin

IHK zu Arbeitsmarktzahlen

Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen sagt Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin: 
„Die generelle Situation am Arbeitsmarkt trotzt weiterhin der Krisenstimmung, die wir durch den Krieg in der Ukraine und die Inflation in den Unternehmen beobachten. Das verwundert nicht, denn qualifiziertes Personal zu finden und zu halten, ist für Unternehmen schwieriger denn je. So zeigt der Flugverkehr, wie schnell sich die Fachkräftesituation für Luft- und Bodenpersonal in kürzester Zeit zu einem Bewerbermarkt mit deutlichen Engpässen entwickeln kann. Reserven, um Lücken zu füllen, bietet der Arbeitsmarkt kaum. Wir erwarten deshalb vom Senat, dass die Vereinbarungen zur Fachkräftesicherung aus dem Koalitionsvertrag zügig umgesetzt werden. Zudem brauchen wir eine konsequente Weiterentwicklung der Fort- und Weiterbildungsförderung. Aktuell sind außerdem noch knapp 8.000 gemeldete Ausbildungsplätze frei. Das sind knapp 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Sie müssen schneller und verbindlicher besetzt werden, damit Engpässe gar nicht erst entstehen. Da Migration ein großer Hebel ist, sollte auch geprüft werden, wie Geflüchtete nicht-ukrainischer Herkunft, die zu Studien- oder Arbeitszwecken in der Ukraine gelebt haben und nach Berlin geflohen sind, eine Bleibeperspektive gegeben werden kann. Zudem sollte das Land für schnellere Anerkennungsverfahren in reglementierten Berufen sorgen, damit gerade Medizinerinnen und Pflegekräfte adäquat beschäftigt werden können.“
30. Juni 2022