IHK Berlin

Jan Eder zu den aktuellen Außenwirtschaftszahlen

Zu den heute veröffentlichten Zahlen zur Berliner Außenwirtschaft sagt Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin:
„Berlins internationale Wirtschaft zeigt eine bemerkenswerte Resilienz angesichts der aktuellen Verwerfungen in der Welt. Die Berliner Ausfuhren im ersten Quartal liegen nur leicht unter dem Vorjahresniveau, die Importe aus aller Welt haben zuletzt sogar einen Rekordstand erreicht. Diese Momentaufnahme darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die globalen Folgen des Ukraine-Kriegs und der Sanktionen gegenüber Russland sich noch nicht vollständig auf die Handelsströme der Berliner Wirtschaft ausgewirkt haben. Internationale Lieferengpässe von Waren und Rohstoffen sowie Logistikprobleme bleiben an der Tagesordnung. Die jüngste Abschottung wichtiger Wirtschaftsregionen in China, Berlins wichtigstem Handelspartner, wird erst in den nächsten Wochen und Monaten voll auf die Berliner Außenwirtschaft durchschlagen. Der Anpassungsdruck für die Unternehmen bleibt also hoch, Diversifizierung ist das Gebot der Stunde. Für den Senat heißt das, dass die Berliner Außenwirtschaftsförderung an die neue Weltlage angepasst werden muss, um Berliner Unternehmen bei der internationalen Diversifizierung passgenauer zu unterstützen. Konkret sollte das bestehende Förderprogramm für Internationalisierung strukturell erweitert werden, damit z.B. neben der Teilnahme an internationalen Messen auch neue Geschäfte oder die Lieferantensuche vor Ort förderfähig sind. Zudem sollte der Senat die wirtschaftsorientierte Zusammenarbeit mit Metropolen in Ländern fördern, die Wertepartner sind und dort Türen für Berliner Unternehmen öffnen.“
25.Mai 2022