IHK Berlin

Statement zu den Senatsbeschlüssen vom 27.03.2021

Zu den heutigen Senatsbeschlüssen sagt IHK-Präsidentin Beatrice Kramm
„Die Berliner Wirtschaft steht zu ihrer Verantwortung. Doch am Ende dieser Woche denkwürdiger politischer Entscheidungen müssen wir feststellen, dass sich die pandemische Lage verschärft, eine gesamtstrategischer politischer Ansatz aber weiter auf sich warten lässt. Wir alle wollen die Pandemie mit ihren dramatischen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen eindämmen. Allerdings bezweifeln wir, dass der heutige Senatsbeschluss zur 50-Prozent-Präsenz in Unternehmen dabei einen wesentlichen Beitrag leistet oder nicht vielmehr mit seinen bürokratischen Auflagen für zusätzliche Belastung und Verunsicherung bei den Betrieben und auch den Beschäftigten sorgt. Hinzu kommt die Frage nach der praktischen Überprüfbarkeit der neuen Verordnungen, schon jetzt werden doch die bestehenden Regeln etwa zu den Kontaktbeschränkungen nicht so kontrolliert, wie es zur Eindämmung der Pandemie notwendig wäre. Nicht zuletzt stellt sich die Frage nach der Umsetzbarkeit der 50 Prozent-Regel, wenn in einem Betrieb mehr als die Hälfte der Beschäftigten das Homeoffice-Angebot ablehnt. Die IHK Berlin fordert seit vielen Monaten eine massive Ausweitung der Tests, um Ansteckungsketten frühzeitig zu unterbinden. Allerdings bleiben auch bei der beschlossenen Testpflicht für Unternehmen Fragen offen: So muss geklärt werden, wie das Land die Betriebe bei der Beschaffung der Tests logistisch und finanziell unterstützt. Gerade kleine und von der Pandemie besonders betroffene Betriebe dürfen von der Politik dabei nicht allein gelassen werden. Zudem muss die Ausweitung der Tests auch mit Öffnungsperspektiven verknüpft werden. Dass die unter strengem Hygiene- und Testregime begonnen Pilotprojekte nicht weiter verfolgt werden, ist nicht nachvollziehbar. Diese Pilotprojekte müssen Teil der Gesamtstrategie bleiben.“

Weiterführende Informationen zum Homeoffice – Angebot der Berliner Unternehmen

  • Rund dreiviertel der Berliner Unternehmen geben in einer jüngst veröffentlichten IHK-Umfrage an, seit der Pandemie verstärkt Homeoffice zu nutzen. Rund 60 Prozent haben zudem während der Pandemie Investitionen
  • getätigt, um Homeoffice-Möglichkeiten zu schaffen. Mehr als ein Drittel hat angegeben, das bereits bestehende Homeoffice-Angebot zur Pandemiebewältigung weiter ausgebaut zu haben.
  • Die Ergebnisse zeigen: Wer seine Mitarbeiter aus dem Homeoffice heraus arbeiten lassen kann, tut dies in der Regel auch. Dort, wo Homeoffice nicht möglich ist, greifen umfangreiche Hygieneschutzkonzepte.