IHK Berlin

Statement zum Schulstart von Beatrice Kramm

 04.08.2020: Zum Schulstart sagt IHK-Präsidentin Beatrice Kramm...
Es ist höchste Zeit, dass am Montag der geregelte Schulunterricht wieder losgeht. Doch die Berliner Wirtschaft blickt auch mit Sorge auf den Schulstart und auf die dauerhafte Absicherung des Unterrichts in Berlin. Sollte aufgrund von Corona der Präsenzunterricht in einzelnen Klassen nicht möglich sein, muss die digitale Betreuung eines jeden Schulkindes durch Schulen sichergestellt sein. Kein Kind darf verloren gehen! Dazu braucht es in den Schulen tragfähige Konzepte und entsprechende Vorsorge. Fünf Monate nach dem Lockdown im März kann niemand mehr behaupten, die Entwicklung sei überraschend gekommen. Für Berliner Unternehmen und ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen geht es ganz praktisch um die Vereinbarung von Familie und Beruf. Für die Schüler geht es langfristig um ihre Zukunft. Jede fehlende Unterrichtsstunde wirkt sich negativ auf die Ausbildungsreife und Studierfähigkeit aus. Das können wir uns weder als Gesellschaft noch als Wirtschaftsstandort leisten. Bildung ist Zukunft und es ist jetzt die vordringlichste Aufgabe der Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, dafür zu sorgen, dass auch in Corona-Zeiten flächendeckender und regelmäßiger Unterricht für alle stattfindet.Es ist höchste Zeit, dass am Montag der geregelte Schulunterricht wieder losgeht. Doch die Berliner Wirtschaft blickt auch mit Sorge auf den Schulstart und auf die dauerhafte Absicherung des Unterrichts in Berlin. Sollte aufgrund von Corona der Präsenzunterricht in einzelnen Klassen nicht möglich sein, muss die digitale Betreuung eines jeden Schulkindes durch Schulen sichergestellt sein. Kein Kind darf verloren gehen! Dazu braucht es in den Schulen tragfähige Konzepte und entsprechende Vorsorge. Fünf Monate nach dem Lockdown im März kann niemand mehr behaupten, die Entwicklung sei überraschend gekommen. Für Berliner Unternehmen und ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen geht es ganz praktisch um die Vereinbarung von Familie und Beruf. Für die Schüler geht es langfristig um ihre Zukunft. Jede fehlende Unterrichtsstunde wirkt sich negativ auf die Ausbildungsreife und Studierfähigkeit aus. Das können wir uns weder als Gesellschaft noch als Wirtschaftsstandort leisten. Bildung ist Zukunft und es ist jetzt die vordringlichste Aufgabe der Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, dafür zu sorgen, dass auch in Corona-Zeiten flächendeckender und regelmäßiger Unterricht für alle stattfindet.
Die IHK Berlin hat im Sommer Vorschläge für eine Digitaloffensive für das Land Berlin erarbeitet. Wesentlicher Teil der Offensive ist das Fünf-Punkte-Programm zur Digitalisierung der Berliner Schulen und Oberstufenzentren mit folgenden Bausteinen: 
  • Taskforce DigitalPakt: Berlin stehen 257 Millionen Euro aus den Mitteln des DigitalPakts zu, aber es fehlen die Strukturen, damit diese Mittel zielgerichtet in den Schulen ankommen können. Bisher wurden lediglich Maßnahmen im Wert von einem Prozent der zur Verfügung stehenden Summe von den Schulen beantragt. Statt nur auf die verwaltungseigenen, sehr knapp bemessenen Beratungskapazitäten hinzuweisen, müssen die Schulen und Schulträger darüber informiert werden, dass auch externe Beratungsunterstützung über den Pakt genutzt werden kann. In der Bildungsverwaltung sollte in Anlehnung an die erfolgreiche Taskforce Schulbau ein solches Projekt auch für den DigitalPakt aufgesetzt werden. Rund zehn Prozent der Berliner Schüler besuchen Schulen in freier Trägerschaft. Auch diese müssen bei der Mittelverwendung entsprechend berücksichtigt werden.
  • Cloudbasierte Lernplattformen: Damit zukünftig die Pflege veralteter Computerräume obsolet wird und der Bildungsauftrag orts- und zeitunabhängig mit jedem internetfähigen Endgerät erfolgen kann, muss die strategische Integration einer Schulcloud-Lösung für Berlin flächendeckend sichergestellt werden. Die Schulleitungen müssen durch die Senatsbildungsverwaltung über vorhandene Schulclouds umfassend und anbieterneutral informiert werden, sofern diese die vorgegebenen Rahmenbedingungen (wie beispielsweise Datenschutzbedingungen) sicher gewährleisten. Den Schulen muss freigestellt werden, die für sie individuell beste Lösung zu wählen. Spätestens zum neuen Schuljahr sollten aber alle Schulen über eine Schulcloud verfügen.
  •  Lehrerfortbildung und Medienpädagogik: Jede Schulcloud ist nur so gut, wie die Lehrkräfte mit digitalen Lern- und Lehrangeboten arbeiten können. Lehrkräfte sind somit der Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Implementierung von digitalen Angeboten in den Schulalltag. Hochwertige Lehrerfortbildungen sind erforderlich, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Mit den Erfahrungen aus dem Lockdown bietet sich die verpflichtende Teilnahme an entsprechenden Seminaren, Webinaren und Online-Tutorials an. Aber bereits in der universitären Lehramtsausbildung ist Medienpädagogik in allen pädagogischen Ausbildungsgängen als Pflichtfach sowie Prüfungsbestandteil zu etablieren. Dies erfordert unter anderem dauerhafte Professuren für Medienpädagogik an allen ausbildenden Berliner Universitäten.
  • Lehrerfortbildung und Medienpädagogik: Jede Schulcloud ist nur so gut, wie die Lehrkräfte mit digitalen Lern- und Lehrangeboten arbeiten können. Lehrkräfte sind somit der Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Implementierung von digitalen Angeboten in den Schulalltag. Hochwertige Lehrerfortbildungen sind erforderlich, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Mit den Erfahrungen aus dem Lockdown bietet sich die verpflichtende Teilnahme an entsprechenden Seminaren, Webinaren und Online-Tutorials an. Aber bereits in der universitären Lehramtsausbildung ist Medienpädagogik in allen pädagogischen Ausbildungsgängen als Pflichtfach sowie Prüfungsbestandteil zu etablieren. Dies erfordert unter anderem dauerhafte Professuren für Medienpädagogik an allen ausbildenden Berliner Universitäten.
  • Arbeitsfähigkeit von Schülern: Der Berliner Senat sollte sich beim Bund dafür einsetzen, dass zukünftig die Anschaffung von geeigneten mobilen Endgeräten über das vorhandene Bildungs- und Teilhabepaket unterstützt wird. Als Alternative dazu ist vorstellbar, dass alle Schüler mit einem entsprechenden Bedarf die Möglichkeit erhalten, gesicherte mobile Endgeräte gegen ein geringes Entgelt zum Beispiel in Stadtteilbibliotheken auszuleihen.
Alle Informationen zu den Handlungsempfehlungen für eine Digitaloffensive für das Land Berlin finden Sie hier: 
www.ihk-berlin.de/digitaloffensive  (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 2375 KB)