IHK Berlin
Statement zur "Mitbaustelle"
Zur heute vorgestellten "Mitbaustelle" der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sagt Jörg Nolte, Geschäftsführer der IHK Berlin:
„Dass die Berliner zu wenig vom Neubau der letzten Jahre profitiert haben, liegt insbesondere daran, dass das geschaffene Angebot bei weitem nicht die Nachfrage gedeckt hat. Das zeigt auch ein Blick auf die tatsächlichen Zahlen: Der Senat erreicht die selbstgesteckten Neubauziele nicht. Und er wird sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch künftig nicht erreichen, wenn er weiterhin die private Bauwirtschaft nicht als Partner zur Problemlösung begreift. Die Privaten stehen für 80 Prozent der Bauvorhaben in Berlin. Doch angefangen von der Enteignungsdebatte über den Mietendeckel bis hin zum kooperativen Baulandmodell und überlangen Genehmigungsverfahren wird in dieser Stadt wenig für ein attraktives Neubauklima getan. Dass es auch anders geht, zeigt der Blick auf Hamburg. Bei weniger Einwohnern wurden in den vergangenen Jahren mehr als doppelt so viele Sozialwohnungen gebaut - und zwar im Bündnis mit der privaten Wohnungsbauwirtschaft. Nur im Schulterschluss aller Beteiligten lässt sich die Herausforderung Wohnungsmangel lösen. Es ist deshalb aus Sicht der Wirtschaft nicht nachvollziehbar, warum der privaten Wohnungswirtschaft keine aktive Rolle in der „Mitbaustelle“ eingeräumt wurde. Das wäre dann wirklich partizipativ und die Bürgerinnen und Bürger würden sehen, dass private Bauunternehmen den Großteil der Neubauten realisieren."