Statement zu den Vorschlägen, die Friedrichstraße teilweise für den Autoverkehr zu sperren

Zu den von Verkehrssenatorin Günther vorgestellten Vorschlägen, die Friedrichstraße teilweise für den Autoverkehr zu sperren, sagt Jörg Nolte, Geschäftsführer Wirtschaft & Politik der IHK Berlin:
"Die Friedrichstraße ist ein Aushängeschild Berlins. Sie braucht ein Gesamtkonzept zur städtebaulichen Erneuerung. Das muss Vorrang haben vor einer zeitweisen oder sogar dauerhaften Sperrung der Straße. Die Devise muss lauten: Aufwertung vor Schließung! Wir sehen keine Indizien dafür, dass allein die dauerhafte Umwandlung in eine Fußgängerzone der Friedrichstraße nachhaltig helfen würde. Welches Problem will man damit lösen? Der zentrale Teil der Friedrichstraße leidet seit Jahren unter der massiven Einschränkung der Erreichbarkeit. Mit den Bauarbeiten für die U5, das Humboldtforum und die Staatsbibliothek gibt es gleich mehrere parallele Dauerbaustellen, die die Attraktivität ganz erheblich beeinträchtigen. Statt ihr die Zufahrten gänzlich abzuschneiden, ist es sinnvoller, im Gespräch mit den Akteuren vor Ort Maßnahmen für eine echte Aufwertung der Geschäftsstraße erarbeiten. Dazu gehört z.B. die Verbesserung der Aufenthaltsqualität oder ein neues Lichtkonzept. Am Anfang eines erfolgreichen Dialogprozesses steht immer eine Analyse der spezifischen Stärken und Schwächen sowie die Ableitung von Alleinstellungsmerkmalen. Schnellschüsse gehen meist daneben."