23. August 2016

IHK-Statement zu den BSR-Plänen, weitere Kapazitäten für die Müllverbrennung zu übernehmen

Jan Eder | IHK Berlin (© Rainer Kurzeder)
IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder kritisiert die Pläne der Berliner Stadtreinigung (BSR), weitere Kapazitäten für die Müllverbrennung in Berlin vom Energiekonzern Vattenfall zu übernehmen:
„Berlin braucht nicht mehr Verbrennung, sondern eine klare Strategie für Abfallvermeidung, Wiederverwendung und ein effizientes Netzwerk für Abfallsammlung, -transport und –trennung."
Die Entwicklungen in der Kreislaufwirtschaft sind für die Berliner Wirtschaft aus zwei Gründen von herausragender Bedeutung:
  • Erstens müssen Ressourcen im Wirtschaftskreislauf bleiben, damit Berliner Unternehmen kostengünstig und verlässlich Materialien und Rohstoffe beziehen können. Folgerichtig betont das Berliner Abfallwirtschaftskonzept die Förderung von Verwertungstechnologien und Anreizen für die Abfalltrennung. Angesichts der Herausforderungen einer nachhaltigen Ressourcenpolitik und insbesondere der konstant bleibenden Abfallmengen in Berlin dürfen die aktuellen Entwicklungen also keineswegs dazu führen, dass wieder mehr Abfallmengen aus der stofflichen Verwertung in die Verbrennung gehen.
  • Zweitens ist Berlin dabei, sich als führender Standort der Green Economy zu behaupten - zum Einen auf Seiten der klassischen Abfallwirtschaft, die mit über 400 Unternehmen und mehr als 10.000 Beschäftigten einen wichtigen Zweig der grünen Wirtschaft darstellt. Zum Anderen bei der Anwendung innovativer Technologien in der „Smart City“, bei denen sowohl öffentliche als auch private Entsorgungsunternehmen in Berlin gut aufgestellt sind.
Jan Eder fordert:
"Die Berliner Politik ist dringend aufgefordert, eine Richtungsentscheidung herbeizuführen: Höhere Rohstoffproduktivität und steigende Recyclingquote – das sind die Felder, in denen Berlin punkten kann und muss."
Statement der IHK Berlin vom 23. August 2016.