25. Mai 2016

2. Deutsch-Türkische Ausbildungsmesse wirbt für duale Ausbildung

Mehr als 50 Berliner Ausbildungsbetriebe und Institutionen mit über 600 freien Ausbildungsplätzen in 150 verschiedenen Berufen erwarten Schüler, junge Erwachsene und Eltern bei der 2. Deutsch-Türkischen Ausbildungsmesse am Samstag, 28. Mai 2016 von 12.00 Uhr bis 18.00 Uhr im Türkischen Generalkonsulat (Heerstraße 21, 14052 Berlin). Im Mittelpunkt steht die duale Berufsausbildung in Deutschland, um sie bei Jugendlichen und Eltern der türkischen Community stärker in den Fokus zu rücken. Denn: Weniger als 30 Prozent der Jugendlichen mit Migrationshintergrund entscheiden sich nach der Schule für eine duale Ausbildung, gleichzeitig bleiben Ausbildungsplätze in Berlin unbesetzt. Bei der Premiere der Ausbildungsmesse im vergangenen Jahr nahmen rund 650 Jugendliche und Eltern teil.
Ob Industrie, Handel, Tourismus, Handwerk oder freie Berufe – alle Branchen sind dabei und freuen sich auf Bewerber für konkret zu besetzende Ausbildungsplätze. Neben Informationen zu Ausbildungsberufen und –platzangeboten geht es auch um Tipps zu Bewerbungsverfahren und Karrieremöglichkeiten. Best-Practice-Beispielen aus dem Ausbildungsalltag und Musik runden das Programm ab.
Eröffnet wird die 2. Deutsch-Türkische Ausbildungsmesse um 14.00 Uhr von Dilek Kolat, Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, sowie A. Başar Şen, Generalkonsul der Republik Türkei. Organisiert wurde sie vom Generalkonsulat der Republik Türkei, dem Türkisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer-Unternehmensverband e.V., der IHK Berlin, der Handwerkskammer und der Bundesagentur für Arbeit. Weitere Informationen unter www.deutsch-tuerkische-messe.de
A. Başar Şen, Generalkonsul der Republik Türkei: „Für jeden Menschen ist ein Beruf die Grundvoraussetzung für die Partizipation an der Gesellschaft. Es gibt jedoch verschiedene Wege, die zu einer beruflichen Qualifikation führen. Unser Wunsch ist es, dass die Möglichkeit der dualen Berufsausbildung unter türkeistämmigen Berlinern besser bekannt und in Zukunft noch mehr genutzt wird. Als Generalkonsulat der Türkei beabsichtigten wir mit der Initiierung der Türkisch-Deutschen Ausbildungsmesse türkischstämmige Jugendliche und Eltern über die vielfältigen Ausbildungsalternativen in einer für sie speziell zugeschnittenen Art und Weise besser zu informieren und sie hierfür zu motivieren. Wir müssen die Jugendarbeitslosigkeit, von der die Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln viel mehr betroffen sind, mit allen Mitteln zurückdrängen.“
Jutta Cordt, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der BA: Die Deutsch-Türkische Ausbildungsmesse informiert Jugendliche mit türkischen Wurzeln und deren Eltern über duale Ausbildungsgänge sowie Berufs- und Karrierewege. Das Ziel der Messe ist es, Jugendliche mit Betrieben zusammenzubringen, die noch keinen Azubi gefunden haben. Sie soll ihnen aber auch aufzeigen, welche Möglichkeiten ihnen das duale Ausbildungssystem in Deutschland überhaupt bietet. Es ist mein Wunsch, dass die Möglichkeit der Berufsausbildung in Zukunft von der türkischen Community noch stärker genutzt wird, denn eine Berufsausbildung bietet hervorragende berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Die Messe ist für die Jugendlichen eine gute Gelegenheit, sich zu informieren und erste Kontakte zu Ausbildungsbetrieben und Personalentscheidern zu knüpfen. Denn zurzeit gibt es noch mehr als 7500 freie Ausbildungsplätze in Berlin – da ist für jeden etwas dabei. Jugendliche können sich jederzeit in unseren Jugendberufsagenturen persönlich beraten lassen oder die Angebote der Berufsinformationszentren nutzen.“
Christian Wiesenhütter, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin: „Berlin ist eine internationale Metropole – die Ausbildung muss deshalb noch viel internationaler werden. Jugendliche mit Migrationshintergrund bringen spannende Kompetenzen für eine Berufsausbildung mit. Zudem kann es sich die Berliner Wirtschaft nicht leisten, dass Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben. Gute Gründe für die IHK und unsere Unternehmen, bei Jugendlichen und Eltern der türkischen Community für eine betriebliche Ausbildung zu werben. Wir freuen uns über den Erfolg der Messe, der sich schon heute dadurch zeigt, dass wir im 2. Jahr die Ausstellerzahl mit fast 60 Ausstellern fast verdoppeln konnten.
Ulrich Wiegand, Geschäftsführer der Handwerkskammer Berlin: „Die wirtschaftlichen Perspektiven der Berliner Handwerksbetriebe waren lange nicht so gut wie heute. Das Berliner Handwerk engagiert sich deshalb in der eigenen Ausbildung, um auch künftig eine ausreichende Zahl ausgebildeter Fachkräfte zu haben. Dabei ist es den Unternehmern egal, wo jemand herkommt. Entscheidend ist die Motivation, sich im Handwerk zu engagieren und auch langfristig im Handwerk zu bleiben. Das Berliner Handwerk lebt die Integration schon seit Jahren. Inzwischen haben auch schon viele türkische Migranten nach bestandener Meisterprüfung ihren eigenen Betrieb gegründet. Ich möchte die jungen Leute dazu ermuntern, ebenfalls diesen Weg zu gehen. Zurzeit sind noch mehr als 750 offene Ausbildungsplätze in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer zu vergeben.“
Nalan Yetim, Stellvertretende Geschäftsführerin der Türkisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer-Unternehmerverband e.V.: „,Ausbildung ist ein goldenes Armband‘, lautet ein türkisches Sprichwort. Getreu diesem Motto möchten wir als TD-IHK die Initiative des Türkischen Generalkonsulats unterstützen und türkischstämmige Jugendliche wie Eltern auch auf diese Möglichkeit der berufsbildenden Qualifikation aufmerksam machen. Die jungen Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen, fehlen diese in der dualen Ausbildung, so fehlen sie später auch in Betrieben. Als Unternehmerverband liegt uns neben der Integration der Türkischstämmigen in das Berufsleben auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen am Herzen.“
Eine Pressemitteilung vom 25. Mai 2016