5. April 2017

Stadtverkehr voranbringen! IHK Berlin und ADFC Berlin vereinbaren gemeinsame Ziele für den Berliner Fahrradverkehr

Immer mehr Berliner fahren mit dem Fahrrad. Ein wachsender Radverkehr trägt zur Verbesserung des Berliner Stadtverkehrs und der Luftqualität bei. Eine Voraussetzung dafür ist die Verbesserung der baulichen Qualität des vorhandenen Radwegenetzes. Darüber hinaus bedarf es aber einer Reihe smarter Maßnahmen, um die Organisation von Radverkehr und notwendigem motorisiertem Wirtschaftsverkehr harmonisch aufeinander abzustimmen.
Zum diesjährigen 200. Geburtstag des Fahrrads haben IHK Berlin und ADFC Berlin vier gemeinsame Ziele zur Förderung des Radverkehrs formuliert. Für diese Ziele werden sich beide Organisationen in Zukunft gemeinsam einsetzen.

Laden und Liefern auf Radverkehrsanlagen unterbinden!
IHK Berlin und ADFC Berlin setzen sich dafür ein, dass das Parkraummanagement in Geschäftsstraßen weiterentwickelt wird, um Behinderungen des Radverkehrs durch Laden und Liefern auf Radfahrstreifen zu vermindern. Zweckmäßige Elemente dafür sind u.a. die Einrichtung von mehr und passenden Ladezonen, angemessene Gebühren für das Parken sowie die Ungültigkeit von Bewohnerparkausweisen in Geschäftsstraßen.

Mehr Fahrradbügel vor allem an Umsteigepunkten und in Geschäftsstraßen!
IHK Berlin und ADFC Berlin setzen sich für mehr und besser angeordnete Radabstellmöglichkeiten in Berlin ein. Neben einer deutlichen Steigerung des Angebots an ÖV-Stationen und Bahnhöfen werden diese auch in Geschäftsstraßen gebraucht. Damit Gewerbetreibende aus eigener Initiative regelkonforme Fahrradbügel aufstellen, soll die heute dafür fällige Sondernutzungsgebühr künftig entfallen.

Wirtschaftsverkehr auf dem Lastenrad fördern!
IHK Berlin und ADFC Berlin setzen sich dafür ein, dass die Lieferlogistik vermehrt auch mit Lastenrädern durchgeführt wird. So sollen ohne Zwang geeignete Teile des Lieferverkehrs auf E-Lastenräder verlagert werden.

Vorteile von Dienstfahrrädern stärker bekannt machen!
IHK Berlin und ADFC Berlin werden ihre Mitglieder verstärkt über die Möglichkeiten der 1%-Regelung für Dienstfahrräder informieren. Dies soll zur Verlagerung von berufsbezogenem Personenverkehr von Dienstwagen auf Dienstfahrrad beitragen. Führungskräfte sollten dabei mit gutem Beispiel vorangehen. Zielsetzung ist, den Radverkehr im betrieblichen Mobilitätsmanagement der Firmen in Berlin zu verankern.

Eva-Maria Scheel, Landesvorsitzende des ADFC Berlin: „Ein Blick in andere Städte zeigt, dass Fahrrad-Boom und florierende Wirtschaft Hand in Hand gehen können. Ein lebenswertes Berlin ist auch ein attraktiver Wirtschaftsstandort, weil es Fachkräfte und Kreativköpfe aus der ganzen Welt anzieht. Wir freuen uns, dass die Vertreter von Industrie und Handel dem wachsenden Radverkehr in Berlin positiv gegenüberstehen und ihn mit uns gemeinsam fördern wollen.“

Christian Wiesenhütter, Stv. Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin: „Die Verlagerung von Straßenverkehr auf das Fahrrad entlastet die Berliner Straßen. Neben den Berlinern kann davon auch der motorisierte Wirtschaftsverkehr profitieren, denn dies schafft Platz für die Transporte, die auch in Zukunft nur motorisiert abgewickelt werden können. Es wird aber darauf ankommen, Rad- und Wirtschaftsverkehr so geschickt zu organisieren, dass sie sich nicht gegenseitig behindern und gefährden. Das wollen wir gemeinsam mitgestalten.“
Eine Pressemitteilung der IHK Berlin vom 5. April 2017