11. August 2015

IHK Berlin: Senatskonzept für Flüchtlinge ein erster Schritt – Konkretisierung notwendig!

Das heute vom Berliner Senat beschlossene Gesamtkonzept zur Aufnahme und Versorgung von Asylbegehrenden und Flüchtlingen ist aus Sicht der IHK Berlin ein erster Schritt in die richtige Richtung, bedarf jedoch einer weiteren Konkretisierung. Die IHK Berlin verbindet hiermit die lang gehegte Hoffnung, dass den in den vergangenen Monaten aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik hervorgegangenen Initiativen und Gesprächskreisen nun ein Rahmen gegeben wird.
„Mit dem heute beschlossenen Gesamtkonzept zeigt der Senat, dass er seiner Verantwortung für den stetig wachsenden Zustrom von Asylbewerbern nun endlich auch ressortübergreifend nachkommen will“, erklärt der Stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Christian Wiesenhütter. Auch wenn das Konzept inhaltlich ein Schritt in die richtige Richtung ist und wichtige Themen wie Unterbringung, Gesundheitsversorgung, Sprachförderung und Arbeitsmarktintegration aufgreift, so bedarf es doch der stärkeren Einbindung weiterer Institutionen – wie etwa der Ausländerbehörde – und inhaltlicher Ergänzungen.
 „Gerade bei der frühzeitigen und systematischen Erhebung der Qualifikationen zu uns kommender Menschen kann noch effizienter gearbeitet werden, um den Anerkennungsprozess von Qualifikationen, Sprachförderung sowie die Vorbereitung zur Arbeitsvermittlung zügig zu starten“, so Wiesenhütter. Auf Anregung der IHK Berlin hin nehmen daher bereits bei der Registrierung die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit und die Berliner Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge seit Anfang August in einem deutschlandweit einmaligen Pilotprojekt eine frühzeitige Kompetenzerhebung von Flüchtlingen vor. Alle weiteren arbeitsmarktintegrativen Maßnahmen sollten an diesem Punkt ansetzen.
Wiesenhütter: „Eine erfolgreiche Integration von Asylsuchenden und Flüchtlingen in Ausbildung und Arbeitsmarkt kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten nicht nur vertrauensvoll zusammenarbeiten, sondern sich einander ergänzen und gemeinsam auf ein sinnvolles Organisationskonzept verständigen. Klar ist: Die Asylsuchenden und Flüchtlinge müssen möglichst alle Informationen aus einer Hand bekommen – egal ob von Bund, Land oder den Bezirken.“
Pressemitteilung der IHK Berlin vom 11. August 2015.