IHK Berlin

Schülerfirma energyECO gewinnt Klimaschutz-Wettbewerb

Am Montagnachmittag wurde der Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs „Klimaschutzpartner des Jahres“ gekürt. Die Auszeichnung ging an das von der Stratum GmbH eingereichte Projekt „Schülerfirma energyECO“. Die Schülerinnen und Schüler haben ein Messnetz entwickelt, mit dem unter anderem der CO2-Wert in geschlossenen Räumen in Echtzeit gemessen werden kann. Ursprünglich als Instrument für mehr Energieeffizienz gedacht, hat die Möglichkeit der CO2-Messung durch die Corona-Pandemie zusätzliche Bedeutung erhalten. Der Wettbewerb fand in diesem Jahr bereits zum 19. Mal statt, Ausrichter sind die Klimaschutzpartner Berlin. Aufgrund der Pandemie musste in diesem Jahr der Wettbewerb früher beendet werden, auch die Preisverleihung fand Corona-bedingt nur im kleinen Kreis unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln statt.
Deutschlands jüngste Energieberater kommen aus Berlin: Im Rahmen des Projekts „Köpfchen statt Kohle“, das in Pankow von 2010 bis 2018 in über 17 Schulen angeboten wurde, hatten Schüler der 7. bis 12. Klasse des Robert-Havemann-Gymnasiums in Karow gelernt, mit Messgeräten umzugehen, um Energieverschwendung aufzuspüren und sich Grundwissen über Heizungssteuerung , Physik und Energietechnik angeeignet. Vorletztes Schuljahr kamen sie auf die Idee, sich anhand von eigenständig erarbeiteten Unterlagen selbst zu „Junior-Energieberatern“ auszubilden und eine Prüfung vor der Schulleitung und Vertretern des Bezirksamts abzulegen.
Die Diskussion um die Digitalisierung der Schule nahmen die Schüler zum Anlass, ein WLAN-basiertes Echtzeit-Messnetz für Temperatur, Luftfeuchte und CO2-Wert über alle Klassenräume des Gymnasiums aufzuspannen. Nachdem 2018 ein erstes Auftragsprojekt in einer Neuköllner Oberschule erfolgreich gemeistert wurde, trauten sich die Junior-Energieberater zu, eine eigene Schülerfirma zu gründen. Die Gründungsversammlung fand am 24.10.2019 statt. Inzwischen hat energyECO bereits Aufträge von weiteren Schulen.
Henrik Vagt, Geschäftsführer Wirtschaft & Politik, IHK Berlin und Beate Züchner, Leiterin des Referats Klimaschutz und Klimaanpassung, Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz betonten bei der Übergabe des Preises insbesondere, dass CO2-Messgeräte in Klassenräumen, Kitas oder Büros in Kombination mit richtigem Lüftungsverhalten, nicht nur einen positiven Einfluss auf die Senkung des Energieverbrauchs haben und damit zum Klimaschutz beitragen, sondern zusätzlich ein gesundes Lernumfeld schaffen und ein Hilfsmittel zur Corona-„Vorsorge“ seien können. Denn viel ausgeatmetes CO2 bedeutet viele Aerosole in der Luft. Das sind kleinste Teilchen, an die sich bei einer infizierten Person auch Sars-CoV-2-Viren aus den Atemwegen anheften. Eine hohe Konzentration von Aerosolen erhöht das Risiko für alle anderen im Raum, sich anzustecken. Sie lobten das außerordentliche Engagement der Schülerinnen und Schüler für den Klimaschutz und ermunterten sie, sich auch weiterhin Problemlösungen für die Zukunftsfragen unserer Zeit zu widmen.
Die feierliche Preisverleihung wird im Jahr 2021 nachgeholt. Das Bündnis „Klimaschutzpartner Berlin“ ist ein Zusammenschluss von Architektenkammer Berlin, Baukammer Berlin, BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V., Handelsverband Berlin-Brandenburg e.V., Handwerkskammer Berlin und IHK Berlin.
Der Wettbewerb 2020 wurde mit freundlicher Unterstützung der Vattenfall Wärme Berlin AG durchgeführt.