FuTog 2025 – Berlins Jobmesse für Geflüchtete setzt Zeichen für Arbeitsmarktintegration
Rund 5.500 Besucherinnen und Besucher, über 60 Unternehmen und ein gemeinsames Ziel: berufliche Perspektiven für Geflüchtete schaffen. Die Jobmesse FuTog bringt auf unkomplizierte Weise Arbeitssuchende mit Fluchtgeschichte und Arbeitgeber zusammen.
Unter der Federführung der zwölf Berliner Jobcenter, der IHK Berlin, der Handwerkskammer Berlin und den Berliner Arbeitsagenturen fand die diesjährige FuTog Berlin (Future Together) im Ludwig-Erhard-Haus statt. Unter dem Motto #FutureTogetherBerlin kamen auch in diesem Jahr Geflüchtete mit Unternehmen ins Gespräch, informierten sich über Ausbildung, Arbeit, Anerkennung von Berufsabschlüssen oder Qualifizierungsangebote. Begleitet wird die Veranstaltung, die in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal stattfindet, durch Sprachmittler, Workshops und Beratungsformate.
Etwa 5.500 Menschen folgten der Einladung. Der Großteil der Teilnehmenden befindet sich derzeit im Integrations- bzw. Sprachkurs oder haben diesen beendet und verfügen über Grundkenntnisse der Deutschen Sprache. Sie kommen überwiegend aus den acht Hauptherkunftsländern (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien) sowie der Ukraine.
Integration geflüchteter Menschen bleibt eine gemeinschaftliche Aufgabe.
10 Jahre nach der großen Fluchtbewegung wird heute deutlich: Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Fluchterfahrung kann gelingen, wenn alle mitwirken. In den vergangenen zehn Jahren wurde in Berlin viel bewegt. Die Hauptstadt liegt im Bundesvergleich auf Platz sieben bei der Beschäftigungsquote von Geflüchteten. Besonders sichtbar war auf der Messe, wo die Potenziale liegen und welche Herausforderungen bleiben.
Ein Fokus lag in diesem Jahr auf geflüchteten Frauen, deren Erwerbsquote laut neusten Zahlen des IAB mit 35 Prozent weiterhin deutlich hinter der von männlichen Geflüchteten (diese liegt bei 76 Prozent) zurückbleibt. Zahlreiche Angebote auf der Messe zielten daher auf Frauen mit Familienverantwortung ab. Dazu zählte Qualifizierungsberatung, Betreuungsangebote für Kinder und Jobangebote mit familienfreundlichen Arbeitszeiten. Diese Jobmesse hilft bei der Integration und der Bewältigung des Fachkräftemangels.
Nicole Korset-Ristic, Vizepräsidentin der IHK Berlin: „Wer in die Hauptstadt kommt, soll hier auch ankommen können – in Gesellschaft und im Arbeitsleben. Die Berliner Wirtschaft zeigt die große Bereitschaft ebenso wie den Bedarf, Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung Zukunftsperspektiven zu geben. Als IHK Berlin setzen wir uns mit den Jobcentern und der Handwerkskammer dafür ein, Betrieben wie Jobsuchenden das Matching zu erleichtern. Die Jobmesse zeigt, wie viel berufliches Potenzial geflüchtete Menschen mitbringen – und wie offen die hiesigen Unternehmerinnen und Unternehmer sind, das Potenzial zu nutzen. Eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt ist der Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe und gleichzeitig die Voraussetzung, den Fachkräftemangel zu bewältigen und die Zukunft unserer Wirtschaft zu sichern.“
Andreas Peikert, Geschäftsführer des Jobcenter Berlin Marzahn-Hellersdorf: „Als Gesellschaft haben wir uns bewusst entschieden, Menschen in Not Schutz und Perspektiven zu geben. Heute sehen wir: Integration ist oft ein langer, aber lohnenswerter Weg. Gleichzeitig macht die demografische Entwicklung deutlich, wie sehr wir auf internationale Fachkräfte angewiesen sind. Unsere Aufgabe ist es, konsequent weiterzugehen, Geflüchtete auf ihrem Weg in Arbeit zu begleiten, Hilfebedürftigkeit zu verringern und im besten Fall ganz zu überwinden.“
Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin: „Die FuTog Berlin bringt Menschen zusammen, die etwas bewegen wollen. Betriebe suchen nach motivierten Fachkräften – und Menschen mit Fluchthintergrund suchen nach einer Chance, ihre Fähigkeiten einzubringen. Denn am Ende geht es nicht um Herkunft, sondern um Zukunft – und die gestalten wir gemeinsam.“
Christoph Möller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Berlin Nord: „Gemeinsam mit der Berliner Wirtschaft und allen Partnern ist es gelungen, auch in diesem Jahr Großes auf die Beine zu stellen. Die FuTog Messe schafft konkrete Chancen für geflüchtete Menschen und bringt sie in Kontakt mit Arbeitgebern aus unterschiedlichsten Branchen. Ich freue mich sehr, dass diese Veranstaltung erneut stattfindet und so eine wichtige Plattform für Integration, Orientierung und berufliche Zukunft bietet.“
FuTog 2025 in Zahlen
- Rund 5.500 Besucherinnen und Besucher, überwiegend aus den acht Hauptherkunftsländern (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien) sowie der Ukraine
- Mehr als 60 Unternehmen aus Handel, Handwerk, Industrie, Dienstleistung, IT, Sicherheit und Verkehr und Logistik
- Begleitende Beratungsangebote: von Anerkennungsberatung ausländischer Berufsabschlüsse über Sprachmittlung bis zu Workshops
- Ein Ziel: gemeinsam die berufliche Integration und persönliche Entwicklung geflüchteter Menschen zu ermöglichen sowie dem Arbeits- und Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
- Ein Fokus liegt in diesem Jahr auf geflüchteten Frauen, denn hier liegt großes Potenzial für die Beschäftigung von Geflüchteten.