IHK Berlin

Neues Open-Data-Kartentool „Branchenpuls“ lässt die Berliner Gewerbelandschaft erkunden

Wie tickt die Berliner Wirtschaft? Eine heute veröffentlichte Open-Map-Anwendung der Open Data Informationsstelle (ODIS) in Kooperation mit der IHK Berlin und dem CityLAB Berlin bietet exklusive Einblicke zur branchenspezifischen Entwicklung von Unternehmen in der Hauptstadt.
Die Basis bildet der bislang unveröffentlichte IHK-Gewerbedatensatz, der Standort- und Strukturdaten zu den über 350.000 Unternehmen enthält und nun monatlich aktualisiert als Open Data zur Verfügung gestellt wird.
Mit dem Branchenpuls lassen sich Wirtschaftsdaten nach Standort, Branche oder Unternehmensalter filtern und erkundbar machen: branchenpuls.odis-berlin.de
In welchem Kiez sind bestimme Branchen anzutreffen? Wo siedeln sich junge Gaming-Unternehmen an? Oder wie hat sich die Gastronomiebranche in Friedrichshain-Kreuzberg in den letzten Monaten entwickelt? Diese und viele weitere Fragestellungen beantwortet seit heute das Open-Data-Kartentool Branchenpuls. Mit ihm lassen sich mit zahlreichen Filter- und Visualisierungsmöglichkeiten Wirtschaftsdaten für Berlin explorieren und so Strukturen, Besonderheiten und Schwerpunkte der Berliner Wirtschaft in unterschiedlichen Bezirken sichtbar machen.
Der Prototyp bietet Unternehmen so u.a. Anschlussmöglichkeiten zur Optimierung ihrer Geschäftsaktivitäten. Der Branchenpuls ist aber auch für Politik und Verwaltung, beispielsweise im Bereich der Stadtplanung und der Wirtschaftsförderung, oder für die Stadtgesellschaft interessant, die die Daten nicht nur für eigene Projekte nutzen, sondern mit dem Tool auch Stadtentwicklungsprozesse besser nachvollziehen kann. Beim Branchenpuls handelt es sich um einen Prototypen, der im Austausch mit interessierten Akteur:innen weiterentwickelt wird.
Konzipiert hat die Anwendung die Open Data Informationsstelle (ODIS) der Technologiestiftung Berlin ODIS (gefördert von der Senatskanzlei Berlin) in Kooperation mit der IHK Berlin und dem CityLAB Berlin. Erstmals wurden die Gewerbedaten von über 350.000 Berliner Unternehmen aufbereitet und visualisiert. Darin enthalten sind neben den Geokoordinaten auch Angaben zur Branche, Beschäftigtenzahl und Alter des Unternehmens, wie sie der IHK bei der Anmeldung der Unternehmen bzw. bei möglichen Aktualisierungen gemeldet wurden.
Mit Blick auf den Datenschutz sind Klarnamen der Unternehmen oder Adress- und Kontaktinformationen nicht Teil des Datensatzes. Der IHK-Gewerbedatensatz wird nun monatlich aktualisiert als Open Data zur Verfügung gestellt. Hintergründe zum Gewerbedatensatz finden sich auf der Webseite der IHK Berlin.
„Der Branchenpuls ist ein gelungenes Kooperationsprojekt von IHK und der ODIS, das mit wenigen Klicks einen Einblick in die Vielfalt und dynamische Entwicklung der Berliner Wirtschaft gibt.“, erklärt IHK-Präsident Sebastian Stietzel. „Neben der Visualisierung der Berliner Gewerbelandschaft wollen wir damit insbesondere auch die Potenziale von Open Data unterstreichen. Quantität und Qualität der Datenbereitstellung aller Stadtakteure müssen deutlich gesteigert werden – auch mit Blick auf den geplanten Digitalen Zwilling. Um ein möglichst akkurates, digitales Abbild der Stadt zu schaffen, müssen wir alle relevanten Stadtentwicklungsdaten zusammentragen. Dabei ist insbesondere die Verwaltung gefordert. Der Senat muss daher schnellstmöglich mit der Verabschiedung der aktualisierten Open-Data-Strategie Impulse setzen und sicherstellen, dass diese deutlich konsequenter als ihre Vorgängerversion umgesetzt wird.“
Der Vorstandsvorsitzende der Technologiestiftung Berlin, Nicolas Zimmer, fügt hinzu: „Mit über 350.000 Mitgliedern ist die IHK Berlin nicht nur eine starke Stimme der Berliner Wirtschaft. Kleingewerbe, Produzierendes Gewerbe und Kreativwirtschaft: Ihre vielfältigen Mitglieder sind auch in großen Teilen ihr Spiegelbild. Durch die Bereitstellung eines offenen Datensatzes macht die IHK nun erstmalig Strukturen, Vielfalt und Dynamiken des Wirtschaftsgeschehens für uns alle – vom Unternehmen über die Verwaltung bis zum:zur Bürger:in – nachvollziehbar. Ein wichtiger Schritt hin zu einer offenen Wirtschaft und einem offenen, smarten Berlin. Aber längst nicht der einzige: Neben einer konsequenten Umsetzung der Open-Data-Strategie braucht es dafür auch mehr und mehr Aketur:innen, die offene Daten einfordern, nutzen und für sich entdecken. Unser Branchenpuls ist daher auch eine Einladung an alle, die offene Wirtschaftsdaten entdecken und darauf aufbauend ganz eigene Projekte und Fragestellungen entwickeln wollen.“
Die Open Data Informationsstelle (odis-berlin.de) ist ein Projekt der Technologiestiftung Berlin und wird von der Senatskanzlei Berlin im Rahmen einer Zuwendung gefördert. Die ODIS begleitet im Auftrag der Berliner Verwaltung die Stadt auf dem Weg zu einer partizipativen, nachhaltigen und datengetriebenen Gesellschaft mit Schwerpunkt auf die Bereitstellung und Nutzung offener Daten. Das Projekt arbeitet dabei an der Schnittstelle zwischen Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
Es unterstützt datenhaltende Akteure wie die Berliner Behörden, aber auch die IHK Berlin, nicht nur bei der Identifizierung, Aufwertung und Veröffentlichung von Daten oder beim Wissenstransfer und Ressourcenaufbau. Entwickelt werden auch eigenständige Open-Data-Anwendungen und Prototypen, um die hinter den Daten liegenden Informationen greifbar zu machen und Diskussionsräume zu öffnen.
Über die Technologiestiftung Berlin
Die Technologiestiftung Berlin ist eine unabhängige und gemeinnützige Stiftung. Wir arbeiten für ein lebenswertes, smartes Berlin und eine lebendige, transparente Stadtgesellschaft. Mit digitalen Tools und smarten Lösungen tragen wir aktiv dazu bei, dass Berlin offen, nachhaltig und effizient wird. Viele unserer Projekte sind Leuchttürme, die beispielhaft die Chancen der Digitalisierung zeigen, digitale Bildung befördern und Berlin über die Stadtgrenzen hinaus profilieren. www.technologiestiftung-berlin.de