IHK Berlin

Start-Up Class Ukraine: Selbstständigkeit als Perspektive für Geflüchtete

Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt bietet die IHK Berlin die Start-Up-Class für Geflüchtete aus der Ukraine erneut an. Nächster Termin ist Donnerstag, 12.Mai 2022. Das kostenfreie Beratungsangebot findet in ukrainischer und russischer Sprache statt. In der dreistündigen Veranstaltung geht es um die gesetzlichen Voraussetzungen, Möglichkeiten der Förderung und weitere Fragen rund um die Selbstständigkeit. Eine Jobmesse, bei der hiesige Unternehmen und ukrainische Geflüchtete zueinander finden können, ist für den 2. Juni geplant. 
Das Pilotprojekt zur Start-Up Class Ukraine fand Ende April statt und zeigte den Bedarf für dieses speziell auf ukrainische Geflüchtete zugeschnittene Format. Die insgesamt zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer planten ihre Selbstständigkeit vorwiegend im Kultur- und Textilbereich. 

„Der Fokus auf die Textilbranche ist nur auf den ersten Blick überraschend“, so Henrik Vagt, Geschäftsführer Beratung und Service der IHK Berlin, „die Westukraine ist ein Zentrum der Textilindustrie und vom Krieg zum Glück für die Menschen dort bislang weitgehend verschont geblieben. Der Plan ist nun, für die in der Westukraine produzierten Textilien ein Filialnetz in Deutschland aufzubauen.“  

Das Aufenthaltsgesetz ermöglicht es ukrainischen Geflüchteten, ohne weitere Voraussetzungen in Deutschland zu gründen, arbeiten oder zu studieren. Dennoch gilt es eine Reihe von Vorgaben zu beachten. Neben diesen Informationen unterrichten die Fachreferenten der IHK Berlin die potenziellen Gründer über Finanzierungs- und Fördermittel, die in Deutschland zugelassenen Unternehmensformen, die Abgrenzung von freien Berufen oder handwerklichen Tätigkeiten. Auf dem Programm stehen zudem die Themen Steuern, Versicherungen und Nachhaltigkeit.

 “Die Schwierigkeit besteht darin, dass sich die Rechtslagen und Gründungsanforderungen im Verhältnis zur Ukraine deutlich unterscheiden“, erläutert Henrik Vagt. „Der bürokratische Prozess ist in Deutschland viel aufwendiger. Die Start-Up Class verfolgt das Ziel diesen Menschen Basiswissen für die Welt der Selbstständigkeit näher zu bringen und sie so beim Neustart in der Fremde zu unterstützen.“ 

Viele der geflüchteten Menschen aus der Ukraine sind motiviert einen schnellen Zugang zum Arbeitsmarkt zu finden. Die IHK Berlin will hier direkt helfen und veranstaltet am Donnerstag, 2. Juni, eine Jobmesse im Ludwig Erhard Haus. Anmeldungen sind unter folgendem Link möglich: https://events.ihk-berlin.de/20220602jobmesse
 
11. Mai 2022