21. August 2015

Noch 700 freie Lehrstellen – Internationale Fachkräfte sind große Chance für den Berliner Arbeitsmarkt

Noch eine Woche bis zum Ausbildungsstart! Jeder motivierte Jugendliche kann auch kurz vor knapp noch eine freie Lehrstelle finden. Die Unternehmen bieten noch immer rund 700 freie Plätze in der IHK-Lehrstellenbörse für den Ausbildungsbeginn 2015 an. Damit der Mangel an Fachkräften nicht zu einem Wachstumshemmnis für die Wirtschaft wird, sind gerade auch internationale Fachkräfte mit vergleichbaren Abschlüssen und Qualifikationen eine große Chance für die Berliner Unternehmen.
IHK-Bildungsgeschäftsführer Dr. Thilo Pahl sagt: „Der positive Trend bei der Zuwanderung spiegelt sich auch in steigenden Beratungs- und Antragszahlen bei der Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen wider. Allein im Jahr 2014 führte die IHK Berlin mehr als 1.200 persönliche und telefonische Beratungen mit Personen, die Interesse an der Anerkennung ihrer ausländischen Berufsabschlüsse hatten – vor allem im kaufmännischen und elektrotechnischen Bereich.“

Insgesamt 61 Prozent der Berliner Antragsteller wurde von der IHK FOSA (Foreign Skills Approval) eine volle Gleichwertigkeit ihrer im Ausland erlangten Abschlüsse bestätigt. Thilo Pahl sagt: "Wir erwarten, dass sich diese positive Tendenz weiter fortsetzen wird – gerade auch den hier Zuflucht suchenden Menschen sollte schnell eine Perspektive gegeben werden. Nach neuesten Prognosen werden in Berlin im laufenden Jahr bis zu 40.000 Flüchtlinge und Asylbewerber erwartet. Ihnen sollte neben der notwendigen Erstversorgung in den Aufnahmeeinrichtungen ein schneller Einstieg in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ermöglicht werden. Das ist wichtig für die geflüchteten Menschen selbst, aber auch für die Berliner Unternehmen, die qualifizierte Mitarbeiter suchen.“

Die neuen gesetzlichen Regelungen haben mit der Verringerung der Wartefrist für eine Arbeitserlaubnis und einem leichteren Zugang zu berufsorientierenden und ausbildungsbegleitenden Praktika für Asylsuchende und Geduldete mit guten Bleibeperspektiven bereits Erleichterung geschaffen. „Es besteht aber noch weiterer Optimierungsbedarf“, sagt Thilo Pahl. „So könnte die Zeit noch intensiver dazu genutzt werden, Flüchtlinge in Hinblick auf die Anerkennung ihrer ausländischen Berufsabschlüsse sowie zur Vermittlung in Arbeit oder Ausbildung zu beraten. Dies sollte als eine gemeinsame Aufgabe der wichtigsten Akteure gesehen werden und zu einem vernetzten Austausch führen.“

Redaktioneller Hinweis: Weiterführende Informationen finden Sie unter www.ihk-berlin.de/anerkennung - bei eventuellen Rückfragen oder bei Interviewwünschen (z.B. IHK-Ausbildungsberater, Unternehmensvertreter) stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.