IHK Berlin

Luftverkehrsabkommen stärkt Beziehung zwischen China und Europa

Diese Woche unterzeichnete die EU mit China ein sog. horizontales Luftverkehrsabkommen. Mit diesem erhoffen sich China und die EU einen stärkeren Wettbewerb auf dem Luftverkehrsmarkt. Die Initiative für mehr Langstreckenverbindungen für eine wirtschaftlich starke Hauptstadtregion, bestehend aus den Industrie- und Handelskammern Berlin und Brandenburg, Berlin Partner, der Wirtschaftsförderung Brandenburg, dem Hotel- und Gaststättenverband Berlin, dem Deutschen Gewerkschaftsbund Berlin-Brandenburg, den Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg, der TMB Tourismus Marketing Brandenburg und visitBerlin begrüßen das neue Abkommen und fordern das Bundesverkehrsministerium gleichwohl auf, die weitere Liberalisierung für den Luftverkehrsmarkt mit China voranzutreiben.
Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Berlin, hierzu:
„Ein Open-Skies-Abkommen mit China,  ähnlich dem mit den USA, ist vonseiten der Berliner und Brandenburger Wirtschaft ein wichtiger Baustein für die weitere Internationalisierung der Region. Deutschland bzw. das Bundesverkehrsministerium verweigert allerdings bisher, der EU das Mandat für die Aushandlung eines solchen freien Luftverkehrsabkommens zu übertragen. Aus Sicht der Partner der Berlin-Brandenburgischen Langstreckeninitiative ist das klare Lobbyarbeit für einzelne Fluggesellschaften, die davon profitieren, dass beispielsweise eine Hainan Airline Berlin-Brandenburg aufgrund von fehlenden Verkehrsrechten nicht anfliegen darf.“
Neuerdings dürfen alle EU-Fluggesellschaften von jedem EU-Mitgliedstaat aus nach China fliegen, der über ein bilaterales Luftverkehrsabkommen mit China verfügt und noch ungenutzte Verkehrsrechte ausweist. Eine wesentliche Änderung, da bisher nur Fluggesellschaften, die sich im Besitz eines bestimmten Mitgliedstaats oder dessen Staatsangehörigen befinden und von ihm kontrolliert werden, zwischen diesem Mitgliedstaat und China fliegen durften. Erwartet wird, dass sich der Wettbewerb auf dem Luftverkehrsmarkt in Europa damit erhöht und Flugpreise sinken.
Die großen Potenziale auf dem chinesischen Markt sieht auch die Wirtschaft aus Berlin und Brandenburg, die im vergangenen Jahr Waren im Wert von 1,3 Mrd. Euro in die Volksrepublik exportierte. Bereits seit einem Jahr fordert die Initiative für mehr Langstreckenverbindung vom Bundesverkehrsministerium, den Luftweg frei zu machen für einen schnellen und günstigen Warentransport zwischen der Hauptstadtregion und China. 
Aktuell führt die Initiative für mehr Langstreckenverbindungen eine Unternehmensbefragung durch, um die Bedarfe der Unternehmen nach direkten Langstreckenverbindungen zu ermitteln.