7. April 2015

Kultur- und Kreativwirtschaft benotet Standort Berlin-Brandenburg

Branche auf Wachstumskurs - Sorgen im Buch-, Presse- und Musikmarkt.
Die Kultur- und Kreativbranche in der Region Berlin-Brandenburg ist nach wie vor wirtschaftlich auf Wachstumskurs – die Kehrseite sind steigende Mieten und ein Mangel an günstigen Gewerbe-, Ausstellungs- und Probenräumen. In diesem Punkt hat der Standort, insbesondere Berlin, in den letzten Jahren an Attraktivität eingebüßt. Zu u.a. diesen Kernaussagen kommt der jetzt zum dritten Mal erschienene Kultur- und Kreativwirtschaftsindex (KKI) 2014 der Länder Berlin und Brandenburg sowie der IHKs Berlin und Potsdam. Bei der Online-Befragung haben mehr als 700 Unternehmer und Selbstständige der Kultur- und Kreativwirtschaft den Standort Berlin-Brandenburg benotet.
Dabei waren es neben dem mangelnden Wohnungsangebot die Banken, die bezüglich ihrer Dienstleistungen gegenüber der Kultur- und Kreativwirtschaft schlecht beurteilt wurden. Erfreulich ist hingegen, dass sich mittlerweile mit 76 Prozent der größte Anteil der Kultur- und Kreativproduktion eigenständig finanziert, auch wenn nur ein Drittel ihre Einnahmen als gut und zufriedenstellend bezeichnen. Erheblich verbessert hat sich dabei seit 2013 der Design- und Filmmarkt, während der Presse- und Musikmarkt weniger positiv als noch vor einem Jahr über ihre Einkommenssituation berichten - überhaupt gehören sie gemeinsam mit dem Buchmarkt zu den "Sorgenkindern" der Branche. Dennoch ist in Zukunft mit weiterem Wachstum zu rechen. So gehen immerhin 26 Prozent der befragten Unternehmen davon aus, weitere Mitarbeiter einzustellen und neun Prozent der Selbstständigen planen personell zu expandieren. Auch kann in allen Teilmärkten, mit Ausnahme des Pressemarktes, von steigenden Investitionen ausgegangen werden.
Auffällig hingegen ist, dass die Branche – wie in den Vorjahren – den aktuellen Geschäftsverlauf eher skeptisch einschätzt, allerdings optimistisch in die Zukunft blickt. 34 Prozent rechnen mit einer Verbesserung und nur 14 Prozent mit einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage.
"Die Kultur und Kreativwirtschaft erreichte von 2009 bis 2012 jährliche Umsatzsteigerungen von durchschnittlich 5,9 Prozent auf zuletzt 15 Mrd. Euro und hat einen wesentlichen Anteil am Tourismusboom der Hauptstadt. Umso wichtiger ist es, die Ergebnisse des KKI in die aktuellen politischen Weichenstellungen einfließen zu lassen", kommentiert Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin, der Ergebnisse des KKI 2014.
Unter „Mehr zu diesem Thema“ finden Sie den vollständigen KKI-Index als PDF zum Download.
Eine Pressemitteilung der IHK Berlin vom 7. April 2015