22. November 2015

Handwerkskammer und IHK ehren 593 neue Meister

Handwerkskammer und IHK Berlin haben heute Berlins neuen Meister-Jahrgang geehrt. An dem Festakt im Hotel Maritim in Tiergarten nahmen rund 1.200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft teil. Insgesamt haben in diesem Jahr 593 Meister ihre Meisterprüfung bestanden: 426 Handwerker aus 28 Handwerksberufen sowie 167 Absolventen aus 13 Industrie- und Gewerbeberufen wurden geehrt. Stellvertretend für ihre Kollegen wurden die besten Meister ausgezeichnet.
Festredner war der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller. „Für den Meisterjahrgang 2015 findet mit dem heutigen Tag eine intensive und anspruchsvolle Zeit des Lernens ihren feierlichen Abschluss, in der immer wieder deutlich wurde, dass nur Übung allein nicht den Meister macht. Ich gratuliere allen frischgebackenen Jungmeisterinnen und Jungmeistern zur bestandenen Prüfung. Sie haben sich über viele Wochen nötiges Fachwissen und betriebswirtschaftliche Kompetenz angeeignet und mit dem erfolgreichen Abschluss zunächst einmal einen großen persönlichen Erfolg erzielt. Gleichzeitig belegen sie aber auch eindrucksvoll ihren hohen Qualifizierungsgrad als Fachkräfte. Nun werden sie ihren Beitrag leisten, dass die Berliner Wirtschaft ihren Erfolgskurs hält. Der Meistertitel ist aber nicht nur Ausdruck fachlichen Könnens und solider Arbeit. Er ist auch Voraussetzung dafür, dass das duale System der Berufsausbildung in Deutschland ein Erfolgsmodell bleibt, und so wünsche ich den Jungmeisterinnen und Jungmeistern insbesondere im Umgang mit den Auszubildenden, die sie künftig betreuen werden, eine glückliche Hand“, so der Regierende Bürgermeister.
Handwerkskammer-Präsident Stephan Schwarz und IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder betonten im Rahmen der Feierlichkeiten den hohen Stellenwert des Meisterbriefs für die berufliche Zukunft.
„Der Meistertitel ist schon seit vielen Jahren ein Erfolgsmodell, das auch in der heutigen Wissensgesellschaft nichts von seiner Bedeutung und Attraktivität verlieren wird. Meisterinnen und Meister zeichnet ein ganz besonderes Gespür für Qualität aus. Der Meisterbrief verbindet Tradition mit den komplexen Anforderungen des 21. Jahrhunderts. Deshalb braucht sich der Meisterabschluss nicht hinter einem Studienabschluss zu verstecken. Darüber hinaus verbessert der Meisterbrief nicht nur die Arbeitsplatzchancen, er ist auch ein Türöffner – beispielsweise in die Selbstständigkeit“, so Präsident Schwarz.
IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder lobte die großartige Leistung der jungen Meister: „Die Absolventen haben mit großem persönlichem Einsatz eine ausgezeichnete und anerkannte Ausbildung erreicht und halten damit den Schlüssel für eine eigene berufliche Existenz in der Hand. Als Gründerhauptstadt bietet Berlin beste Möglichkeiten für den Einstieg in die Selbständigkeit. Aber auch die Nachfrage nach qualifizierten technischen Führungskräften in Berliner Industriebetrieben zieht an. Die Zukunftsaussichten für die neuen Meister sind damit glänzend – zumal unter Meisterabsolventen die Erwerbslosenquote nach neuesten Untersuchungen bei gerade einmal 2 Prozent und somit noch unter der geringen Quote der Akademiker liegt."

Meister in Zahlen

Meisterzahlen nach wie vor hoch
Der Meisterbrief ist nach wie vor attraktiv: Die Zahl der neuen Meister im Handwerk ist mit 426 Abschlüssen im Vergleich zum Jahr 2014 nahezu gleich geblieben (Vorjahr 436). Im IHK-Bereich stieg die Zahl der neuen Meister auf 167 (Vorjahr 123).
 
Selbstständigkeit steht hoch im Kurs

Viele der Neu-Meister im Handwerk wagen den Sprung in die berufliche Selbstständigkeit – und das in immer kürzerer Zeit: Etliche der neuen Meister befinden sich gerade in der Vorbereitung zur Existenzgründung oder geben an, mittelfristig ein eigenes Unternehmen aufbauen zu wollen.

Aktiv in der Ausbildung
Ob selbstständig oder in Anstellung: Berlins neue Meister setzen sich beispielhaft für die Ausbildung ein. Zunehmend nutzen sie die Meisterausbildung auch als Aufstiegsmöglichkeit in einem Betrieb, um sich als Ausbilder um den Fachkräftenachwuchs zu kümmern.

Top-Meisterberufe
Die meisten Handwerks-Meisterprüfungen (69) wurden bei den Friseuren abgelegt, auf den Plätzen zwei und drei liegen die Kraftfahrzeugtechniker (67) sowie die Installateure und Heizungsbauer (56). Im IHK-Bereich legten die meisten Absolventen die Prüfung zum geprüften Industriemeister Metall (38) ab.

Viele Frauen legen die Meisterprüfung ab
Frauen in Handwerks-Meisterberufen haben in den vergangenen zwölf Monaten großen Ehrgeiz bewiesen: Insgesamt 105 Frauen legten die Meisterprüfung ab, das entspricht einem Anteil von 24,6 Prozent. Im IHK-Bereich gab es 32 Absolventinnen, das entspricht einem Anteil von rund 20 Prozent. Bei den Meisterinnen ganz vorn in der Beliebtheitsskala liegt der Friseurberuf: 57 Frauen legten in diesem Beruf erfolgreich ihre Meisterprüfung ab, mehr als in jedem anderen Meisterberuf.
Eine Pressemitteilung der IHK Berlin und der Handwerkskammer Berlin vom 22. November 2015