15. Oktober 2015

EEG-Umlage auf Rekordhoch: IHK warnt vor zu großer Belastung der Wirtschaft

Angesichts des heute bekannt gegebenen Anstiegs der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG-Umlage) warnt die IHK Berlin vor zu hohen Belastungen der Unternehmen durch die aktuelle Energiepolitik. Nach einer kurzen Verschnaufpause im vergangenen Jahr ist die EEG-Umlage mit nunmehr 6,354 Cent je Kilowattstunde auf ein Rekordhoch geklettert. Damit steigen auch die Belastungen für Wirtschaft und Verbraucher. 
IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder: „Dank unserer jährlichen Erhebungen im Energiewende-Barometer der IHK-Organisation wissen wir, dass die Unternehmen die Auswirkungen der Energiewende auf ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit zuletzt etwas weniger kritisch als in den Vorjahren bewertet haben. Das lag aber zu großen Teilen gerade an der kurzen Atempause bei den Strompreisen. Die heute angekündigte Erhöhung der EEG-Umlage vergrößert nicht nur das Risiko für steigende Energiepreise, sondern treibt auch den Anteil staatlich bedingter Lasten am Strompreis auf deutlich über 50 Prozent. In diesem Umfeld kann sich ein funktionierender Preiswettbewerb nur noch schwer entwickeln.“
Die hohen Energiekosten deutscher Unternehmen gehörten in den vergangenen Jahren stets zu den TOP-Drei-Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung. Die EEG-Umlage ist dabei mittlerweile neben den Kosten für Strombeschaffung, -vertrieb und Marge der größte Kostenblock auf der Stromrechnung. Dazu kommen absehbar weiter steigende Kosten für den Ausbau von Stromnetzen und Kraft-Wärme-Kopplung, mit denen die Transformation des Energiesystems über den Strompreis finanziert wird.
Eder verwies auch auf die regionalwirtschaftlichen Effekte der steigenden EEG-Kosten: „Aufgrund der naturgemäß geringeren Zahl Erneuerbarer-Energien-Anlagen in der Hauptstadt werden die Berliner Bürger und Unternehmen zunehmend zum Zahlmeister der Energiewende. Der Saldo aus Mittelzufluss und -abfluss durch das EEG beträgt für Berlin schon mehr als 500 Millionen Euro pro Jahr. Diese Schieflage wird noch weiter zunehmen. Umso wichtiger ist, dass die Energiepolitik im Land Augenmaß für die Belange der Unternehmen beweist. Das gilt für die aktuellen Aufgaben Energiewendegesetz, Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm sowie die Beschlüsse der Enquete-Kommission „Neue Energie für Berlin“ gleichermaßen.“
Pressemitteilung der IHK Berlin vom 15. Oktober 2015.