24. November 2014

Wirtschaftskonferenz Berlin–China: Unternehmer bestätigen große Nachfrage nach Berliner Expertise

Rund 300 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung besuchten heute die Wirtschaftskonferenz Berlin-China im Ludwig Erhard Haus. In sechs verschiedenen Podiumsdiskussionen und Workshops diskutierten Teilnehmer aus Deutschland und China Zukunftsvisionen und konkrete Kooperations- und Investitionsmöglichkeiten im Bereich der städtischen Infrastruktur beider Länder.
Der große Zuspruch der Konferenzteilnehmer unterstrich erneut die Attraktivität und Zugkraft des chinesischen Marktes für die Berliner Wirtschaft. Insbesondere die Infrastruktursektoren bergen aufgrund der rasanten Urbanisierung des Landes ein großes Wachstumspotenzial. So standen die Themen „Verkehr“, „Umwelt“ sowie „Energie und Energieeffizienz“ im Mittelpunkt des heutigen Austauschs.
Im Verkehrspanel erörterten die Teilnehmer Themen des Verkehrsmanagements und des städtischen Schienenverkehrs sowie alternative Mobilitätskonzepte und Elektromobilität. Podiumsteilnehmer Thomas Kraubitz, machte am Beispiel seines Unternehmens Buro Happold Engineering Cities das Potenzial des chinesischen Marktes deutlich: „Die starke Motorisierung hat zu einer Verschlechterung der Lebensqualität in einigen Städten Chinas geführt. Dies gefährdet mittlerweile die Wettbewerbsfähigkeit ganzer Metropolen. Wir entwickeln hier intermodale, elektrische und flexible Mobilitätskonzepte, die eine nachhaltige, individuelle Mobilität ermöglichen und eine soziale, ökologische, gestalterische und energetische Aufwertung der Stadt erreichen.“
Auch bei der Energieversorgung und -einsparung steht China weiterhin vor großen Herausforderungen. Besonders die Produkte und das Know How deutscher Unternehmen sind sehr gefragt. Davon berichtete beispielsweise Matthias Putzke, Geschäftsführer der Berliner Firma erío Energiemanagement im Rahmen des Energiepanels: „China ist für unser Unternehmen besonders attraktiv – ein riesiger Markt mit einem hohen Aufholpotenzial im Bereich der Energieeffizienz. Dieser Prozess gewinnt durch die zunehmend ehrgeizigen politischen Zielsetzungen und Umweltanforderungen zusätzlich an Dynamik. Wie wir sowohl während der gemeinsamen Delegationsreise im Mai nach Beijing, Guangzhou und Hongkong als auch bei der heutigen Konferenz erlebt haben, ist China ein sehr wissbegieriges Land. Und da Energieeffizienz ohne Frage ein Bildungsthema ist, möchten wir an der Entwicklung des Marktes mit unserem Know How teilhaben. Darüber hinaus ist China als regionaler Multiplikator zu betrachten und daher für uns das Tor nach Asien.“
Neben dem städtischen Verkehr und der Energieversorgung hat die chinesische Regierung insbesondere den Umweltschutz zur Priorität erklärt. Berlin kann als Spitzenstandort der deutschen Green Economy davon in besonderem Maße profitieren. Bereits in China tätig ist etwa die DHI-WASY GmbH. Das Unternehmen ist in der Entwicklung und Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen in den Bereichen Wasser, Umwelt und Gesundheit tätig. DHI-Geschäftsführer Dr. Richard Vestner erklärte anlässlich der Konferenz: „Wir waren bislang im Zuge verschiedener, hauptsächlich forschungsbasierter Projekte mit bundesdeutscher Förderung in China tätig. Die hier gewonnenen regionalen Erfahrungen werden einfließen in die Entwicklung von angepassten, innovativen Angeboten für den chinesischen Markt.“
Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie lud im Rahmen der heutigen Wirtschaftskonferenz Berlin-China zu Investorenpanels und branchenspezifischen Besichtigungen ein. Auf der Delegationsreise im Mai hatte Berlin Partner bei chinesischen Investoren für den Wirtschaftsstandort geworben und vermeldet nun eine erfolgreiche Ansiedlung: Die Han New Metall GmbH wird ab Januar 2015 in Berlin tätig sein. „Berlin überzeugt immer mehr chinesische Investoren. Unternehmen wie State Grid of China, die Bank of China oder Shenyang Machine Tools sind in der deutschen Hauptstadt. Die Ansiedlung von Han New Metall haben wir mit dem Business Immigration Service begleitet. Das Unternehmen plant sieben neue Arbeitsplätze und investiert rund 200.000 Euro“, so Dr. Stefan Franzke, Geschäftsführer von Berlin Partner.
Der Business Immigration Service von Berlin Partner, IHK Berlin und der Ausländerbehörde ermöglicht eine unkomplizierte Erteilung von Aufenthaltstiteln für Unternehmer und hochqualifizierte Führungskräfte. Jeder Vierte, der mittels des Services nach Berlin kommt, stammt aus der Volksrepublik. Zur nachhaltigen Kontaktpflege mit China organisiert Berlin Partner im kommenden Jahr die Asien-Pazifik-Wochen in Berlin. Die internationalen Wirtschaftsbeziehungen sind ein wichtiges Standbein der Berliner Wirtschaft. Durch Veranstaltungen wie die Wirtschaftskonferenz Berlin-China unterstützt die IHK Berlin die weltweite Vernetzung und das Exportgeschäft der Hauptstadtunternehmen.
Pressemitteilung der IHK Berlin vom 24.11.2014