5. Dezember 2014

Berlin stark bei Industrie-Start-ups

Nach den strukturellen Veränderungen hat sich die Berliner Industrie in den vergangenen zehn Jahren mehr als nur stabilisiert. Die IHK Berlin begründet in „Berliner Industrie in Zahlen“, warum das Verarbeitende Gewerbe eine der Vorzeigebranchen der Stadt ist. Für die neue Publikation hat die IHK eigene Zahlen erstmals für die Industrie ausgewertet sowie aktuelle Daten aus verschiedenen Quellen aufbereitet.
Berlin wird seinem Ruf als Gründerhauptstadt auch in der Industrie gerecht: Knapp 1.400 Industrieunternehmen wurden im Jahr 2013 gegründet, mehr als doppelt so viele wie 2008. Noch mehr Innovationen gibt es in bestehenden Unternehmen: 25,7 Prozent der Umsätze wurden mit verbesserten Produkten erzielt, 21,3 Prozent gar mit neuen Produkten – dies liegt deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Innerhalb der Berliner Wirtschaft profiliert sich die Industrie als Innovationstreiber Nr. 1: Das Verarbeitende Gewerbe trägt mehr als zwei Drittel der Ausgaben für Forschung und Entwicklung der Berliner Wirtschaft.
Dr. Marion Haß, Geschäftsführerin Industrie der IHK Berlin: „Die Industrie steht in unserer Stadt häufig nicht im Fokus – zu Unrecht, wie wir finden. Die Fakten bestätigen uns. Jetzt müssen wir dringend darüber sprechen, wie wir unserer Industrie in der wachsenden Stadt genügend Raum geben können. Zugleich müssen wir unseren Blickwinkel ändern. Industrie heute ist ein vielfältiges Netzwerk aus eigentlicher Fertigung und wirtschaftsnahen Dienstleistungen, die einander unternehmens- und standortübergreifend ergänzen. Die Digitalisierung wird diese Entwicklung verstärken.“
Besonders attraktiv ist die Branche für junge Menschen: In der Industrie werden nicht nur beinahe alle Ausbildungsberufe bedient, auch die Bezahlung liegt im Durchschnitt deutlich höher als in anderen Branchen. In Zukunft werden insbesondere beruflich Qualifizierte besonders gefragt sein. Bereits heute fehlen hier ca. 5.000 Fachkräfte – Tendenz steigend.
Rauchende Schlote passen nicht mehr in das Bild des Verarbeitenden Gewerbes. Durch Investitionen in Prozesse und Produktentwicklung schafft die Industrie die Voraussetzungen dafür, dass Produktion in der Metropole Zukunft hat: In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Ressourcenproduktivität verdoppelt. Dies bedeutet, dass für ein bestimmtes Produkt heute nur noch halb so viele Rohstoffe eingesetzt werden müssen wie 1994.
Pressemitteilung der IHK Berlin vom 5. Dezember 2014.