6. August 2014

IHK-SWOT Analyse: Games Branche in Berlin

Trotz ansässiger Branchenverbände, großer Anzahl an Unternehmen und guten regionalen Ausbildungsmöglichkeiten wie der Games Academy gibt es in der Games Branche noch viele Leerstellen. So fehlt sowohl ein klares politisches Bekenntnis in Form eines Clusters, als auch adäquate Förderprogramme und Konferenzen mit internationalem Format.

Die SWOT-Analyse des IHK-Ausschusses „Creative Industries“ zeigt, dass großes wirtschaftliches Potential in der Berliner Games Branche steckt. Die Branchenverbände GAME, BIU, BVDW und BITKOM sind allesamt in der Hauptstadt ansässig. Berlins multikulturelle Durchmischung bietet optimale Ressourcen für die Entwicklung und den Vertrieb von Spielen mit internationalen Zielgruppen. Mittlerweile haben sich neben kleinen und mittelständischen auch national und international agierende Gamesunternehmen wie Wooga und Game Duell in Berlin etabliert.

Nun muss die Politik nachziehen und die Rahmenbedingungen für die Branche weiter verbessern. Ähnlich wie bei den Modellen in Hamburg (Gamecity), Frankfurt (Games Cluster) oder München braucht es ein deutliches politisches Signal an die Berliner Games Industrie. Neben der ungerechtfertigten Diskrepanz zwischen der monetären Filmförderung und der Förderung der Gamesindustrie bemängelt die Branche den unzureichenden Breitbandausbau in der Hauptstadt als „innovationshemmenden Zustand“. Zudem sind bestehende Fördermöglichkeiten noch nicht auf die Geschäftsmodelle vieler Digitalunternehmen zugeschnitten. Hinzu kommt die branchenübergreifende Gefahr der rasant steigenden Lebenshaltungskosten, die sich vor allem in den Mieten bemerkbar machen und die dauerhafte Entwicklung hemmen.

Die SWOT-Analyse (Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken)) ist ein Instrument der Strategischen Planung. Sie dient der Positionsbestimmung und der Strategieentwicklung von Unternehmen, Organisationen und Wirtschaftszweigen. Der IHK-Ausschuss „Creative Industries“ hat in 15 Arbeitsgruppen mit jeweils mindestens drei Vertretern der einzelnen Teilbranchen die SWOT-Analyse erstellt, um Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken aufzuzeigen und damit Politik und Verwaltung auf zukünftige Handlungsfelder hinzuweisen.