11. Juni 2014

Koch Sanitätshaus und Frisch & Faust Tiefbau als beste Ausbildungsbetriebe Berlins ausgezeichnet

Für ihren besonderen Einsatz bei der Berufsausbildung haben heute die IHK Berlin und die Handwerkskammer insgesamt 21 Berliner Betriebe ausgezeichnet. Den Wettbewerb „Berlins beste Ausbildungsbetriebe“ in der Kategorie bis zu 50 Mitarbeitern gewann die Koch Sanitätshaus GmbH. Bei den Unternehmen mit über 50 Mitarbeitern ging die Frisch & Faust Tiefbau GmbH als Sieger hervor. Der Sonderpreis für besonderes Engagement ging an die Stiftung Synanon.
Die Urkunden für eine besonders engagierte Nachwuchsförderung sowie hohe Qualität der Ausbildung und berufliche Perspektiven der Auszubildenden im Betrieb wurden von Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin und Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin überreicht. Den Sonderpreis übergab Dilek Kolat, Senatorin für Arbeit, Frauen und Integration, an die Stiftung Synanon. Die Auszeichnung fand im Rahmen der Messe „Tage der Berufsausbildung“ statt.
Bei der Ehrung zu „Berlins beste Ausbildungsbetriebe 2014“ wurde eines ganz schnell deutlich: Eine gute und verantwortungsvolle Ausbildung von jungen Leuten ist ein wichtiger Baustein zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses und zur Stärkung der unternehmerischen Wettbewerbsfähigkeit. Mittlerweile herrscht auf dem Ausbildungsmarkt ein wahres Ringen um die fähigsten Bewerber.Arbeitssenatorin Dilek Kolat: „Unternehmen erkennen zunehmend, dass sie aktiv werden müssen, um im Wettbewerb mit anderen um den Nachwuchs zu den Gewinnern zu gehören. Sie sichern sich damit die eigene Zukunft, denn gute Ausbildungsbedingungen zu schaffen ist die beste Vorsorge für die Fachkräftesicherung. Ich freue mich den besten Ausbildungsbetrieb mit auszuwählen und hoffe, dass viele weitere Unternehmen diesen Wettbewerbsvorteil ebenfalls erkennen. Die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen. Sie sichern die unternehmerische Zukunft in Berlin“.
„Auch wer sich bisher etwas schwer getan hat, kann einen Ausbildungsplatz finden. Viele Berliner Unternehmen nehmen lernschwächere Jugendliche in ihren Betrieb auf“, so Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin. „Das heißt auch: Es kommt immer mehr auf Motivation und Auftreten an, als auf die eigentlichen Schulnoten. Auch die Bemühungen, junge Frauen in eher „untypische“ Berufe zu locken, sind in diesem Jahr erfolgreich gewesen, wie sich in vielen Bewerbungen zeigt. Hier legen sich die Unternehmen mächtig ins Zeug", so Eder weiter.
Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin betonte: „Dass die Duale Berufsausbildung trotz der Konkurrenz zum akademischen Bildungsweg ein Erfolgsmodell ist und gefragt bleibt, zeigt allein schon, dass im vergangenen Jahr mehr als 20.000 Jugendliche die „Tage der Berufsausbildung“ und die „Last-minute-Börse“ besucht haben. Eine beachtliche Zahl. Trotzdem beschreiten wir derzeit einen sehr mühsamen Weg: Der Mangel an geeigneten Bewerbern spitzte sich vergangenes Jahr noch mehr zu, so dass viele Unternehmen auf Ausbildungsstellen verzichten mussten, ohne es zu wollen. Dem müssen wir alle gemeinsam entgegenwirken!"
Beim Siegerbetrieb in der Kategorie unter 50 Mitarbeitern, Koch Sanitätshaus GmbH, ist die Ausbildung, Betreuung, Förderung und Unterstützung im Unternehmen wortwörtlich „Chefsache“: Geschäftsführerin Mareen Koch kümmert sich persönlich um alle Belange. Im Koch Sanitätshaus werden Auszubildende mit Migrationshintergrund gefördert und Ausbildung in Teilzeit angeboten. Dabei hat das Unternehmen in erster Linie ältere Azubis, Mütter mit Kindern und Studienabbrecher im Blick. Die Auszubildenden bekommen frühzeitig eigene Aufgabenbereiche.
Der Erstplatzierte in der Kategorie über 50 Mitarbeiter, die Faust Tiefbau GmbH, ist schon jahrelang ein absolutes Vorzeigeunternehmen in Sachen Ausbildung. Die Azubiquote liegt bei über 20 Prozent. Damit wird auch über dem eigenen Bedarf ausgebildet. Schon frühzeitig engagiert sich Frisch & Faust für den Nachwuchs: Durch das Projekt „Partnerschaft Schule und Betrieb“ stellt sich das Unternehmen den Schülern vor und gibt durch Schüler-Praktika Einblick in Kanalbau, Kanalsanierung und Rohrleitungsbau. Außerdem wurde der Baustellentag ins Leben gerufen, um interessierten Jugendlichen die tägliche Arbeit zu präsentieren. Zusammen mit dem Projekt  „JobINN Gangway“ arbeitet Frisch & Faust zudem an Möglichkeiten, auch bereits „gestrandeten" Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine zweite Chance zu bieten.
Den Sonderpreis erhielt die Stiftung Synanon, die sich dem Thema Drogensucht seit über 40 Jahren widmet und beim Leben während und nach der Sucht hilft. Das Herzstück dieser Arbeit bilden die Zweckbetriebe, die ihre Bewohner aus- und weiterbilden. So sollen sie auf ein eigenständiges Leben nach der Synanon-Zeit vorbereitet werden. Dabei bietet die Stiftung betriebliche Ausbildungen in zehn verschiedenen handwerklichen und kaufmännischen Berufen an. In den letzten zehn Jahren haben 33 Azubis ihre Ausbildung erfolgreiche beendet – vier davon sogar mit Auszeichnung! 15 ehemalige Azubis sind jetzt bei der Stiftung beschäftigt. Die Stiftung arbeitet dabei vollständig eigenfinanziert. Für Synanon ist Ausbildung der erste Schritt zur Reintegration von Süchtigen in die Gesellschaft. Dazu leistet die Stiftung einen herausragenden Beitrag.
Insgesamt können sich ab sofort 21 Betriebe zu „Berlins besten Ausbildungsbetrieben 2014“ zählen. Alle ausgezeichneten Unternehmen konnten durch ihr vielfältiges Engagement in der Berufsausbildung überzeugen.
Die Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin und der IHK Berlin dankten den Sponsoren der Siegerpreise, Hertha BSC, Union Berlin, ALBA Berlin, Berlin Volleys, den Berliner Füchsen und den Eisbären, sowie der Firma Bartelt&Sohn, dem BIZWA Bildungs- und Innovationszentrum Wandlitz und dem Berufsbildungswerk Annedore-Leber, die eigens für die Preisverleihung die Pokale hergestellt haben.