IHK Berlin

Anzahl der Mitgliedsunternehmen erneut gestiegen

Auch nach den Pandemiejahren 2021 und 2022 hält das unternehmerische Wachstum in Berlin an. Die Zahl der Mitgliedsunternehmen der IHK Berlin ist gegenüber dem Vorjahr erneut um gut 7.000 auf 322.000 gestiegen. Während die Situation im Bereich der Gastronomie weiterhin recht dynamisch war, hielt der Anstieg von Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen stetig an. Zum Beispiel im Onlinemarketing oder im E-Commerce. Hier betreiben Onlineshops zunehmend sogenanntes „Dropshipping“, bei dem sie keine eigenen Lager mehr vorhalten, sondern nur noch Bestellungen vermitteln. Im Handelsregister eingetragene Unternehmen machen gegenüber Kleingewerbetreibenden inzwischen knapp die Hälfte der IHK-Mitgliedsunternehmen aus. Noch vor wenigen Jahren lag dieser Anteil noch bei rund einem Drittel.

Positive wirtschaftliche Entwicklung trotz Krisen

Selbstverständlich beeinflussen Krisen, wie die Coronapandemie, der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise, direkt und auch mittelbar den Geschäftsverlauf einer IHK in 2022. Die Coronahotline wurde von der Energiehotline abgelöst, wir haben z.B. Ausbildungs- und Arbeitsplatzvermittlungsangebote für geflüchtete Menschen deutlich ausgebaut und weitere Leistungen und Angebote geschaffen, die unseren Mitgliedern in Krisenzeiten Unterstützung geben konnten. Dazu kam ein IT-Sicherheitsnotfall, der die gesamte IHK-Organisation gezwungen hat offline die gewohnten Services zu erbringen. In wirtschaftlicher Hinsicht haben sich die Krisen allerdings weniger stark als anzunehmen auf die IHK Berlin ausgewirkt. Zum einen ist es nicht zum erwarteten Einbruch bei den Erträgen aus Beiträgen gekommen. Auch im Jahr 2022 verzichteten die Mitglieder weitestgehend auf die Anpassung der Vorauszahlungen. Zusätzliche Beitragserträge wurden vor allem auf Basis der Abrechnungen auf Vorjahren erzielt. Zum anderen verlief auch die Entwicklung der Erträge aus Gebühren, trotz coronabedingt sinkender Teilnehmerzahlen, positiv, weil die Rückgänge durch eine erhöhte Nachfrage, insbesondere nach Sach- und Fachkundeprüfungen, kompensiert werden konnten – ein Trend, den wir bereits aus den Vorjahren kennen. Lediglich im Bereich der Entgelte war aufgrund kleinerer Gruppen bei mehrjährigen Seminaren und ausgefallener Veranstaltungen am Beginn des Jahres sowie geringeren Erträgen aus dem Anzeigengeschäft des Magazins “Berliner Wirtschaft” ein Rückgang zu verzeichnen. Auf der Kostenseite konnte die IHK Berlin bei Sachaufwänden und bei Personalkosten deutliche Minderaufwände verzeichnen, da wirtschaftlich beschafft werden konnte (z. B. bei der Vollversammlungswahl), Leistungen entfielen (z. B. Delegationsreisen) oder verschoben wurden (Digitalisierungsprojekte auf Grund des IT-Notfalls und Instandsetzungsmaßnahmen im Ludwig Erhard Haus). Als besonderen Effekt sind Mehraufwände durch die Veränderung der Pensionsrückstellungen in Bezug auf die Zinsentwicklung herauszuheben. Insgesamt erwarten wir ein positives Ergebnis im Jahresabschluss 2022.
Ungeachtet der Krisen ist es der IHK Berlin auch im Geschäftsjahr 2022 gelungen, die bereits im Jahr 2019 beschlossenen Maßnahmen zur Weiterentwicklung ihrer Leistungssteigerung fortzusetzen, die Digitalisierung voranzutreiben und neue Produkte im Bereich der Mitgliederbindung und Fachkräftesicherung zu entwickeln. So wurde zur Stärkung der beruflichen Ausbildung im Land Berlin der Talente Check als gemeinsames Projekt mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg abgeschlossen und die Ausbildungsoffensive mit einer Vielzahl von Angeboten und einer entsprechenden Kampagne gestartet, um mehr Talente für die Berliner Wirtschaft zu entwickeln und dem Fachkräftemangel entgegenzutreten. Ebenso wurde in das Ludwig Erhard Haus, als Haus der Berliner Wirtschaft, im Bereich der nachhaltigen Mobilität investiert. Es entstanden gesicherte Fahrradstellplätze, die Leitanlage des Parkhauses wurde erneuert und die Vorbereitung für eine Vielzahl von Elektroladesäulen wurde geschaffen.