Arbeitsmarktpolitik

Arbeitsmarkt aktuell: Informationen und Statistiken zum Berliner Arbeitsmarkt

März 2024: Stabiles Beschäftigungswachstum prognostiziert

Die beginnende Frühjahrsbelebung mit einer sinkenden Arbeitslosigkeit fällt aktuell geringer aus als sonst. Allerdings zeigt sich der Arbeitsmarkt trotz Konjunkturschwäche weiterhin stabil. Für Berlin prognostiziert die Bundesagentur für Arbeit (BA) für 2024 ein Beschäftigungswachstum, das mit 1,3 Prozent über dem Bundesschnitt von 0,5 Prozent liegt. 
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist in Berlin in den vergangenen Jahren rekordverdächtig gewachsen (s. Grafik 2). Die derzeitige Investitionszurückhaltung der Unternehmen führt aber u. a. dazu, dass das Beschäftigungswachstum abflacht. Bei der Inflation ist es für Entwarnung noch zu früh. Die Finanzierungskosten sind deutlich gestiegen und die Unklarheit, inwieweit sich Investitionen zeitnah amortisieren, führt in vielen Branchen zu Zurückhaltung, auch bei Personalplanungen. Laut BA werden vor allem die Branchen IKT, Bau, Gesundheitswirtschaft und die Unternehmensberatung dennoch dazu beitragen, dass Berlin 2024 einen soliden Beschäftigungsaufbau erreichen wird.

Rahmenbedingungen erschweren die Lage

In manchen Branchen scheitert ein Wachstum schlicht an der Verfügbarkeit benötigter Fachkräfte. Berliner Unternehmen fragen in vielen Branchen deutlich mehr Arbeitskräfte nach, als der hiesige Arbeitsmarkt hergibt. Für rund zwei Drittel der Berliner Unternehmen stellt der Fachkräftemangel damit das größte Geschäftsrisiko dar. Ein Engpass an Fachkräften erhöht die Arbeitsmarktanspannung, was mit einer geringeren Zahl an Bewerbungen, einer verlängerten Suchdauer sowie einer höheren Zahl an verwendeten Suchkanälen einhergeht. Aufgrund dieser zusätzlichen Kosten gestaltet es sich für Betriebe schwieriger, Beschäftigung aufrechtzuerhalten oder zu erhöhen. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen stellen neben gestiegenen Lohnkosten die hohen Beitragssätze in der Sozialversicherung eine zusätzliche Belastung dar. Eine zukunftssichere Gestaltung der Sozialabgaben wäre aus Sicht der Berliner Wirtschaft daher wichtig.

Fachkräftepotenziale insgesamt erhöhen

Die Gesellschaft altert immer stärker. Damit reduziert sich auch das Erwerbspersonenpotenzial. Aktuell zeigt sich, dass wir in ein Nullsummenspiel kommen, in dem Beschäftigungsgewinne eines Unternehmens oder einer Branche zunehmend zu Lasten eines anderen Unternehmens oder einer anderen Branche gehen. Die Abwanderungen von Beschäftigten aus dem Gastgewerbe während der Pandemie sind dafür ein Beispiel. Die inländischen und ausländischen Fachkräftepotenziale müssen insgesamt stärker aktiviert und gerade für Mangelberufe erschlossen werden. Weiter resultieren Digitalisierung und Dekarbonisierung in gravierenden Veränderungen. Dass das, was Arbeitsuchende können, nicht zu dem passt, was Unternehmen brauchen, wird voraussichtlich zunehmen. Hier muss durch flexible Qualifizierungs- und Umschulungsmaßnahmen angesetzt werden, damit Vakanzen schneller besetzt werden können.
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Zahlen im Überblick

März 24 Februar 24
Zahl der Arbeitslosen in Berlin
199.663 200.410
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat
16.928
17.963
Arbeitslosenquote in Prozent
9,6
9,7
Jugendliche Arbeitslose (15 bis unter 25 Jahre)
15.691 15.638
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat
1.284
1.266
Arbeitslosenquote in Prozent
9,1
8,8
Ältere Arbeitslose (55 bis unter 65 Jahre)
37.127 36.998
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat
2.856
2.720
Arbeitslosenquote in Prozent
9,1
9,1
Langzeitarbeitslose (1 Jahr und länger arbeitslos)
59.769 59.736
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat
2.635
1.793
Anteil an gesamter Arbeitslosigkeit in Prozent
29,9
29,8
Arbeitslose Ausländer 84.860 85.018
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat
9.452
10.053
Arbeitslosenquote in Prozent
18,3
18,3
Gemeldete Arbeitsstellen, Zugang 
4.982 6.481
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in Prozent
12,7
11,6
Gemeldete Arbeitsstellen, Zugang seit Jahresbeginn
16.339 11.357
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in Prozent
10
8,8
Im Januar 2024 (aktuellster Datenstand) waren 1.680.300 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das sind 16.600 Personen mehr als im Januar 2023. Mit dieser Steigerung von 1,0 Prozent liegt die Region 0,4 Prozentpunkte über dem bundesdeutschen Durchschnitt.
Veränderung sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

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