Standortpolitik

Aktueller Konjunkturbericht

Berliner Konjunktur zwischen Hoffen und Bangen

Die Berlin-Brandenburger Wirtschaft folgt zu Jahresbeginn nicht dem bundesweit weiterhin abnehmenden Konjunkturtrend. Der Konjunkturklimaindex gewinnt im Vergleich zum Herbst acht Zähler hinzu und steigt damit auf 104 Punkte. Das konjunkturelle Klima der Metropolregion hellt sich moderat auf, da die Erwartungen an die Wirtschaftsentwicklung der kommenden Monate weniger pessimistisch sind als vor vier Monaten. Positiv fällt auf, dass der seit dem Frühsommer 2023 zu beobachtende Rückgang der Konjunkturindikatoren in den meisten Branchen einer Bodenbildung, teils auch einer moderaten Aufhellung gewichen ist. Für eine Erholung in der Breite fehlen gegenwärtig jedoch weitgehend die Voraussetzungen.
In Berlin laufen die Geschäfte wieder etwas schwungvoller. In Brandenburg dagegen bremsen sie, wie schon zum Herbst des Vorjahres, weiter ab. Aus diesen disparaten Zeitreihenverläufen ergibt sich für die Metropolregion eine mäßige Aufwärtsbewegung des Saldos der Geschäftslage – der sich aus positiven und negativen Einschätzungen ergibt – von 15 Punkten im Herbst auf aktuell 17 Zähler. Die Wirtschaft der Metropolregion blickt weiterhin überwiegend skeptisch auf die kommenden Monate. Der Erwartungssaldo, der sich aus optimistischen und pessimistischen Prognosen ergibt, beläuft sich auf minus sieben Punkte. Zwar steigt er damit gegenüber dem Herbst um 13 Zähler, diese Erholung auf niedrigem Niveau ist jedoch in erster Linie der gestiegenen Zuversicht unter Berliner Unternehmen geschuldet. Die Erwartungshaltung in Brandenburg ist weiterhin von ausgesprochenem Pessimismus geprägt. Nachdem sich die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt zum Herbst 2023 in der Metropolregion weiter abgekühlt hatte, steigt der Indikator der Beschäftigungsplanung zu Jahresbeginn 2024 leicht an und erreicht den Nullpunkt. Dies ist den wieder positiveren Personalerwartungen in Berlin geschuldet. Damit liegt die Zeitreihe dennoch weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Unternehmen sind weiterhin vergleichsweise zurückhaltend, was ihre Investitionsabsichten angeht. Im Anschluss an den corona-bedingten Konjunktureinbruch hatten sich die Investitionsplanungen vorerst erholt. Seit dem Herbst 2021 befinden sie sich aber auf einem deutlich absteigenden Pfad. Im Ergebnis fällt die aktuelle Investitionsdynamik deutlich verhaltener aus als noch vor 2020. Damals erreichte der Indikator Werte um die 30 Punkte. Aktuell liegt die Zeitreihe mit 13 Punkten nicht einmal bei der Hälfte.

Konjunkturbericht Jahresbeginn 2024 Die wirtschaftliche Entwicklung in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1227 KB)