Standortpolitik
Bisher lebte Bildung von dem unmittelbaren persönlichen Kontakt zwischen Schüler und Lehr-kraft. Die Vermittlung von Bildungsinhalten außerhalb der Schule schien bis Corona für viele undenkbar. Auch dies ist ein Grund, weshalb die Technik stets dem Primat der Pädagogik zu folgen hatte. Somit galt (digitale) Technik in der Diskussion oft als ein nicht wirklich relevanter Faktor für gute Bildungsergebnisse. Die Corona-Krise hat verdeutlicht, wie groß dieser Irrtum war und dass jede Schule eine digitale Grundausstattung benötigt. Seit der Schulschließung haben viele Schüler und Auszubildende keine adäquaten Bildungsangebote erhalten. Es wird deutlich, wo in Berlin die Stolpersteine für digitale Bildung liegen: Es fehlt an technischen Infrastrukturen in Form von Lernplattformen (Schulclouds) und leistungsfähiger Netzanbindung. Gleichzeitig wird der Bedarf an Weiterqualifizierung der Lehrkräfte für die systematische Anwendung pädagogischer Lehrkonzepte und im Umgang mit neuen Technologien sichtbar. Zusätzlich fehlt es auch auf Seiten der Schülerschaft an der angemessenen technischen Grundausstattung und dem sicheren und lernzielorientierten Umgang mit digitalen Medieninhalten.
Vielleicht lässt sich hier von den Hochschulen lernen, die gerade krisenbedingt einen rasanten Digitalisierungsschub für ihre Lehre, Forschung, Verwaltung und Organisation umsetzen. Das Sofortfinanzierungsprogramm „Virtual Campus Berlin“ des Landes sowie das ausgerufene „Kreativsemester“ bringen schnelle Lösungen, werden aber nicht alle Schwachpunkte auffangen können.
5. Handlungsfeld: Digitale Bildung
BERLINER STATUS QUO
Bisher lebte Bildung von dem unmittelbaren persönlichen Kontakt zwischen Schüler und Lehr-kraft. Die Vermittlung von Bildungsinhalten außerhalb der Schule schien bis Corona für viele undenkbar. Auch dies ist ein Grund, weshalb die Technik stets dem Primat der Pädagogik zu folgen hatte. Somit galt (digitale) Technik in der Diskussion oft als ein nicht wirklich relevanter Faktor für gute Bildungsergebnisse. Die Corona-Krise hat verdeutlicht, wie groß dieser Irrtum war und dass jede Schule eine digitale Grundausstattung benötigt. Seit der Schulschließung haben viele Schüler und Auszubildende keine adäquaten Bildungsangebote erhalten. Es wird deutlich, wo in Berlin die Stolpersteine für digitale Bildung liegen: Es fehlt an technischen Infrastrukturen in Form von Lernplattformen (Schulclouds) und leistungsfähiger Netzanbindung. Gleichzeitig wird der Bedarf an Weiterqualifizierung der Lehrkräfte für die systematische Anwendung pädagogischer Lehrkonzepte und im Umgang mit neuen Technologien sichtbar. Zusätzlich fehlt es auch auf Seiten der Schülerschaft an der angemessenen technischen Grundausstattung und dem sicheren und lernzielorientierten Umgang mit digitalen Medieninhalten.
Vielleicht lässt sich hier von den Hochschulen lernen, die gerade krisenbedingt einen rasanten Digitalisierungsschub für ihre Lehre, Forschung, Verwaltung und Organisation umsetzen. Das Sofortfinanzierungsprogramm „Virtual Campus Berlin“ des Landes sowie das ausgerufene „Kreativsemester“ bringen schnelle Lösungen, werden aber nicht alle Schwachpunkte auffangen können.
WAS KURZ- BIS MITTELFRISTIG GETAN WERDEN MUSS
Die IHK Berlin setzt sich für eine zeitgemäße und bedarfsorientierte Schulbildung, als Instrument der Nachwuchskräftesicherung, ein und unterstützt seit Juni 2020 die bundesweite Offensive Digitale Schultransformation. Um die dringend notwendige digitale Schultransformation wirksam voranzutreiben, braucht es eine gemeinsame sofortige Digitalisierungsoffensive von Bund, Ländern und Kommunen, die über die bisherigen Maßnahmen hinausgeht. [
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STANDPUNKTE AUS DER UNTERNEHMERSCHAFT
Antje Minhoff, Geschäftsführerin MINHOFF GmbH: „Berlin benötigt Fachkräfte, die für die Zukunft ausgebildet werden. Durch die Corona-Pandemie wurde erkannt, wie wichtig der souveräne Umgang mit digitalen Werkzeugen ist. Es muss endlich gehandelt werden, denn Berlin droht hier den Anschluss zu verlieren. Konkret benötigen alle Berliner Schulen sofort einen leistungsfähigen Breitbandanschluss, eine gute IT-Ausstattung, ein professionelles IT-Management-System, WLAN, Piloträume in den Schulen zum Ausprobieren und gut fortgebildete Lehrkräfte.“
Stefan Spieker, Geschäftsführer FRÖBEL Bildung und Erziehung gemeinnützige GmbH: „Mit dem DigitalPakt stehen dem Land Berlin 275 Millionen Euro bis ins Jahr 2024 zur Verfügung, um die Berliner Schulen fit für die Digitale Bildung zu machen. Bisher wurden aber lediglich Maßnahmen im Wert von einem Prozent dieser Summe beantragt. Das Problem ist demnach kein finanzielles, sondern ein strukturelles. Was vor allem fehlt, sind Investitionen in Köpfe und Konzepte, die es den Schulen ermöglichen, selbstverständlich mit digitalen Lern- und Arbeitswelten umzugehen. Das ist in jedem Falle die Zukunft, auf die Schüler auch vorbereitet werden müssen. In vielen Bezirksverwaltungen und Schulen scheint man trotzdem noch zu glauben, dass die Digitalisierung der Gesellschaft ein vorübergehendes Phänomen ist.“
John Braun, Vorstand Digitales und Kommunikation Wirtschaftsjunioren Berlin: „Die bloße Digitalisierung eines Prozesses verbessert diesen nicht. Gleiches gilt für Unterricht. Geben wir den Lehrenden die Chance, guten Digitalunterricht anzubieten. Dies gelingt nur durch die verpflichtende Aus- und Fortbildung digitaler Kompetenzen. Unsere Kinder werden es uns danken.“
Tobias Maucher, Wirtschaftsjunioren Berlin: „Spätestens durch Covid-19 wurde klar, dass Arbeit auf Basis moderner und einfacher digitaler Technologien ganz anders funktionieren und organisiert werden kann. Dafür benötigen wir nicht nur eine moderne Infrastruktur, sondern müssen uns darüber hinaus mit Organisationsstrukturen, Arbeitsweisen und Haltung beschäftigen. Auch Schul-, und genauso Erwachsenenbildung brauchen ein Update, sodass wir fit für die Wissensgesellschaft werden und neue Möglichkeiten sinnvoll nutzen können.“
Direkt & Digital! Beteiligen Sie sich. Reden Sie mit. Der gemeinsame Dialog und die Zusammenarbeit stehen für zukünftige Erfolge und Weiterentwicklung im Vordergrund: Wir rufen Sie daher als Unternehmer auf, uns Ihre Erfahrungen und Handlungsnotwendigkeiten für die zukünftige Entwicklung einer landespolitischen Digitalisierungsstrategie unter
www.ihk-berlin.de/ihreerfahrungen mitzuteilen. Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung und neuen Ideen!