Standortpolitik

3. Handlungsfeld: Daten & digitale Anwendungen

BERLINER STATUS QUO
Das Problem von unvollständigen Informationen spielt für Entscheider unterschiedlichster Couleur eine wesentliche Rolle und bestimmt damit die Qualität und den Nutzen von politischen Entscheidungen, Maßnahmen und Projekten. Zukünftig werden Datenverfügbarkeiten und die daraus evidenzbasiert abgeleiteten Entscheidungen richtungsweisend dafür sein, wie Berlin auf Fragen der städtischen Mobilität, das Einwohnerwachstum und den Klimawandel reagiert. Neben den Daten einzelner Unternehmen erhalten damit die Datenbestände des Landes einen neuen wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Wert. Sie sollten daher im Sinne eines offenen Verwaltungs- und Regierungshandelns als ein modernes In­strument der Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung verstanden und mithilfe einer Berliner Datenstrategie für den Betrieb der Stadt stärker operationalisiert werden. Neue Anwendungen und Innovationen hängen zukünftig noch stärker von den damit verbundenen Erfolgen in der Berliner Verwaltung und Politik ab. Die Anwendungs- und Mehrwertorientierung neuer städtischer Dienstleistungen muss dabei an erster Stelle stehen und kann zukünftig nur durch die Vernetzung zahlreicher – bisher ungenutzter – städtischer Datenquellen, leistungsstarker verfügbarer IT-Infrastrukturen und ein übergreifendes Konzept für eine Berliner Urban Data Platform (Data Hub) gelingen.
Transparenz für städtische Akteure zu schaffen, wurde in Berlin zwar zeitig (Open Data Strategie und Open Data Portal) als notwendig erkannt, doch fällt eine breite und zielorientierte Anwendungs- und Mehrwertorientierung zu wenig ins Gewicht. Open Data darf daher in den Amts- und Verwaltungsstuben nicht länger als lästiges Übel verstanden werden, sondern als Bestandteil eines modernen und digitalen Verwaltungshandelns. Mit der Digitalisierungsstrategie sollte diese Lücke geschlossen werden.
WAS KURZ- BIS MITTELFRISTIG GETAN WERDEN MUSS

STANDPUNKTE AUS DER UNTERNEHMERSCHAFT
Thomas Schindler, Geschäftsführer delodi UG: „Durch den Klimawandel und dessen direkte und indirekte Folgen entstehen neue Anforderungen, Bedürfnisse und Erwartungen an Berlin, bspw. im Hinblick auf Mobilität, Wohnraum, Ausbildung, Energie und Ernährung. Um dieser Notwendigkeit gerecht zu werden, brauchen wir ein starkes Zukunftsbild als tragendes Fundament. Dieses muss durch einen laufenden Dialog entstehen und weiterentwickelt werden und kann durch einen digitalen Zwilling dargestellt und überprüft wer-den. Wir können dabei von internationalen Vorbildern – allen voran Estland – lernen, die bereits durch datengetriebene Prozesse und Entscheidungen die urbane Arbeits- und Lebensqualität po-sitiv beeinflussen. Diese Länder und Städte zeichnet aus, dass sie eine Entscheidung für eine gute Zukunft getroffen haben statt eine Entscheidung zur Verteidigung des Status quo. Die Berliner Digitalwirtschaft kann zu diesem Prozess Willensstärke und Digitalkompetenz beisteuern.“
Daniel Zapf, Geschäftsführer wycomco GmbH: „Als Unternehmer aus der IT-Branche sind Daten für mich kein Selbstzweck, sondern vielmehr Mittel zum Zweck, um unternehmerische Erfolge für meine Kunden und mich zu erzielen. Erbrachte Leistungen, wie die Implementierung einer bedarfsgerechten IT-Infrastruktur und passender Workflows, werden damit an den Mehrwerten und Erfolgen, die bei meinen Kunden erzielt werden, messbar und nutzbar. Ich würde mir wünschen, dass sowohl die Berliner Verwaltung als auch die Politik Unternehmer noch viel stärker als Kunden begreift und dem in der Privatwirtschaft bereits fest verankerten Kundenbeziehungsmanagement einen größeren Wert beimisst. Dies ist insbesondere darum wichtig, da die Stadt und ihre Landesbetriebe zukünftig neue Rollen einnehmen und bürgernahe Aufgaben wahrnehmen müssen.“
Torben Hammes, Ressort Digitales und Kommunikation Wirtschaftsjunioren Berlin: „Berlin will der Nährboden für Startups und Innovationen sein - ein kreatives, inspirierendes Umfeld für Wirtschaft und Bürger schaffen. Dann muss es den nächsten Schritt gehen und mit einer Urban Data Platform nach Hamburger Vorbild die Grundlage für neue Ideen und Innovationen legen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Smart City.“
Direkt & Digital! Beteiligen Sie sich. Reden Sie mit. Der gemeinsame Dialog und die Zusammenarbeit stehen für zukünftige Erfolge und Weiterentwicklung im Vordergrund: Wir rufen Sie daher als Unternehmer auf, uns Ihre Erfahrungen und Handlungsnotwendigkeiten für die zukünftige Entwicklung einer landespolitischen Digitalisierungsstrategie unter www.ihk-berlin.de/ihreerfahrungen mitzuteilen. Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung und neuen Ideen!  
Digitale Lösungen gegen Corona-Frust – Digitale Anwendungen zur Kundenrückgewinnung
Corona macht vieles kompliziert. Shoppen, Essengehen, Urlaubmachen und einiges mehr leidet unter den krisenbedingten Einschränkungen. Jetzt geht es darum, den Pandemie-Alltag für den Gastronom oder Einzelhändler von nebenan einfacher zu machen. Deswegen: Klicken wir uns aus der Krise mit smarten Tools und Lösungen!
Wir weisen darauf hin, dass seitens des DIHK keine Qualitätsüberprüfung der einzelnen Anwendungen vorgenommen wurde. Unser Orientierungsrahmen unterstützt Sie bei der Eigenüberprüfung und zeigt Ihnen, auf welche Kriterien Sie bei der Auswahl einer geeigneten Anwendung achten sollten. Hier geht es zur Anbieterübersicht.