Politische Positionen

Vielfalt als Erfolgsfaktor

Durch den zunehmenden Fachkräftemangel sind die Berliner Unternehmen mehr denn je darauf angewiesen, das Erwerbspersonenpotenzial im In- und Ausland auszuschöpfen. Moderne und zukunftsfähige Personalpolitik muss die aktuellen Entwicklungen aufgreifen und die notwendigen Veränderungen aktiv mitgestalten. Der bewusste Umgang mit Vielfalt stellt hier eine wirkungsvolle Möglichkeit dar.

Flexible Arbeitsformen stärken

Bedarfsgerechte Arbeitsformen sind die Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und dafür, dass qualifizierte Beschäftigung in der Region bleibt. Darüber hinaus zwingt die demografische Entwicklung Unternehmen, sich verstärkt die Fähigkeiten nicht nur von älteren Arbeitnehmern, sondern auch von Beschäftigten mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen zu sichern. Es müssen in den kommenden Jahren genug Handlungsmöglichkeiten - vor allem für unternehmerische Aktivitäten - zugelassen werden. Eine Re-Regulierung ist zu vermeiden. Insgesamt sind einheitliche, aber flexible Regulierungen gegenüber stärker fragmentierten zu bevorzugen, um Übergänge zu erleichtern.

Gesteuerte Zuwanderung ausländischer Fachkräfte sicherstellen

Die Möglichkeiten der Arbeitsmarktzuwanderung für Fachkräfte auch ohne vorherige Arbeitsplatzzusage sollten verbessert und im Sinne eines Zuwanderungsmarketings bekannter gemacht werden. Insbesondere die Einführung einer elektronischen Akte in der Kommunikation zwischen den Auslandsvertretungen, Ausländerbehörden und der Bundesagentur für Arbeit sowie die Einführung eines umfassenden behördenübergreifenden IT-Systems zur Erwerbsmigration sind unersetzliche Voraussetzungen für beschleunigte und reibungslose Prozesse.

Digitalisierung bietet Chancen für Frauen

Durch die Digitalisierung entstehen neue Chancen für Unternehmensgründungen. Die Gründerszene ist insgesamt noch stark von Männern dominiert. Frauen fällt es häufig schwerer, in Kontakt mit wichtigen Personen oder Geldgebern zu kommen. Ein besserer Zugang für Frauen zu Gründungskapital muss ermöglicht werden, auch hier sollten digitale Technologien verstärkt genutzt werden. Digitale Unterstützungstools und Mentoringprogramme sollten finanziell gefördert und positive Anreize zur Unternehmensgründung von Frauen etabliert werden.

Inklusion auf dem Arbeitsmarkt durch Digitalisierung fördern

Ein besonderer Schwerpunkt sollte auf der digitalen Qualifizierung und Weiterbildung von arbeitslosen Menschen mit Behinderung liegen, damit sie nicht von der beschleunigten technologischen Entwicklung abgekoppelt werden. Dazu gehört nicht zuletzt, dass die digitalen Hilfsmittel bewilligt und finanziert werden. Der bürokratische Aufwand vor allem für kleinere Unter-nehmen muss erheblich reduziert werden: „Einheitliche Ansprechpartner“ bzw. „One-Stop-Shops“ sollten entwickelt werden, bei denen alle Formalitäten an einer Stelle erledigt werden. Zudem sollten die einzelnen Verfahren beschleunigt und vereinheitlicht werden. Vorgelagert werden könnten digitale Informationsangebote. Der „Einheitliche Ansprechpartner 2.0“ wäre etwa durch eine Informationskampagne deutlich sichtbarer zu machen. Von einer Beratung „aus einer Hand“ würden auch Arbeitssuchende mit Behinderung profitieren.