Innovation und Umwelt

Ressource Wasser in der Metropolregion Berlin-Brandenburg für die Wirtschaft sichern

Die Herausforderungen für eine sichere, saubere und nachhaltige Wasserversorgung sind immens.  Neben der Trinkwasserversorgung benötigen die Unternehmen unterschiedlich stark die Ressource Wasser. Kaum ein Produktionsprozess kann auf Wasser verzichten. Für die Landwirtschaft ist Wasser existenziell. Unsere Flüsse und Seen werden für die Binnenschifffahrt genutzt und sind für den Tourismus ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor. Hinzu kommen Innovationen wie bspw. die Nutzung von Wasserstoff als energetische Ressource, die neue Wasserbedarfe hervorrufen. Wasser muss daher auch als Wirtschaftsfaktor begriffen werden. 

Rechtliche Rahmenbedingungen 

Nach der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) sind die Länder verpflichtet, in  länder- bzw. bundesländerübergreifenden Flussgebietseinheiten – für Berlin in der Flussgebietseinheit Elbe – die Gewässer und das Grundwasser zu schützen. Ziel ist es, einen ganzheitlichen Betrachtungsansatz zu verfolgen, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu vereinheitlichen und sich stärker auf eine nachhaltige Wassernutzung auszurichten. Die Länder sind gehalten, den ökologischen Zustand der Gewässer zu ermitteln und alle 6 Jahre gemeinsame Bewirtschaftungspläne aufzusetzen, die durch regionale Maßnahmenpakete zu untersetzen sind. 
Berlin hat im September 2022 seinen ersten Bericht zum Masterplan Wasser verabschiedet, der regelmäßig überarbeitet und angepasst werden soll.

Metropolregion Berlin-Brandenburg

Neben regionalen Maßnahmen ist es zwingend erforderlich, dass Berlin und Brandenburg ihre Zusammenarbeit stärker ausbaut. Denn der Braunkohleausstieg in der Lausitz führt nicht nur zu Veränderungen des Wasserhaushalts in Brandenburg, sondern hat auch unmittelbaren Einfluss auf die Berliner Spree und Havel. Zudem wächst die Bevölkerung und die trockenen und zu heißen Sommer nehmen zu. Das verschärft die Lage in der Metropolregion besonders. Für einen nachhaltigen Transformationsprozess beim Umgang mit Wasser, ist es wesentlich, dass die Anforderungen aller Stakeholder rechtzeitig ins Auge gefasst werden, um  den Wirtschaftsstandort Berlin-Brandenburg zu stärken und Wassernotstände zu verhindern. 

Aktivitäten der IHK

Die IHKs Berlin und Brandenburg fokussieren sich gemeinsam und verstärkt auf die Belange der Wirtschaft. Im Oktober 2022 haben sie einen länderübergreifenden Arbeitskreis Wasser mit Mitgliedsunternehmen und Verbänden gegründet. Diskutiert wurden Aspekte eines Wassermangels für Unternehmen aber auch sich ergebende Chancen für Innovation und Fortschritt. Zu den diskutierten Themen zählten zudem Einsparpotenziale bei Produktionsprozessen, heutigen langwierigen Genehmigungsverfahren oder komplexe und undurchsichtige Regularien. Zudem wurde der Wunsch nach einer besseren Vernetzung zwischen den Unternehmen aber auch mit  der Wissenschaft geäußert sowie die Veröffentlichung von best-practices. Gemeinsam wurden verschiedene Handlungsfelder, um auf die wirtschaftliche Belange aufmerksam zu machen, entwickelt. 
Als ein erstes Ergebnis ist in Abstimmung mit dem Arbeitskreis Wasser sowie IHK-Ausschüssen ein Forderungspapier zur Sicherung der Wasserversorgung entstanden. In einem nächsten Schritt werden die IHKs eine Umfrage an ihre Mitgliedsunternehmen initiieren, um konkrete Bedarfe und Einsparpotenziale der Wirtschaft zu eruieren. Zudem sind Gespräche mit wasserintensiven Branchenvertretern geplant, sowie mit den Wasserversorgern. Die Ergebnisse sollen mit der Politik, aber auch zum Ende des Jahres mit einer breiteren Öffentlichkeit diskutiert werden. Ziel ist es, den Wirtschaftsstandort auch nachhaltig zu sichern. 

Mitwirkung erwünscht

Wenn Sie direkt betroffen sind, im Arbeitskreis mitwirken möchten oder Interesse an Themen rund um den Standortfaktor Wasser bekunden möchten, dann schreiben Sie an larissa.scheu@berlin.ihk.de oder wendy.brandt@berlin.ihk.de