Innovation und Umwelt

Ressource Wasser in der Metropolregion Berlin-Brandenburg für die Wirtschaft sichern

Der effiziente Umgang mit der Ressource Wasser wird nicht nur durch die zunehmenden Wetterextreme, sondern auch durch das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum und den Strukturwandel in der Lausitz für unsere Region immer bedeutsamer. Um den Wirtschaftsstandort Berlins zu sichern und zu stärken, müssen negative Auswirkungen klimatischer und struktureller Veränderungen auf die Wirtschaft so gering wie möglich gehalten werden. 

Rechtliche Rahmenbedingungen 

Nach der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) sind die Länder verpflichtet, in  länder- bzw. bundesländerübergreifenden Flussgebietseinheiten – für Berlin in der Flussgebietseinheit Elbe – die Gewässer und das Grundwasser zu schützen. Ziel ist es, einen ganzheitlichen Betrachtungsansatz zu verfolgen, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu vereinheitlichen und sich stärker auf eine nachhaltige Wassernutzung auszurichten. Die Länder sind gehalten, den ökologischen Zustand der Gewässer zu ermitteln und alle 6 Jahre gemeinsame Bewirtschaftungspläne aufzusetzen, die durch regionale Maßnahmenpakete zu untersetzen sind. 
Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt hat am 20. September 2022 den Masterplan Wasser veröffentlicht. Er versteht sich als Zukunftsstrategie für die Berliner Wasserwirtschaft und verfolgt drei Ziele:
  1. Sichere Trinkwasserversorgung
  2. Verbesserter Gewässerschutz
  3. Ausbau und Modernisierung der Abwasserentsorgung
Zur Erreichung dieser Ziele definiert der Masterplan 32 konkrete Maßnahmen. 

Metropolregion Berlin-Brandenburg

Neben regionalen Maßnahmen ist es zwingend erforderlich, dass Berlin und Brandenburg ihre Zusammenarbeit stärker ausbaut. Denn der gesetzlich beschlossene Braunkohleausstieg hat große Folgen für die Wasserwirtschaft von der Lausitz bis nach Berlin. Laut einer ⁠UBA⁠-Studie besteht die Gefahr, dass die Spree in trockenen Sommermonaten örtlich bis zu 75 Prozent weniger Wasser führt. Das hat für den Spreewald, seine Seen und Kanäle sowie die Wasserversorgung in der Region Berlin weitreichende Konsequenzen.
Zudem wächst die Bevölkerung und die trockenen und zu heißen Sommer nehmen zu. Das verschärft die Lage in der Metropolregion besonders. Für einen nachhaltigen Transformationsprozess beim Umgang mit Wasser, ist es wesentlich, dass die Anforderungen aller Stakeholder rechtzeitig ins Auge gefasst werden, um  den Wirtschaftsstandort Berlin-Brandenburg zu stärken und Wassernotstände zu verhindern. 

Aktivitäten der IHK

Eine enge, länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen Politik, Wasserversorgern, Wirtschaft und Wissenschaft ist unablässig. Deshalb fokussieren sich die Industrie- und Handelskammern (IHKn) aus Berlin-Brandenburg gemeinsam und verstärkt auf die Belange der Wirtschaft. Folgende Aktivitäten wurden bereits umgesetzt: 
  • Arbeitskreis: Etablierung eines länderübergreifenden Arbeitskreises, bestehend aus Unternehmen, Verbänden und weiteren strategischen Partnern. 
  • Umfragen: unter den Mitgliedsunternehmen sowie unter den Wasserversorgern aus Berlin-Brandenburg.  
  • Parlamentarische Bootsfahrt: Wie Unternehmen und Wasserverbände die Lage und notwendigen Maßnahmen zur Versorgungssicherheit mit Wasser in der Metropolregion Berlin-Brandenburg einschätzen, diskutierten die Berlin-Brandenburger IHKn am 28. Juni mit 10 parlamentarischen Abgeordneten und neun Unternehmensvertretern während einer Bootstour auf der Spree. 
  • Water Innovation Challenge: Die IHK Berlin bietet gemeinsam mit dem Berliner Hochschulnetzwerk "Zukunft findet Stadt", dem Startup Incubator der HWR Berlin, Berlin Partner und dem Kompetenzzentrum Wasser eine „Water Innovation Challenge“ kostenfrei an. Hier werden Berliner Unternehmen mit Innovationsteams von Berliner Hochschulen, Instituten und Startups zusammengebracht, um zukunftsorientierte Lösungen zur Verbesserung deren Wassermanagements zu erarbeiten. 
  • Wasser bewahren, Zukunft sichern: Veranstaltungsreihe in 2024 für eine nachhaltige Entwicklung in Berlin-Brandenburg: Die IHKn aus Berlin-Brandenburg, der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller e.V (VBKI) sowie die Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Verbands kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) richten eine dreiteilige Veranstaltungsreihe im Frühjahr aus: 
    • Gesprächsabend am 13.März in Berlin: Die Berliner Wasserbetriebe zeigen die Entwicklung der sich verändernden Ressourcenverfügbarkeit auf. Berlin Chemie stellt dar, wie sich das Unternehmen auf die verändernden Begebenheiten vorbereitet und welche Lösungsansätze sie verfolgen.
    • Am 09. April können Interessierte an einer exklusiven Bustour durch das Lausitzer Seenland teilnehmen und das Besucherbergwerk, eine Grubenreinigungsanlage sowie die Flutungszentrale besichtigen. Der Tag endet in einem gemeinsamen Abendessen, begleitet von fachspezifischen Keynote-Speakern.
    • Am 10. April findet der große Wasserkongress mit zahlreichen Teilnehmenden aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in Cottbus statt. Neben interessanten Fachvorträgen aus der Wissenschaft und Pitches aus Unternehmen, wird in vier spezifischen Foren zu den Themen Wasserinfrastruktur, Industrie- und Gewerbeflächenansiedlungen sowie Nutzungskonkurrenzen diskutiert und die Ergebnisse im Rahmen einer Debattenrunde mit der Politik integriert.

Mitwirkung erwünscht

Wenn Sie direkt betroffen sind, im Arbeitskreis mitwirken möchten oder Interesse an Themen rund um den Standortfaktor Wasser bekunden möchten, dann schreiben Sie an larissa.scheu@berlin.ihk.de oder wendy.brandt@berlin.ihk.de