Nachhaltige Geschäftsmodelle

Social Economy in Berlin

Berlin spielt als Standort für die Sozialökonomie eine besondere Rolle. Über 19 Prozent aller befragten Unternehmen des Deutschen Social Entrepreneurship Monitors 2021/2022 haben ihren Sitz in Berlin. Dieser hohe Anteil ist die Folge der langen Geschichte von sozialen und solidarischen Unternehmen sowie Genossenschaften in der Stadt. Die IHK Berlin bietet Unternehmen der Social Economy Informationen und Vernetzung an.
Aktuelle Veranstaltung: Voneinander lernen – miteinander wirtschaften: Netzwerkevent für KMU und Soziale Unternehmen am 21. März 2024 ab 18 Uhr Anmeldung
Was sind soziale Unternehmen? Eine genaue Abgrenzung ist schwierig, aber ein gemeinsames Verständnis gibt es seit einigen Jahren. Seit 2020 läuft das Projekt „Social Economy Berlin“, das von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gefördert wird. In dessen Broschüre „Soziale Unternehmen in Berlin“ wird der Sektor so beschrieben:
Soziale Ökonomie ist eine Art des Wirtschaftens, bei der der sozial-ökologische Mehrwert im Mittelpunkt aller unternehmerischen Bemühungen steht. Mit der Verpflichtung zum Gemeinwohl werden soziale, ökologische Zielsetzungen gesetzt und verfolgt. Unter Sozialer Ökonomie subsumieren wir alle Strömungen und Ausprägungen Sozialer Unternehmen, vom Social Start-up bis hin zum solidarischen Kollektivbetrieb.
Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe hat im Juli 2023 einen Kriterienkatalog veröffentlicht, um die Definition zu schärfen. Diese Kriterien können in Zukunft beispielsweise den Zugang zu Förderung und Finanzierung erleichtern.
Über den Austausch zum Thema Sozialökonomie, Workshops für die Akteure der Social Economy in der IHK Berlin und die Unterstützung bei Schulungen haben die IHK Berlin und „Social Economy Berlin“ in den letzten Jahren eine Zusammenarbeit aufgebaut. 
Auch Informationsveranstaltungen zu Förderprogrammen haben in den letzten Jahren stattgefunden. Mit „BBBsocial“ „ProNTI“ und “BENE 2” gibt es in Berlin spezielle Angebote für die Social Economy. Auch viele weitere Berliner Förderprogramme sind über die Investitionsbank Berlin zugänglich. Auf Bundesebene sind unter anderem „REACT with impact“ und „Gesellschaft der Innovationen – Impact Challenge an Hochschulen“ interessant für die Sozialökonomie.

Round Table Social Economy 

Berlin ist die Hauptstadt der Sozialökonomie – aktuell stimmt das, aber wie kann diese Spitzenposition in Zukunft gehalten und ausgebaut werden? Diese und weitere Fragen wurden beim Round Table Social Economy am 1. März 2023 aufgeworfen. Teilgenommen haben rund 20 Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen und von Akteuren wie dem Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND) und dem Projekt „Social Economy Berlin“. 
Sich über die Zukunft auszutauschen war das Ziel des Round Tables, bei dem sich die Social Economy erstmals unter dem Dach der IHK Berlin auf Einladung von IHK-Präsident Sebastian Stietzel und Vizepräsident Stefan Spieker getroffen hat. Die Diskussion bildete den Startschuss, um wichtige Themen der Sozialökonomie zu identifizieren und daraus politische Positionen zu entwickeln. 
Neben der politischen Stimme wurde auch über die Sichtbarkeit von Social-Economy-Unternehmen diskutiert. Hier ist auch das Stadtmarketing gefragt, den Blick auf die Chancen und Erfolge der Berliner Sozialökonomie freizulegen. Auch die Erhebung und Auswertung verlässlicher Daten zu dem Sektor würde die Relevanz unterstreichen und die Sichtbarkeit erhöhen. Nicht zuletzt hat die IHK Berlin im Round Table auch die Bedarfe der Unternehmerinnen und Unternehmer für die eigene Arbeit aufgenommen. 
Der Bedarf für eine weitere Zusammenarbeit wurde direkt in kleinerer Runde in einem zweiten Austausch am 17. März umgesetzt, wo die Schwerpunkte der politischen Arbeit im Fokus standen. Die wichtigsten Punkte in der Diskussion waren: Den Berliner Standort noch besser nutzbar machen, bezahlbare Gewerberäume schaffen, öffentliche Vergabe als Türöffner für soziale Innovationen nutzen, die Sichtbarkeit der Sozialen Ökonomie steigern, das Wirkungsmanagement in Unternehmen unterstützen, Beratungs-, Unterstützungs- und Vernetzungsangebote stärken sowie den Zugang zu Finanzierung und Förderung verbessern.