3. Handlungsfeld

Belegschaft

Dem Handlungsfeld „Belegschaft“ sind alle Themen rund um die ca. 340 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IHK Berlin zugeordnet. Dabei handelt es sich unter anderem um Qualifizierung & Weiterbildung, Gesundheitsförderung, Chancengleichheit & Vielfalt, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber auch Arbeitnehmerrechte oder Vergütung.

Mitarbeiterzufriedenheit

2019 führte die IHK Berlin eine breit angelegte Mitarbeiterzufriedenheitsumfrage durch. Methodisch beruhte die Umfrage auf dem Fan-Prinzip und schloss damit unmittelbar an die zuvor durchgeführte Mitgliederakzeptanzstudie an. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen insgesamt einen deutlichen Verbesserungsbedarf bei der Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Besonders kritisch bewerteten diese die Aspekte Führung, Information und interne Kommunikation sowie Wertschätzung. Um in einen offenen Austausch über die Gründe für die Ergebnisse der Umfrage zu kommen, wurden die Antworten – bis auf individuelle Daten – hausweit veröffentlicht und die Ergebnisse der einzelnen Bereiche dort mit den jeweiligen Mitarbeitenden besprochen. Mit der Personal- und Frauenvertretung wurde vereinbart, zunächst einen Werteprozess anzustoßen, im Zuge dessen ein Wertesystem mit Aussagen zur Führung, zur Leistung und zum Miteinander in der IHK Berlin entstehen soll.

Chancengleichheit und Mitarbeiterbeteiligung

Zu den Themen Chancengleichheit und Mitarbeiterbeteiligung finden Sie ausführliche Inhalte im  vollständigen Nachhaltigkeitsbericht 2021 der IHK Berlin (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 934 KB).

Qualifizierung und Weiterbildung

Unser effektives Onboarding integriert unsere neuen Kolleg:innen nicht nur im Hinblick auf deren zukünftige Aufgaben und Verantwortlichkeiten, sondern auch in das Team und in die gesamte Organisationskultur. Im Laufe des ersten Jahres erwarten sie mehrere Einführungsmodule aus den verschiedenen Fachbereichen. Damit geben wir die Möglichkeit, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und alle Geschäftsfelder der IHK Berlin kennenzulernen.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, in anderen Fachbereichen zu hospitieren. Für die Mitarbeitenden führen wir kontinuierlich Weiterbildungsmaßnahmen durch und fragen
regelmäßig den Bildungsbedarf ab, um zielgerichtet Weiterbildungsmaßnahmen anbieten und diese inhouse durchführen zu können. Die Qualifizierungsmaßnahmen flankieren die kontinuierliche Entwicklung unserer Arbeit sowie den Ausbau der Service- und Dienstleistungsorientierung. Zudem wurden 2020 im Rahmen von Pilotprojekten Mitarbeitende durch Mitarbeitende geschult (bspw. Social-Media-Schulungen, Microsoft-Teams-Schulungen). Institutionalisiert wurden aus verschiedenen Fachbereichen heraus dabei bereits „Nugget Learning“-Formate, wie z.B. die „Workhacks der Woche“ oder der Wissenskompass. Dieses Konzept soll im Jahr 2021 ausgebaut und professionalisiert werden. Multiplikatorenkonzepte (IHK Berlin: Mitarbeitende für Mitarbeitende) werden in Zukunft eine wichtige Rolle in der betrieblichen Weiterbildung der IHK Berlin einnehmen. Das hat mehrere Gründe: Kosteneffizienz, Lerneffektivität und erwachsenengemäßes Lernen, Wissensmanagement, Motivation und Nutzung von Kompetenzen. 

Gesundheitsförderung

Die Gesundheit der Mitarbeitenden hat für die IHK Berlin eine hohe Priorität, weshalb bereits in den vergangenen Jahren verschiedene Maßnahmen eingeführt wurden, um diese zu erhalten und zu fördern. In jedem Jahr wird ein Budget zur Verfügung gestellt, um den Mitarbeitenden verschiedene gesundheitsfördernde Maßnahmen anbieten zu können. Dazu zählen z.B. wöchentliche Rücken- und Yogakurse innerhalb der IHK-Räumlichkeiten sowie jährliche Gesundheitstage, bei denen z.B. Screenings, Ernährungsworkshops, Raucherentwöhnungskurse, Massagen und verschiedene Sportkurse angeboten werden. Darüber hinaus bietet die IHK Berlin allen Mitarbeitenden bei längerer Krankheit ein betriebliches Eingliederungsmanagement an und unterstützt auch regelmäßig bei Maßnahmen zur Arbeitssicherheit. In den nächsten Jahren soll das betriebliche Gesundheitsmanagement um weitere Angebote für die Mitarbeitenden erweitert werden.

Vergütungssystem

Der IHK Berlin ist es wichtig, dass alle Mitarbeiter:innen leistungsgerecht, fair und marktgerecht entlohnt werden. Aus diesem Grund wurde das Vergütungssystem der IHK Berlin
mit dem Inkrafttreten der Dienstvereinbarung zum Stellenbewertungs- und Vergütungssystem zum 1. März 2020 modernisiert. Damit konnte das seit 2017 laufende Projekt zur
Überarbeitung des bestehenden Systems gemeinsam mit dem Personalrat abgeschlossen werden. Das überarbeitete Vergütungssystem bringt eine ganze Reihe von Verbesserungen mit sich. Dies sind beispielsweise:
  • aktualisierte Funktionsbeschreibungen und die systematische Neubewertung aller Funktionen
  • eine marktgerechte Neuausrichtung der Vergütungen auf Basis einer empirischen Marktanalyse
  • eine neue, durchlässige Vergütungsgruppenstruktur, die auf Grundlage einer breiteren Differenzierung (elf Vergütungsgruppen statt acht Funktionsgruppen) Entwicklungsperspektiven auch außerhalb hierarchischer Pfade ermöglicht und die bisherige strenge Abgrenzung von Sachbearbeitung, akademischen und Führungsfunktionen überwindet
  • vereinfachte, auf beobachtbarem Verhalten basierende Beurteilungskriterien sowie die Neuausrichtung der Beurteilungsskala mit dem Ziel der Objektivierung der Bewertungen und der Rekalibrierung des Beurteilungsmaßstabes
  • die Einführung einer Beurteilung der Führungsleistung durch Mitarbeitende
  • eine deutliche Verschlankung der Zielsystematik, verbunden mit der Abschaffung individueller Ziele sowie der Trennung von Zielerreichung und Gehaltsanpassung
Das überarbeitete Vergütungssystem stellt einen wesentlichen Baustein für die Modernisierung der IHK Berlin auch im Personalwesen dar. Insbesondere die Überwindung der starren Trennung der ehemaligen Funktionsgruppen ermöglicht die vielfach gewünschten Karrierepfade außerhalb der klassischen Hierarchie, das Stellenbewertungssystem gewährleistet eine marktgerechte Vergütung auch von für die IHK neuen und spezialisierten Funktionen. Die Beurteilung wird einfacher, das Zielsystem setzt auf das gemeinschaftliche Erreichen übergreifender Ziele statt auf individuelle Interessen. Damit bietet es vielfältige Möglichkeiten, Impulse aus der Mitarbeiterbefragung aufzunehmen und zu einer Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit beizutragen.

Kennzahlen im Handlungsfeld Belegschaft

Kennzahl (nach DNK) 
Wert
GRI SRS-102-35:
Vergütungspolitik
  • siehe Vergütungssystem
  • Jahresvergütung Hauptgeschäftsführer:
    Festvergütung = 255.000 €
    variabler Vergütungsanteil = 50.000 €
GRI SRS-102-38:
Verhältnis der Jahresgesamtvergütung
  • mit Auszubildenden, Trainees, Praktikanten und Werkstudenten: 1 : 5,7
  • ohne Auszubildende, Trainees, Praktikanten und Werkstudenten: 1 : 5,4
GRI SRS-403-4:
Mitarbeiterbeteiligung, Konsultation und Kommunikation zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
siehe Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
GRI SRS-403-9 (a + b):
Arbeitsbedingte Verletzungen
Arbeitsunfälle: 1 (ohne Todesfolge)
Wegeunfälle: 4 (ohne Todesfolge)
GRI SRS-403-10 (a + b):
Arbeitsbedingte Erkrankungen
  • krankheitsbedingte Arbeitstage: 4.804
  • Die krankheitsbedingten Arbeitstage sind im Berichtszeitraum auf 4.804 (Vorjahr: 5.514) gesunken.
  • Ab dem nächsten Berichtsjahr ist die Erhebung und Berichterstattung dieser Kennzahl als Quote geplant. 
GRI SRS-404-1:
Durchschnittliche Stundenzahl für Aus- und Weiterbildung pro Jahr und Angestellten
  • Diese Kennzahl wurde bislang nicht erhoben. Die IHK Berlin beabsichtigt, diese und weitere Kennzahlen (z.B. Seminarerfolgsquote) ab dem nächsten Berichtsjahr zu veröffentlichen.
  • Aus- und Weiterbildungskostenquote: 0,52 % ¡
  • Die Aus- und Weiterbildungskostenquote ist pandemiebedingt gegenüber dem Vorjahr gefallen.
  • Weiterbildungsinvestitionsquote: 407 € pro Mitarbeiter:in
  • Die durchschnittliche Investition in Weiterbildungen der Mitarbeiter:innen ist ebenfalls pandemiebedingt gegenüber dem Vorjahr von 772 € pro Mitarbeiter:in auf 407 € pro Mitarbeiter:in gefallen
GRI SRS-405-1:
Diversität in Kontrollorganen und
unter Angestellten
IHK-Belegschaft
Geschlecht
  • Mitarbeiter:innen gesamt: m: 29 %, w: 71 %
  • HGF: m: 100 %, w: 0 %
  • Geschäftsführer:innen: m: 80 %, w: 20 %
  • Bereichsleiter:innen: m: 44 %, w: 56 %
  • Mitarbeiter:innen (alle unterhalb der BL-Ebene): m: 23 %, w: 73 %
  • Auszubildende und Trainees: m: 23 %, w: 77 %
Alter
  • Mitarbeiter:innen gesamt: U30: 11 %, 30–50: 60 %, Ü50: 29 %
  •  HGF: U30: 0 %, 30–50: 0 %, Ü50: 100 %
  • Geschäftsführer:innen: U30: 0 %, 30–50: 100 %, Ü50: 0 %
  • Bereichsleiter:innen: U30: 0 %, 30–50: 61 %, Ü50: 39 %
  • Mitarbeiter:innen (alle unterhalb der BL-Ebene): 
    U30: 9 %, 30–50: 61 %, Ü50: 30 %
  • Auszubildende und Trainees: U30: 92 %, 30–50: 8 %, Ü50: 0 %
Vollversammlung 
  • Geschlecht: 26 Frauen, 73 Männer
  • Alter: U30: 0, 30–50: 30, Ü50: 69
Präsidium
  • Geschlecht: 4 Frauen, 10 Männer 
  • Alter: U30: 0, 30–50: 5, Ü50: 9
GRI SRS-406-1:
Diskriminierungsvorfälle und ergriffene Abhilfemaßnahmen
Diskriminierungsvorfälle können den Mitgliedern des Personalrats oder der Frauenbeauftragten gemeldet werden. Diese werden stets anonym aufgenommen und behandelt. Eine zentrale Erfassung oder Zählung erfolgt nicht.
Kennzahl (IHK intern) 
Wert
Anzahl Mitarbeitende
340 Mitarbeitende auf 281,05 Planstellen
Azubi-Übernahmequote
100 %

Wichtige Ziele im Handlungsfeld Belegschaft 

  • Personalentwicklung fördern
    • Führungskompetenzen anhand von Führungsleitlinien entwickeln
    • einen Baukasten für Entwicklungsmaßnahmen entwickeln
  • Gesundheit der Belegschaft fördern
    • Konzeption und Weiterentwicklung von Angeboten aus dem Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements
  • Chancengerechtigkeit und Diversity fördern
    • Diversity-Initiative/-Gruppe aufbauen
    • Charta der Vielfalt beitreten