BW 05/2021 – Fachkräfte

Der Weg zum Könner

Der Beruf Verfahrensmechaniker steht ganz gewiss nicht auf der Liste der Berufe, die Schulabgänger oder ihre Ratgeber kennen. Dies ist nicht verwunderlich, gibt es doch dafür in Berlin nur eine Handvoll Ausbildungsbetriebe. Aber genau diese suchen alljährlich junge Leute, die sich in einer der beiden Fachrichtungen Kunststoff- und Kautschuktechnik bzw. Beschichtungstechnik ausbilden lassen möchten.
Eines dieser Unternehmen ist die Profine GmbH, die sich auf die Herstellung von Profilen und Platten aus Kunststoff für Fenster, Türen und Sichtschutz spezialisiert hat. Ausgebildet wurden hier seit 1988 über 200 zukünftige Fachkräfte in 13 Berufen. Derzeit sind es 22 Azubis in sechs Berufen. Die Hälfte von ihnen werden Verfahrensmechaniker. Gemeinsam mit den ebenfalls bei Profine ausgebildeten Mechatronikern durchlaufen sie die für alle technischen Berufe typische Metallgrundbildung im Rahmen der Verbundausbildung bei der ABB Ausbildungszentrum Berlin gGmbH.
Seit 2018 greifen die Ausbildungsverantwortlichen bei Profine dafür auf einen besonderen landesgeförderten Service für die duale Ausbildung zurück. Thomas Brauns, verantwortlich für die Ausbildung am Standort Berlin, sagt über die Zusammenarbeit: „Mit den Mitarbeiterinnen der Verbundberatung haben wir immer eine sehr gute und unkomplizierte Unterstützung zur Umsetzung von Verbundausbildung – sei es bei Vertragsangelegenheiten oder auch bei der Vermittlung von wichtigen Informationen rund um die Förderung.“
Eine Herausforderung hat das Unternehmen gerade in Hinblick auf seinen Qualitätsanspruch an die spezielle Ausbildung in der Fachrichtung Beschichtungstechnik zu bewältigen. Denn hierfür wird ein weiterer Verbundpartner gebraucht, der seine Ausbildungskapazitäten auch anderen Unternehmen zur Verfügung stellt.
Berlins Wirtschaft bietet ein vielfältiges Spektrum an hoch spezialisierten Unternehmen, die sich durch allgemeine technische, aber auch sehr komplexe Berufsbilder auszeichnen. Hier entsteht enormes Ausbildungspotenzial. Denn die Unternehmen brauchen passgenau ausgebildete Fachkräfte und im besten Fall ein überregionales aktives Verbundnetzwerk, um die Vermittlung der besonderen Kompetenzen auf mehreren Schultern zu verteilen.
von Kerstin Josupeit-Metzner