IHK Berlin

Schöne neue Welten

Immersive Medien ermöglichen die Kreation von virtuellen Realitäten. Nun gibt es für die Erstellung dieser Anwendungen einen neuen Ausbildungsberuf.
Virtuelle Anwendungen haben in den letzten Jahren in vielen Bereichen des Alltags neue Möglichkeiten eröffnet. Beispielsweise kann eine komplexe Produktionsmaschine in ihre Einzelteile mittels Tablet und VR-Brille zerlegt werden. Ebenso bietet Augmented Reality durch computergenerierte Einblendungen in die reale Umwelt neue Einsatzmöglichkeiten: So können beispielsweise Möbelstücke vor der Kaufentscheidung mittels einer App in die Wohnung projiziert werden, oder Touristen erleben bei Stadtbesichtigungen Zeitreisen mithilfe von QR-Codes.
Das alles ermöglichen immersive Medien. Für ihre Erstellung gab es bislang keine duale Berufsausbildung, der Bedarf in der Praxis wurde aber immer größer. Deshalb hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Auftrag der Bundesregierung gemeinsam mit den zuständigen Bundesministerien sowie den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis den dreijährigen Ausbildungsberuf Gestalter/-in für immersive Medien entwickelt.
Die neue Ausbildungsordnung tritt zum 1. August in Kraft. Die Ausbildung befähigt die zukünftigen Gestalterinnen und Gestalter immersiver Medien zur professionellen Kreation und Umsetzung virtueller Welten. Dafür sind sie an der Beratung von Kundinnen und Kunden beteiligt, entwerfen das Produkt und entwickeln die virtuellen Welten in agilen Prozessen. Die Auszubildenden produzieren die immersiven Medien mit Autorenwerkzeugen und in Entwicklungsumgebungen, modellieren 3D-Daten und erstellen Prototypen. Außerdem erstellen sie Bild- und Tonaufnahmen in realen und virtuellen Produktionen und gestalten Animationen und virtuelle Klangwelten.
Insbesondere mit Softwareentwicklerinnen und -entwicklern müssen sich Gestalterinnen und Gestalter eng abstimmen. Die Ausbildung endet in der Regel nach drei Jahren. Im Rahmen der praktischen Abschlussprüfung müssen sie anhand eines eigenen Projektes zeigen, dass sie eigenständig immersive Medien gestalten und produzieren können.
Von Ines Janoszka