Standortpolitik

Ausbau der A3 zwischen Opladen und Hilden auf acht Fahrstreifen

Die Niederlassung Rheinland der Autobahn GmbH plant den Ausbau der A3 zwischen der Anschlussstelle Leverkusen-Opladen und dem Autobahnkreuz Hilden, damit der Verkehr zukünftig dort sicherer und leichter fließen kann. Deshalb soll der rund 15 Kilometer lange Abschnitt von heute sechs Fahrstreifen (drei pro Richtung) auf acht Fahrstreifen (vier pro Richtung) ausgebaut werden.
Die A3 zählt zu den meistbefahrenen Straßen in Deutschland. Zwischen dem Kreuz Hilden und der Anschlussstelle Leverkusen-Opladen befahren täglich rund 120.000 Kraftfahrzeuge (Kfz) die Autobahn. Seit vielen Jahren kommt es auf der wichtigen Verbindung zwischen Ruhrgebiet und Rheinland aufgrund der hohen Verkehrsbelastung fast täglich zu Staus und zu einer erhöhten Unfallgefahr. Und der Verkehr wird weiter wachsen. Die Verkehrsprognose des Bundesverkehrswegeplans geht davon aus, dass im Jahr 2030 auf der A3 pro Tag ca. 130.000 Kfz unterwegs sein werden.
Der achtstreifige Ausbau der A3 zwischen Leverkusen-Opladen und Hilden ist im derzeit gültigen Bedarfsplan (BPL) in der höchsten Dringlichkeitsstufe „Vordringlicher Bedarf – Engpassbeseitigung“. Die Kosten wurden 2014 auf 285,9 Millionen Euro geschätzt, mittlerweile (Stand Juli 2023) geht das Bundesverkehrsministerium aber bereits von mindestens 531 Millionen Euro aus.
Der Ausbau ist in der Region heftig umstritten. Alle betroffenen Kommunen sprechen sich dagegen aus. Sie verweisen unter anderem auf den hohen Flächenverbrauch in ökologisch sensiblen Bereichen. Zudem bezweifeln sie, dass die 2016 und damit lange vor der Corona-Pandemie erstellte Verkehrsprognose die kommende Verkehrsentwicklung noch korrekt vorhersagt. Zudem verweisen sie darauf, dass der Bereich gar kein Engpass sei, sondern eher die nördlich und südlich liegenden Kreuzungsbereiche. Die Kommunen fordern deshalb den Seitenstreifen zu ertüchtigen und bei hohem Verkehrsaufkommen als vierte Fahrspur zu nutzen (3+1-Lösung). Derartige Lösungen gibt es bereits in vielen Bereichen im Bundesgebiet – seit 2018 auch auf der A3 nördlich des Kreuzes Hilden.
Nach Angaben des Landesverkehrsministeriums führt eine 3+1-Lösung zu einer Kapazitätssteigerung von ca. 25 Prozent. Der bisher geplante Komplettausbau würde eine Erweiterung von ca. 33 Prozent ergeben. Die Kosten für die 3+1-Lösung betragen aber nur 10-20 Prozent eines Komplettausbaus. Dazu würde eine 3+1-Lösung weniger Fläche verbrauchen und könnte wesentlich schneller umgesetzt werden.
Die Vollversammlung der Bergischen IHK hat deshalb am 29. März 2022 folgenden Beschluss gefasst:
Die Vollversammlung der Bergischen IHK hält die geplante Kapazitätserweiterung auf der A3 zwischen Hilden und Opladen für richtig.  Diese Erweiterung sollte aber möglichst durch die Nutzung des Seitenstreifens als 4. Fahrspur im Bedarfsfall erfolgen (3+1-Lösung). Die Vollversammlung fordert, diese Lösung prioritär zu prüfen und bei positivem Ergebnis zügig die planerischen, baulichen und technischen Voraussetzungen für eine schnelle Umsetzung zu schaffen.