Virtuelle Welten entwickeln

Virtual Reality entsteht nicht von alleine – ein neuer Ausbildungsberuf schafft die Voraussetzungen für eine weitere Professionalisierung. Das könnte für verschiedene Branchen ein wichtiger Zukunftsschritt werden.
Text: Imke Reiher
Smartphones, Augmented, Virtual und Mixed Reality (AR, VR, XR), 360-Grad- Anwendungen, künstliche Intelligenz (KI) und Chatbots: Unser Alltag im Privat- und Berufsleben wird immer digitaler, entsprechende Fähigkeiten werden zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil für Unternehmen. Dem soll ein neuer Ausbildungsberuf Rechnung tragen, der vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) entwickelt wurde, um die steigende Nachfrage nach spezialisierten Multimedia-Fachkräften zu bedienen: Gestalter/-in für immersive Medien (GIM).
Das Wort „immersiv“ leitet sich dabei vom englischen Wort für eintauchen/einlassen ab. Die Auszubildenden lernen dabei  Fertigkeiten, welche die ganze Bandbreite virtueller Welten abdecken. Die Auszubildenden stellen virtuelle Umgebungen her und beschäftigen sich mit der Entwicklung von Virtual Reality. Das Spektrum reicht von der Programmierung virtueller Umgebungen wie interaktive Showrooms, Messestände oder 360-Grad-Landschaften über Spiele bis zu Simulations-Szenarien für bestimmte Berufsgruppen wie Pilotinnen und Piloten, Feuerwehrkräfte oder Schweißerinnen und Schweißer. Bisher gab es noch keinen bundeseinheitlich geregelten Abschluss in diesem Bereich. Geeignetes Personal wurde meist aus der IT- oder Medienbranche rekrutiert.

Standard etablieren

Der erste GIM-Ausbildungsjahrgang geht im August an den Start, darunter auch am Georg-Simon-Ohm-Berufskolleg in Köln. 
Im Rahmen der dreijährigen dualen Ausbildung werden gezielt bestimmte Themenblöcke vermittelt. Auf dem Curriculum stehen Fächer wie 3D-Modeling, 3D-Animation, Shading, Texturing und 3D-Audio. Weitere Lerninhalte sind zudem Streaming,  Kundenberatung, das Einhalten von rechtlichen und ethischen Grundlagen bei der Erstellung immersiver Medien und  Projektmanagement. Bei den GIM-Auszubildenden laufen viele Stränge zusammen. Sie beraten und koordinieren virtuelle Projekte von der Idee über die konzeptionelle Gestaltung bis zur praktischen Umsetzung. Wer sich in gut virtuelle Welten hineindenken kann, kreativ ist und abstrakt denken kann, bringt gute Voraussetzungen für die neue Ausbildung mit.

Selbst ausbilden

Mögliche Unternehmen für GIM-Absolventinnen und Absolventen sind:

  • IT-Unternehmen (AR-, VR-, XR-Banche)
  • Medien-, Marketing-, Werbebranche
  • Gaming/Spiele-Branche
  • Produktionsfirmen (Audio, Video)
  • Medizin- und Pflegebereich
  • Industrie- und Handelsunternehmen
Wenn Sie sich dafür interessieren, in diesem neuen und zukunftsweisenden Beruf auszubilden, erhalten Sie weitere Informationen bei monika.schwoll@bergische.ihk.de, 0202 – 2490 812.