22.02.2024

Geschäftslage trübt sich weiter ein

IHK-Konjunkturumfrage für Marktredwitz-Selb mit durchwachsenem Trend

Die Wirtschaft aus dem Fichtelgebirge berichtet von einer angespannten Situation zu Jahresbeginn. In der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth schwenkt der Saldo der aktuellen Geschäftslage erstmals seit drei Jahren wieder in den negativen Bereich. Die Erwartungen an die kommenden Monate hellen sich zwar auf, bleiben im Ergebnis aber weiterhin negativ. Aufgrund der zwei gegenläufigen Entwicklungen bei Lage und Erwartungen verbleibt der Konjunkturklimaindex für die Region bei 94 Zählern.

 „Die Wirtschaft befindet sich derzeit in einer schwierigen Situation – nicht nur bei uns im Fichtelgebirge“, erläutert Dr. Roman Pausch, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Marktredwitz-Selb. „Die schwache Nachfrage und immer engere Handlungsspielräume drücken die Umsätze in vielen Branchen.“

Die aktuelle Geschäftslage wird von der Wirtschaft aus der Region Marktredwitz-Selb zu Jahresbeginn im Saldo leicht negativ beurteilt und gerät im Vergleich zur Herbstumfrage unter Druck. Nur noch 19 Prozent der befragten Betriebe geben an, sich in einer guten betrieblichen Situation zu befinden, eine schlechte Geschäftslage vermelden 23 Prozent. Die weiteren 58 Prozent stufen ihre Lage als befriedigend ein. Damit schwenkt die Lagebeurteilung in den negativen Saldo und vor allem die Umsatzentwicklungen im In- und Ausland lassen befürchten, dass sich der Trend fortsetzen könnte. In beiden Fällen geben mehr als die Hälfte rückläufige Umsatzzahlen zu Protokoll.

Auch die Kapazitätsauslastung hat sich über die Wintermonate deutlich verringert. Über 40 Prozent der Befragten geben an, dass die Kapazitätsauslastung nicht ausreichend ist.

Erwartungen weiterhin negativ

Die Prognose der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Fichtelgebirge fällt im Vergleich zur Herbstumfrage milder aus, bleibt im Saldo allerdings negativ. 18 Prozent der Befragten rechnen mit einer Verbesserung der eigenen geschäftlichen Lage, eine Verschlechterung erwartet ein Viertel der Unternehmen. Keine größeren Veränderungen der Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten prognostizieren die weiteren 57 Prozent.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist dabei der erwartete Auslandsumsatz. Mehr exportierende Unternehmen rechnen mit Umsatzzuwächsen, als dass Betriebe mit Umsatzrückgängen im Auslandsgeschäft kalkulieren. Und auch die Investitionsplanungen der befragten Betriebe ist im Saldo nahezu ausgeglichen, nur wenige Unternehmen planen ohne Investitionen. Anders die Beschäftigtenplanungen, die im Trend deutlich nach unten zeigen. Über ein Fünftel der Unternehmen aus der Wirtschaftsregion Marktredwitz-Selb befürchtet in den nächsten Monaten, ihren Personalbestand senken zu müssen.

Angesichts der Zahlen aus der Konjunkturumfrage findet der Gremiumsvorsitzende deutliche Worte: „Wollen wir die Wettbewerbsfähigkeit unsere Wirtschaftsstandortes erhalten, brauchen wir eine Wirtschaftspolitik, die Anreize und Impulse setzt, statt Hindernisse und Regulierungen. Und zwar jetzt“, so Dr. Pausch.