18.03.2024

„IT-Sicherheit ist Pflicht, nicht Kür“

IHK-Gremium Kulmbach zu Gast bei inuwat AG

Ob Viren und Würmer, Trojaner oder Spyware - Cyberattacken auf Unternehmen nehmen nicht erst seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine auch in Oberfranken spürbar zu.

Peter Wilfahrt, IT-Sicherheitsexperte der IHK für Oberfranken Bayreuth brachte es bei einer Sitzung des IHK-Gremiums Kulmbach bei der inuwat AG in Krumme Fohre auf den Punkt: „Die Frage ist nicht, ob sie gehackt werden. Die Frage ist nur, wann. Stellen Sie sich und ihr Unternehmen darauf ein“.  Dass die inuwat AG viel in IT-Sicherheit investiert, erläuterte Vorstand Michael Otte.

Es können als Sicherheitsprogramme getarnte Programme sein, die im Hintergrund die Kontrolle über die Geräte übernehmen. Oder Trojaner verschlüsseln die Festplatte, worauf Lösegeld zur Wiederfreischaltung gefordert wird. Spyware-Programme spielen unerwünschte Werbung aus oder spionieren im Hintergrund das Nutzerverhalten aus. Das Thema Cybersicherheit sollte in Unternehmen aber nicht erst dann in den Fokus rücken, wenn etwas passiert ist. „Maßnahmen zum Schutz der eigenen Daten und Systeme sind längst für alle Unternehmen Pflicht und nicht Kür“, so Wilfahrt.

Die Prävention von Cyberangriffen ist schwer und eine absolute Sicherheit vor Attacken gibt es nicht, denn die Angriffe werden immer komplexer und raffinierter. „Unternehmen können nur so gut wie möglich versuchen, alle Einfallstore auf dem Radar zu haben, in gute Technik zu investieren und bestmögliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen“, betont der IT-Experte. Vor allem gilt es, die Belegschaft zu sensibilisieren, denn oft genügt ein Klick auf den Anhang einer Mail oder ein liegengelassener USB-Stick, um in das Netz einzudringen. Wird ein Angriff entdeckt, sollte das betroffene Gerät sofort vom Netzwerk genommen werden. „Dann heißt es Stecker ziehen und IT-Abteilung oder Forensik-Dienstleister kontaktieren“, mahnt Peter Wilfahrt von der IHK.

Wasser als Rohstoff

Die inuwat AG schreibt mit ihren Innovationen in der Umwelt-, Wasser- und Automatisierungstechnik seit Jahren eine Erfolgsgeschichte im Kasendorfer Ortsteil Krumme Fohre. Gegen Cyberattacken versucht sich das Unternehmen so gut es geht zu wappnen. „Wasser ist das wichtigste Lebensmittel und zugleich unersetzlich. Es ist aber auch ein unverzichtbarer Roh- und Betriebsstoff für eine immer stärker automatisierte Wirtschaft“, so Michael Otte.

Die inuwat AG hat sich als Holding der Firmen Richter Steuerungstechnik GmbH und W.E.T GmbH zum Ziel gesetzt, ihren Beitrag zum Schutz der Ressourcen Wasser und Energie zu leisten. „Durch Aufbereitung von verschiedenen Wasserqualitäten mittels modernster Automatisierungstechnik auf Gebrauchs-Niveau und dem Recycling von Wasser sichern wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen“, betont Otte. Mit der Aufbereitung von Schwimmbadwasser ist das Unternehmen weltweit aktiv. „Mit unseren Lösungen wird Wasser physikalisch vollständig entkeimt, um das Aufbereitungsziel zu erreichen“, so der Vorstand. Dabei setzt man mit der Ultrafiltration auf die optimale Lösung für hohe Anforderungen an Hygiene. Davon zeugen bereits über 250 errichtete Anlagen mit über 25.000 m³/h mit Anlagengrößen bis 420 m³/h.

IHK-Vizepräsident Harry Weiß zeigte sich, ebenso wie die anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem IHK-Gremium Kulmbach sowie Landrat Klaus Peter Söllner und Oberbürgermeister Ingo Lehmann, beeindruckt von der Innovationskraft und der Leistungsfähigkeit des Unternehmens, das in der Region aktuell rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. „Von Krumme Fohre aus geht diese Innovation hinaus in die ganze Welt. Damit ist die inuwat AG ein hervorragender Botschafter für den Landkreis Kulmbach“, so Weiß.