24.04.2023

Nie waren die Chancen zur Selbstverwirklichung besser

IHK-Gremium Hof verabschiedet 160 Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen

Großer Bahnhof in der Freiheitshalle Hof: 160 erfolgreiche Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen aus Mitgliedsbetrieben der IHK für Oberfranken Bayreuth bekamen im Rahmen einer Feierstunde ihre Zeugnisse überreicht.

In seiner "Mutmacher-Rede" bestärkt Dr.-Ing. Andy Gradel, Geschäftsführer der BtX energy GmbH in Hof die Absolventinnen und Absolventen, dass sie ihren eigenen Weg gehen müssen. Gradel: "Wandeln Sie die Herausforderungen in Chancen um!" Mehr denn je spielen persönliches Interesse, Kreativität und die Identifikation mit der Arbeit eine entscheidende Rolle. "Nie waren die Chancen zur Selbstverwirklichung im Beruf besser", macht Gradel deutlich - nicht zuletzt, weil inzwischen immer mehr der Arbeitgeber zum Arbeitnehmer passen müsse und nicht umgekehrt.

Die "German Angst" überwinden!

Während andere Länder die Chancen neuer Technologien in den Mittelpunkt stellen, werden in Deutschland zunächst immer die Risiken gesehen. "So auch bei künstlicher Intelligenz. Nicht umsonst gibt es im Englischen das Wort 'German Angst'", macht Michael Bitzinger, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Hof, in seiner Begrüßung deutlich. "Natürlich gibt es Risiken bei der künstlichen Intelligenz, natürlich braucht es Leitplanken."

Künstliche Intelligenz, auch Text-Bots wie ChatGPT, werden nicht ohne Auswirkungen auf den künftigen Arbeitsmarkt bleiben, etwa weil bestimmte Tätigkeiten durch künstliche Intelligenz ersetzt werden oder weil sich Tätigkeiten ändern. "Davor muss Ihnen aber nicht bange sein. Vor allem, wenn Sie sich vor Augen halten, dass in Oberfranken aktuell rund 17.000 Fachkräfte fehlen und diese Zahl nach IHK-Prognosen bis 2030 auf rund 54.000 steigen wird", so Bitzinger. Ursache sei das Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge aus dem Arbeitsmarkt. Bitzinger: "Wollen wir am Standort Deutschland wettbewerbsfähig bleiben, brauchen wir dafür Lösungen. Künstliche Intelligenz könnte eine solche Lösung sein."

Auch Eva Döhla, Oberbürgermeisterin der Stadt Hof, gratuliert den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen. Sie ist sich sicher, dass diese mit ihrer Berufsausbildung den entscheidenden Schritt gemacht haben für ihr weiteres Berufsleben. Döhla: "Unser Wirtschaftsraum Hof braucht so erstklassig qualifizierte Fachkräfte, wie Sie es sind!"

Zwei der Prüfungsbesten, Selina Nöldner und Oliver Habl, beide von der LAMILUX Heinrich Strunz Holding GmbH & Co. KG, Rehau, lassen die vergangenen drei Jahre Revue passieren. Coronabedingt waren die Herausforderungen groß. Sie stellen deshalb die Leistungen der Ausbilderinnen und Ausbilder in den Unternehmen heraus, die alles getan hätten ‑ Corona zum Trotz – um eine erstklassige Ausbildung sicherzustellen. Ihr Dank ging aber auch an ihre Familien und Freunde für die Unterstützung. Beide freuen sich auf ihre berufliche Zukunft.

160 waren erfolgreich

Insgesamt 160 der 177 angetretenen Prüflinge, die ihre Ausbildung bei einem IHK-Mitgliedsbetrieb im Raum Hof absolviert hatten, waren erfolgreich. 86 haben ihre Prüfung in einem kaufmännischen Beruf erfolgreich abgeschlossen, weitere 74 im gewerblich-technischen Bereich. Die meisten der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen haben einen Abschluss in einem Beruf der Metalltechnik gemacht (46), als Industriekauflaute (28), im Handel (16) und in der Elektrotechnik (15). Rund zwei Drittel aller Auszubildenden in Oberfranken absolvieren ihre Ausbildung bei der IHK.

Für die musikalische Untermalung sorgte die orchestereigene Musikschule der Hofer Symphoniker.