Deutschlands Außenwirtschaft im Blick

KLEINHEUBACH. Am 1. April trafen sich die Mitglieder des IHK-Ausschusses für Industrie und industrienahe Dienstleistungen bei der Josera GmbH & Co. KG. Der inhaltliche Schwerpunkt lag auf den aktuellen Herausforderungen im Außenhandel, den zunehmenden Unsicherheiten sowie möglichen Anpassungsstrategien.
Melanie Voglebach, Bereichsleiterin Internationale Wirtschaftspolitik und Außenwirtschaftsrecht bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer, Berlin, informierte die Teilnehmenden zu den derzeit vorherrschenden Verschiebungen auf den Weltmärkten. Durch die zunehmend unberechenbare Politik der USA, vor allem geprägt von Präsident Donald Trump, änderten sich die Rahmenbedingungen rapide. Hierdurch kämen enorme Herausforderungen auf den deutschen Außenhandel zu. Diese erforderten ein rasches Handeln, um den geopolitischen Spannungen gerecht zu werden.
Die zunehmende Unsicherheit im globalen Handelsumfeld zwinge bereits viele Betriebe dazu, ihre Exportstrategie grundlegend zu überarbeiten, Produktionsstandorte ins Ausland zu verlagern oder Überlegungen dahingehend anzustellen. Laut Frau Vogelbach befänden sich die Weltmärkte derzeit in einem dynamischen Wandel. Neben dem von den USA angezettelten Handelskrieg würden protektionistische Tendenzen aber auch in anderen Ländern um sich greifen und setzten den Freihandel zunehmend unter Druck. In Deutschland sorgten obendrein hausgemachte Probleme, wie die hohen Energiepreise und ein Übermaß an Bürokratie, für eine weitere Verschärfung der Situation bei exportorientierten Unternehmen.
Ergänzt wurden diese Einschätzungen von den Erfahrungsberichten zweier regionaler und exportorientierter Unternehmen. Vertreter der Scheurich GmbH & Co. KG und der Josera petfood GmbH & Co. KG gaben Einblicke, welche Probleme und Hürden aktuell zu bewältigen sind. So führten beispielsweise die geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Unsicherheiten zu einer Neuausrichtung der globalen Handelsbeziehungen. Unternehmen müssten sich anpassen, indem sie neue Märkte erschließen oder ihre Lieferketten diversifizieren, um Risiken zu minimieren. Ebenso müssten organisatorische Hindernisse, unter andrem im Zollrecht, überwunden werden. So sorge beispielsweise der Status als AEO, sprich als sogenannter zugelassener Wirtschaftsbeteiligter, zwar für gewisse Erleichterungen im Rahmen der Zollabfertigung, allerdings ist der Aufwand, um diesen Status zu erhalten, immens.