Die globale EU-Wettbewerbsfähigkeit und Kanada als Zukunftspartner

KLINGENBERG. Am 10. Juli fand die Sitzung des Ausschusses für Außenwirtschaft bei der WIKA Alexander Wiegand SE & Co. KG in Klingenberg statt. Unter anderem standen die globale EU-Wettbewerbsfähigkeit und die dazugehörigen Initiativen auf der Agenda.
Vor der Sitzung wurden die Mitglieder durch das Unternehmen am Hauptstandort in Klingenberg geführt. Neben der Verwaltung befindet sich hier ein Produktionsstandort für ein breites Portfolio an hochpräzisen Messgeräten für Druck, Temperatur, Füllstand etc. Anschließend stellte Martina Mischitz, Executive Vice President Human Resources der WIKA, das familiengeführte Unternehmen vor. WIKA habe aktuell weltweit ca. 11.000 Mitarbeitende und sei global auf jedem Kontinent vertreten. Ständige und kurzfristige Lieferfähigkeit sei jederzeit sichergestellt. WIKA handele nachhaltig und verantwortungsvoll mit gesamtgesellschaftlichem Aspekt im Fokus, so Mischitz.
Aus Brüssel zugeschaltet war Freya Lemcke, Leiterin der DIHK-Vertretung bei der EU. Sie stellte das Arbeitsprogramm der EU-Kommission für das Jahr 2025 vor und berichtete von den Erleichterungen für Unternehmen der demnächst in Kraft tretenden Omnibus-Pakete, die die dringend notwendigen Nachbesserungen zu bereits verabschiedeten EU-Gesetzen beinhalteten. So würden beispielsweise im Bereich Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) durch Omnibus nun etwa 90 Prozent der betroffenen Unternehmen von den Berichtspflichten befreit, während gleichzeitig rund 99 Prozent der erfassten Emissionen weiterhin abgedeckt blieben. Freya Lemcke betonte, dass es höchste Priorität der EU- Kommission sei, die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken. Damit möchte man Wirtschaftssicherheit für den Standort Europa erreichen und größtmöglichen Marktzugang für die Unternehmen ermöglichen.
In seinem virtuellen Vortrag informierte Frédéric Arsenault, Director Economic Affairs und Vertreter der bayerischen Auslandsrepräsentanz in Montreal, über die wirtschaftlichen Zukunftsthemen Kanadas. Seit 2017 gebe es das Comprehensive Economic Trade Agreement (CETA) Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada, das die bilateralen Handelsbeziehungen vereinfacht habe. Nicht zuletzt auf Grund der abgekühlten Beziehung zu den USA rückten die beiden Partner näher zusammen, so wurde im Juni ein Verteidigungsabkommen zwischen der EU und Kanada unterzeichnet. Kanada würde in Zukunft Summen in dreistelliger Milliardenhöhe in KI, den Ausbau von LNG Flüssigerdgas-Pipelines und in fossile, aber auch in „saubere“ Energie wie Wasserkraft (Bau von Staudämmen) und Windkraft investieren. Man besitze große Vorkommen an Bodenschätzen, Mineralien und seltenen Erden. Die kanadische Bergbauindustrie sei ein wichtiger Wirtschaftszweig und trage erheblich zum Rohstoffexport bei.
Abschließend tauschten sich die Teilnehmenden über diverse wirtschaftliche Themen aus und berichteten über die wirtschaftliche Situation in ihren Unternehmen.